Sehnsucht Sonnenplatzerl
Strategische Positionen für Frühlingsjäger
Ab und zu taucht sie ja bereits auf die Sonne und flunkert uns recht glaubwürdig vor, dass es bald so weit sein könnte mit dem Frühling. Wohl dem, der dann gerade während der Mittagszeit ein windgeschütztes Eck im Biergarten oder auf dem heimischen Balkon besetzen kann. Besonders intensiv gebärdet sich der Jahreswechsel allerdings draußen, draußen in der Natur und auf den Bergen, einfach dort, wo die Luft klarer und der Himmel näher ist.
Sonnenbalkon im Eisacktal: Der Blick frei und weit, mitten in den Bergen, trotzdem nicht beengt. Ja, die Augen können hier in aller Ruhe spazieren gehen, spazieren gehen ohne Widerstand, hinweg über die sanften weiß glitzernden und völlig unberührten Schneeflächen der Hochalmen –bis sie letztendlich von den bizarren Felsformationen der Dolomiten geradezu magnetisch in deren Bann gezogen werden. Das Eisacktal ist eine der markantesten der Furchen, die die reißenden Bergflüsse in die Südtiroler Ferienlandschaft gefressen haben. Genaugenommen bereits ab Brenner Richtung Süden, im touristischen Verständ- nis aber erst ab Franzensfeste bis zur Etschmündung bei Bozen (der nördliche Teil heißt Wipptal). Und der unstillbare Hunger der Fluten hat ganze Arbeit geleistet. Nirgendwo sonst sind die Erosionsskulpturen aus Kalkstein so beeindruckend wild, so fransigzackig gelungen wie hier. Herrlich heimelig teilweise das „Unten“. Dort, wo sich die kleinen so typischen Orte und Städtchen mit den engen Gassen und dicken Hausmauern mit dem Flussbett und der Autostrada um den wenigen Platz am Talgrund streiten. Eigentlich kennen wir sie fast alle von den Straßenschildern: Brixen, Schnauders, Gufidaun, Waidbruck ... wenn nach dem ersten Cappuccino in Sterzing hier nach gut 2.5 Stunden (ca. 250km) von München die zweite Portion belebende Italianità fällig ist. Ecco! Die Frühlingsstation im südlichen Teil des Tales, keine 30 Kilometer vor Bozen. Nur 10 Minuten hoch über Klausen liegt die Gemeinde Villanders, großzügig verteilt auf 500 bis 1.800 Metern am Villanderer Berg (2.500m) und damit auf einem der so begehrten Sonnenbalkone mit faszinierendem Panorama auf die spektakulärsten Bergketten der Region. Fern ab vom transalpinen Durchgangsverkehr und reger Geschäftigkeit tief unten am Eisack selbst. Für Alpinskifahrer idealer Standort, hochkarätige Gebiete wie z.B. Sellaronda (37km), Plose (25km), Seiseralm (15km), Gröden
(30km) u.v.m. sind einfach erreichbar auch mit dem kostenlosen Ski-Shuttlebus. Haltestelle vor der Hoteltür. Besonderes Augenmerk haben die Touristiker vor Ort allerdings den beschaulichen Outdooraktivitäten wie Winterund Schneeschuhwandern, Skitourengehen und Langlaufen gewidmet. Und wieder spielt die Geographie mit: Die Hochplateaus der Villanderer, Feldthurner, Barbianer und Seiser Alm (größte Hochalm Europas, 56 qkm, 1.700 bis 2.300m) bieten Schnee, gut präparierte Wege und Loipen ohne anstrengende Höhendifferenzen meist bis Mitte/Ende April. Auch geführte Touren sind u.v.a. möglich.
