Ein Herz für Newcomer
Früh übt sich, wer ein Meister werden will
Als Kinder bekamen die Geschwister Unterricht an Klarinette und Trompete, das Klavierund Gitarre-Spielen brachten sie sich als Teenager selbst bei und begannen eigene Songs zu schreiben: Sarah and Julian sind ein deutsch-amerikanisches Singer-Songwriter-Duo, von dem man noch hören wird. Die ersten Songs nahmen die Geschwister im Homestudio des Vaters auf, ein leidenschaftlicher Musiker, der in jungen Jahren aus Kalifornien nach Deutschland auswanderte. Der warme Folkpop und der Zusammenklang der beiden Stimmen schaffen eine höchst angenehme Atmosphäre in Songs wie „Like a Letter“, „White Lips“und dem bereits etwas bekannteren „We Are Mayflies“. Support: Meadows (18.3. Milla)
„Neo Soul Deluxe“nennen The Internet ihren Style. Ihr aktuelles Album „Feel Good“ist eine wahnwitzige Reise quer durch Funk, Soul, HipHop und Electronica. Und laut Sängerin Sydney Loren Bennett, besser bekannt als Syd, handelt die Platte ebenfalls von einer Reise. Bereits das erste Album „Purple Naked Ladies“kann mit großartigen Kollaborationen mit Freunden und Bekannten aufweisen. So sind unter anderem Left Brain, Mike G, Tay Walker, Kilo Kish und Coco O. mit von der Partie. Auch bei ihrem neuesten Streich haben sich The Internet prominente Unterstützung geholt: Chad Hugo (The Neptunes) und Mike Einziger waren an der Produktion beteiligt. (19.3. Feierwerk Orangehouse)
Poesie, Klarheit, Chaos, Melancholie und Extravaganz: We Invented Paris ist eine Schweizer Band um den Sänger Flavian Graber, die in Pop- und Folk-Sphären anzusiedeln ist und durch ungewöhnliche Instrumentierung auffällt. Elektronische Elemente geben einer auch mal traditionellen Ausrichtung dann spielerisch ein zeitgemäßes Outfit. Hier findet sich alles: Leichtigkeit und Lebensfreude bekommen ebenso Raum wie Gesell-
schaftskritik und politische Positionierung. Nach über 300 Live-Shows europaweit und mehr als einem Jahr Konzertpause kommen die Schweizer nun mit den neuen Songs ihres dritten Albums zurück, das im Laufe des Jahres 2016 erscheinen wird. (21.3. Feierwerk Orangehouse)
Indie oder schon Pop – diese Frage stellt sich für das britische Trio Coasts erst gar nicht. Mit einem stadionreifen, hymnenartigen Sounds (siehe Coldplay, Keane, Snow Patrol) haben sie nämlich bereits das vereinigte Königreich im Sturm erobert und spielten bereits bei kultträchtigen Festivals wie zum Beispiel in Glastonbury oder Leeds. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass sie auch hierzulande im Radio gespielt werden – ganz im Stil der Kollegen von Bastille, die diesen Weg bereits erfolgreich beschritten haben. Nun kommt das Trio aus Bristol aber nochmal auf Clubtour vorbei, um ihr gerade eben erschienenes Debütalbum vorzustellen. Next Big Thing? (20.3. Ampere)
Nach dem letzten Album „Homeless Poets“hat Frontmann, Sänger, Songwriter und Schauspieler Michael Grubbs von Wakey Wakey gesagt, dass ihn das ganze Musikbusiness eigentlich nicht mehr interessiert und er sich lieber um seine Frau und seinen Hund kümmern möchte. Damals war er mit Gitarrist Luke Carey unterwegs und gab einige sehr feine und intime Konzerte. Nun kommt aber doch wieder ein neues Album von Wakey Wakey und es steht auch wieder eine Tour ins Haus. Was Grubbs dann spielt und mit welcher Besetzung er antritt, ist noch völlig offen. Sicher ist nur, dass es sich von den herbstlichen Auftritten grundlegend unterscheiden wird, was der selbstgemachte Clip zum hymnischen „Adam & Eve“schon mal beweist. Support: Elizabeth & The Catapult (23.3. Strom)
