Dramen, leichte Muse
Und der Nachwuchs
Ihre Karriere hatte Anne-Sophie Mutter einst selbst als umjubeltes Wunderkind gestartet und dabei nicht unwesentlich von der Protektion durch Herbert von Karajan profitiert. Eben solche Starthilfe gibt die Ausnahmegeigerin nun auch schon seit längerem für die nächste Generation, die sie mit ihrer dafür gegründeten Stiftung fördert. In regelmäßigen Abständen teilt sie dabei auch mit den Stipendiaten das Rampenlicht, wie jetzt wieder im Rahmen von „Mutter’s Virtuosi“. Zu ihrem 40jährigen Bühnenjubiläum interpretiert sie dabei erneut Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, neben denen Bachs Konzert für zwei Violinen auf dem Programm steht. Abgerundet wird der Abend durch André Previns Nonett für zwei Streichquartette und Kontrabass, das der Komponist zu diesem Anlass für Mutter’s Virtuosi schrieb. (6.4. Philharmonie)
Bereits kurz zuvor hält mit der Niederländerin Janine Jansen eine weitere Meisterin des Geigenspiels Einzug in der Philharmonie, wo sie mit Karol Szymanowskis 1922 aus der Taufe gehobenes Violinkonzert zu erleben ist und dieses Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts an drei aufeinander folgenden Tagen präsentiert. Am Pult der Münchner Philharmoniker steht dabei Chefdirigent Valery Gergiev, der seinem Orchester dabei wieder einmal abwechslungsreiche Trennkost verordnet. Während Sergej Prokofjews „Symphonie classique“an allen Terminen das Programm eröffnet, erwartet das Publikum nach der Pause bei der sonntäglichen Matinee zunächst die Urfassung von Anton Bruckners Dritter. An den folgenden Abenden komplettieren hingegen Sergej Rachmaninows „Symphonische Tänze“das slawische Trio. (3./4./5.4. Philharmonie)
Gäste aus Skandinavien begrüßt man hingegen im Herkulessaal, wo die Damen und Herren des Helsingborg Symphony unter der Leitung von Maestro Stefan Solyom antreten. Im Gepäck hat man dabei zum Auftakt die vom Schweden Franz Berwald komponierte Ouvertüre zu „Estrella de Soria“sowie die Sinfonie Nr. in D-Dur aus der Feder von Johannes Brahms. Eingerahmt davon stehen Richard Wagners berühmte Lieder nach Gedichten Mathilde Wesendoncks. Für diese Vorstudien zum Musikdrama „Tristan und Isolde“hat man in Gestalt von Altistin Anna Larsson eine der renommiertesten Wagner-Interpretinnen unserer Tage verpflichtet, die alt eingesessenen Staatsopernbesuchern unter anderem als Erda im von Zubin Mehta geleiteten „Ring“noch in bester Erinnerung sein dürfte. (12.4. Herkulessaal)
Die Musiker des Staatsorchesters nutzen die Zeit vor ihrer nächsten großen Wagner-Premiere dagegen zunächst noch einmal für einen Auftritt in kleinerer Besetzung und laden zu einem Kammerkonzert in die Allerheiligen Hofkirche. Auf dem Programm stehen hierbei Werke von Mozart, Britten, Prokofjew oder Krzysztof Penderecki. (3.4. Allerheiligen Hofkirche)
Und auch die Kollegen vom Gärtnerplatz besinnen sich nach dem großen Verdi für ihr nächstes Konzert wieder zurück auf die leichte Muse. Unter dem Motto „Du Welt meiner Träume“darf man sich bei einer großen Operettengala selig im Dreivierteltakt wiegen. Es singen unter anderem die Herren Daniel Prohaska, Christoph Filler und Holger Ohlmann, während sich Csilla Csövari, Elaine Ortiz Arandes und Alexandra Reinprecht in höchste Soprangefilde schwingen. Die musikalische Leitung liegt bei Lorenz Aichner. (9.4. Prinzregententheater)
Freunde der Klaviermusik können sich im kommenden Monat auf ein Rezital von Khatia Buniatishvili freuen, die nach ihrem ECHO Klassik als Beste Nachwuchskünstlerin heute längst auf den großen internationalen Konzertpodien heimisch ist. Im Prinzregententheater offeriert sie nun eine Auswahl virtuoser Miniaturen von Franz Liszt, ehe es mit Ravels „Gaspard de la nuit“und Strawinskys heiterem „Petrushka“in Richtung 20. Jahrhundert geht. (7.4. Prinzregententheater)