Unser Tipp: Das Granpanorama Hotel StephansHof (880m), ein Viersterne- Wellnesshaus, zentral im Ort, das sagenhafte Dolomiten-Kino tatsächlich von allen Zimmern und Suiten unverbaut zur ganz privaten Verfügung. Ein sympathisches Domizil mit Erkern und Türmchen, so gar kein störender Klotz, und – wie in Südtirol so oft – noch fest in Familienhand. Persönliche Atmosphäre trifft hier wohltuend auf Komfort und Anspruch auf die (es muss an den Genen liegen!) so regionstypische Herzlichkeit. Insgesamt viel Holz und sogar vor dem großzügigen Wellness-Bereich mit Badelandschaft (Pool, Whirlpool) und Sauna posieren die ach so fotogenen Felsformationen durch die Panoramafenster.
Wenn jetzt die erste Märzsonne Begehrlichkeiten weckt, dann spielt es seinen Trumpf erst so richtig aus das weitläufige Almareal direkt vor der Hoteltür: Völlig jungfräuliche Schneelandschaften mit gemütlichen Hütten, ein wild-romantisches Winterwonderland wie geschaffen für Touren mit den lustigen Entenfüßen. z.B. zum Rittner Horn (2.247m), eine leichte Strecke (11km, fünf Stunden), weit ab von Pistentrubel und Après-Zirkus. Schneeschuhwandern ist übrigens ganz einfach, die Ausrüstung nebst Tipps oder auch Führungen gibt's vom Hotel. Und muss man es noch extra erwähnen? Wir wären nicht in Südtirol, würden sie hier nicht auch lauern, die hundsgemeinen sinnlichen Verführungen, die Schlutzer, duftenden Speckknödel und ofenwarmen Apfelstrudel, die unwiderstehliche Brettljausn. Auch wer trotzdem wehrhaft ausschließlich am Salatbuffet klebt (was mehr als dumm wäre), sollte wenigstens die Eisacktaler Weinsuppe mit Spinatkrapfen probieren – eine echte Spezialität des Hauses! Und es kann u.U. schnell gehen mit dem Frühling. Während oben noch die Schritte im Frost knirschen, erlaubt die Sonne unten im mediterranen Bozen bereits das Glaserl Roten im luftigen Shirt. www.bolzano-bozen.it
Die „Winter-Romantik“-Pauschale (bis 20.3.) kostet ab 599 Euro für sieben Übernachtungen und 3/4-Verwöhnpension, Wellness-Nutzung plus Partner-Programm, geführte Schneeschuhwanderungen, romantische Übernachtung in einer Almhütte, Langlaufschnupperkurs, Gala-Dinner u.v.m. Zudem Transfer von Brixen Bahnhof. www.stephanshof.com
Für die Orte Klausen, Feldthurns, Barbian und Villanders bei teilnehmenden Betrieben: Die Klausen Card alps & wine. Sie ermöglicht uneingeschränkte Nutzung der Öffentlichen, Eintritt in über 80 Museen, gratis Winterbus, Wanderungen mit und ohne Schneeschuhe, Wein- und Grappaverkostungen u.v.m. www.klausencard.info
Ein Blick auf die Sparmöglichkeiten in Südtirol lohnt sich generell z.B. die Mobil Card Südtirol oder auch Aktionen der Bahn, die Anreisen von München bis Bozen teilweise bereits ab 29 Euro anbieten. www.bahn.de www.eisacktal.com
ProseccoSamstag am Predigtstuhl – Reichenhall:
Manchmal muss das Wochenende genügen für etwas frische Luft, a bisserl Vorfrühling und den entspannten Blick weit ins Land. Seit Anfang Februar bewältigt auch die Predigtstuhlbahn (seit 1928!) mit ihren nostalgischen Gondeln wieder ihren schwindelerregenden Drahtseilakt hinauf auf fast 1.600 Meter. Die Spazierwege rund um die Bergstation und rüber zur urigen Schlegelmuldenalm (ca. 15 Minuten, auch geöffnet) sind übrigens derzeit gut präpariert und mit festem Schuhwerk bequem begehbar, Walkingstöcke gibt es für Unsichere bei der Bergstation. Unser Tipp: Im Idealfall – also bei schönem Wetter –bietet