Auf die Deutschpunker von Turbostaat können sich sowohl Antifa wie auch Maintream und der Dorfpunk einigen: nun kommt die Band mit den neuesten Ohrwürmern aus dem aktuellen Album „Abalonia“wieder zum Chorsingen vorbei. Aber bei aller Spielfreude geht es auch um ernste Themen: zunehmender Fremdenhass, Verwerfung des Kapitalismus und gesellschaftliche Fehlentwicklungen. Ein „düsterlackiertes PunkrockBorn To Run“entwirft die Band aus Flensburg mit ihrem neuen Werk, das im legendären Hansa-Studio in Berlin aufgenommen wurde, die Songs sprengen dann auch schon mal die 5Minuten-Grenze. (27.3. Strom)
„Dirty Pole Dancer Stoner Blues Rock“nennt das österreichischeDrum-Guitar-Duo White Miles seinen Sound und wer Medina Rekic und Hansjörg Loferer als Vorband bei Eagles Of Death Metal gesehen hat, weiß warum. Zu trauriger Berühmtheit kam das Duo als Vorband von EODM beim Terroranschlag im Bataclan – zum Glück verließen die beiden rechtzeitig nach ihrer Show den Club, ein Crew-Mitglied wurde allerdings erschossen. Mit der Münchner Stoner-Rock-Band Colour Haze traten die Tiroler ebenfalls schon auf, nun wird das neue, sehr knackige Album „The Duel“präsentiert. (31.3. Substanz)
Sie tourten mit Guns’n‘ Roses, Slash, Alice In Chains, ZZ Top, Buckcherry, Rival Sons und Vista Chino und standen bereits bei internationalen Topfestivals auf der Bühne. Das Debütalbum „Furiosity“der kanadischen Rocker Monster Truck wurde bei den kanadischen Juno Awards als Rockalbum des Jahres nominiert und ebnete dem Quartett den Weg in den internationalen Musikmarkt. Mit ihrer außergewöhnlichen Mischung aus Groove-, Sludge-, Stoner- und Vintage-Rock hat sich das Quartett nicht nur eine weltweite Fanbase erspielt, sondern genießt auch einen ausgezeichneten Ruf bei den Großen der Musikwelt. Mit „Sittin‘ Heavy“erscheint nun der lang erwartete Nachfolger, der im Rahmen von exklusiven Clubshows zum ersten Mal live in präsentiert wird. (31.3. Strom)
Sie machen, was sie wollen: Das dritte Album der Kanadier The Stansfields (weder verwandt noch verschwägert mit Lisa) ist eine handfeste Überraschung, denn das Quintetthat sein Repertoire extrem vielseitig und mutig ausgebaut. Zum unverfälschtem Rock’n’Roll, der Stadien füllen könnte (und kann), bis zu AkustikSessions an der Bar in außergewöhnlicher Instrumentierung, streuen die Herren aus Halifax BluesElemente und experimentelle Züge in Songs ein, die wiederum ihre schottisch-irischen Wurzeln tragen oder auch schon mal in Prog- oder Stoner-Rock angesiedelt sind. (31.3. Feierwerk)
Eine gute Nachricht: Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen ist zurück in der Stadt. Die Hamburg-Berlin-Connection von Carsten, Tim (beide Ex-Superpunk), Gunther, Philip und Heiko hat ihren Sound nochmal verschärft und legt mit „Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen!“ihr neues Album vor. Darauf sind zu hören: Mörder-Grooves („Das härteste Mädchen der Stadt“), Barock-Pop („Mrs. Svendsens Heim für Esel“) und man fordert eine Rehabilitierung für James Deans Beifahrer („Die ganze Welt ist gegen mich“). Kunstvoll im Konglomerat von Soul, Pop und einer entspannten Kneipenschlägerei gehalten, gibt es auch zarte Momente. Einfach wunderbar. (31.3. Milla)