die windgeschützte Sonnenterrasse des Bergrestaurants einen herrlichen Ausblick über Bad Reichenhall und Salzburg sowie auf die Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen – und zudem eine sehr komfortable Möglichkeit, sich im Liegestuhl die ersten reschen Sonnenbackerl des Jahres zu holen. Neu der ProseccoSamstag im Restaurant: Wertige, kreative, frische junge Küche und Prosecco – ein zeitgemäßes, genussvolles und vergnügliches Konzept zu fairen Preisen! Das perlende Getränk ist bis 14.00 inklusive und wird in beliebiger Menge vom Personal nachgeschenkt. Es gibt zwei Zeitblöcke, das Frühstücksbüffet von 9 bis 12.00, das Lunchbüffet von 12 bis 14.00. Jeweils ein Basispreis plus eine Auswahl an Extras. Für 12 Euro gibt es morgens frischen Obstsalat, Bio-Joghurt, Marmelade, Butter und Brot, zusätzlich stehen z.B. Käseomelette (vier Euro), Eier (zwei Euro), Wurst u.v.m. zur Verfügung. Das italienische Mittagsangebot hält Suppe, Antipasti und Pasta in der Grundvariante für 15 Euro parat, für sechs Euro on top z.B. Spanferkel bzw. für 10 Euro zartes Bullenfilet. Wer komplett von 9 bis 14.00 dabei sein will, zahlt 25 Euro. Berg-/Talfahrt 22 Euro.
www.proseccosamstag.de www.predigtstuhlbahn.de
Anreise per Bahn. Die günstigste Variante bietet der Meridian mit dem Guten-Tag-Ticket zu 21 Euro für eine Person und je fünf für jede weitere (fünf Personen maximal). Umstieg in Freilassing in die Berchtesgadener Land Bahn bis Reichenhall (30km). Das BLB-TagesTicket (sieben Euro) ist auch im Zug erhältlich. Weitere Sondertickets der BLB: Besonders interessant, da das Grenzgebiet viele kulturelle und touristische Möglichkeiten bietet (z.B. Salzburg und Berchtesgaden mit Königsseeregion, Wandern, Radfahren, Ruppertus Therme u.v.m.), die sich problemlos und günstig mit den Öffentlichen kombinieren lassen: z.B. das TagesTicket BLB Bus & Bahn für 12 Euro inkl. Ermäßigung bei vielen Freizeiteinrichtungen, das TagesTicket plus Salzburg für 10 Euro oder das ThermenTicket zu 22 Euro. www.der-meridian.de www.blb.info
Kleinod im Nationalpark Bayerischer Wald: Auch im Bayerwald läßt sie sich bereits ganz deutlich spüren die Macht der Märzsonne. Winter-und Schneeschuhwandern über die lichten Höhenzüge, zwischen märchenhaften Schneegeistern und unverfälschten Dörfern. Unser Tipp: Das Schwellhäusl im Nationalpark in der Nähe von Bayerisch Eisenstein (4km). Eine urige Waldeinkehr, ein einladendes Hexenhäusl wie aus einer anderen Welt. Die meisten Wanderwege, die sich hier kreuzen, sind geräumt, der Kachelofen in der holzernen Stube bollert und der Jagatee steht bereit. Die Lettenmaiers servieren hier bereits seit vielen Generationen ihre bayerischen Spezialitäten und wenn sie recht fein scheint die Sonne, darf das Zwieseler Dampfbier bestimmt ausnahmsweise auch im Garten getrunken werden. Zur Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald gibt’s einen neuen Pocketguide u.a. mit den schönsten Winterwanderwegen. www.ferienregion-nationalpark.de www.schwellhaeusl.de
Mit Power zum Berg: Bustagesfahrten zu den schönsten Wintersportgebieten Österreichs und in der Schweiz, immer samstags und sonntags ab ZOB, Arnulfstraße. 5.3. Flachauwinkl – Zauchensee und 6.3. nach Nauders, für je 69 Euro, Start je 6.00. 12.3. Reiteralm-Schladming und 13.3. nach Kappl –Paznaun ebenfalls je 69 Euro und Start um 6.00. Ganz einfach auch online buchbar. www.powertagesfahrten.com