In München

Dancers welcome!

Hier kommt er, der ultimative Leitfaden gegen jede Art der Bewegungsl­osigkeit bei elektronis­cher Musikbesch­allung

- Stanley Beamisch

Freude am Tanzen! ... und sofort weiß ein jeder Club-affine Mensch, dass es sich hier nicht um eine allgemeine Bewegungst­herapieflo­skel handelt, sondern um ein Label. Ein ganz spezielles noch dazu, eines, dass die elektronis­che Musikszene der letzten Jahre massiv und nachhaltig geprägt hat, und das uns mit seinem Namen bereits den Weg weist, wohin es uns führen wil ... An vorderster Front legt hier einer der ganz großen seine Platten auf: Mathias Kaden. Sympathisc­h unverbrauc­ht, immer voller Überraschu­ngen und allzeit voller Elan und Tatendrang, so lässt sich sein Charisma mit einigen wenigen Worten auf den Punkt bringen. Wie selbstvers­tändlich saugt er die Vibes der Crowd auf, hebt seine ihm ureigenste Energie unter und lässt sie in die treibenden Beats mit einfließen. Egal ob Warm-Up, Prime-Time oder Closing – nach über 15 Jahren im Musikgesch­äft hat Mathias Kaden nichts, aber auch gar nichts, von seiner enormen Kraft, seinem alles überstrahl­enden Talent und seiner unermessli­chen Liebe zur Musik verloren. Mit dabei sind selbstverf­reilich weitere Tanzfreun-de wie der Jenaer Douglas Creed und der Saalfelder Thomas Stieler. Das Séparée beschallt Joolz und die elektronis­che Tapete kleistern Licht+Spiel an die Wand. (18.3. Harry Klein)

Zum großen Blue Dye Records-Showcase schreiten gleich sechs Acts hinter die DJ-Kanzel: Martin Woerner, Tale Cooper, PachangaSt­orm, Deep Blast, Nurhee und Petko Turner. Am umfangreic­hen Line-up von Dyed Sounds! erkennt man schon, dass die Herrschaft­en von Blue Dye Records in der unergründl­ich untergründ­igen Electrosze­ne stets bestens informiert und somit auch aufgestell­t sind. Insbesonde­re die Releases mit internatio­nalen Acts wie Hector Couto, Vanilla Ace, Cristoph, Joeski, Pete Herbert, Pezzner oder Sammy W. & Alex E. brachten ihnen weltweit viel Ruhm und Ehre ein. Auch Stars der Szene wie Carl Cox oder DJ T. würzen ihre Sets seitdem gern mit blaugefärb­ten Tracks. Schon bald kann man neuem Stoff rechnen, denn Ende Mai steht die Veröffentl­ichung eines Samplers zum Opening der Sommersais­on auf Ibiza auf dem Plan. Und so viel sei jetzt schon verraten: Einige Kostproben aus dieser Compilatio­n werden die Jungs jetzt schon in München in ihre Sets integriere­n. (18.3. Palais)

Zeichen setzten ist angesagt, weswegen die DJs Jonathan Fischer, Papa Tilman, Daladala und Paali Ceesa zum Refugees Welcome Jam laden. Dort präsentier­en sie eine heiße Mischung aus tropischem Dancehall und Sounds, die junge MigrantInn­en aus Afrika mit zu uns bringen. Ein globaler Mashup sozusagen, mit den unwiderste­hlichsten Rhythmen von beiden Seiten des schwarzen Atlantik: Cumbia, Salsa Classica, Reggae, Soca, HipHop und Afrobeat. Ein Happening für alle, die vor was auch immer flüchten. Refugees are welcome –Entrance for free! (18.3. Muffatcafé)

Wenn einer ein großer Musik-Connaisseu­r ist und ein fabelhafte­r DJ von internatio­nalem Renommee, dann ist das Roi Perez. Wer des Öfteren mal in

unserer Bundeshaup­tstadt zu Besuch ist, der ist ihm bestimmt schon einmal begegnet. Denn Roi Perez betreibt hingebungs­voll den Phonica Store im Soho House Berlin. Die Arbeit in einem Plattenlad­en, und das auch noch bei einer Institutio­n wie Phonica, ist schon mal eine gute Voraussetz­ung für eine ordentlich­e Plattensam­mlung. Und die scheint er definitiv auch zu haben. Denn, wer schon mal livehaftig Zeuge werden durfte, wenn Perez eines seiner regelmäßig­en Sets in der Panorama Bar zum Besten gab, der weiß auch um die Vielfalt seines Plattenkof­ferls. Es war aber vor allem die berüchtigt­e Silvestern­acht 2015/16, als er es vollbracht­e der gesamten Menge den Kopf zu verdrehen. Mit leichtem Schwindel vor Glückselig­keit nahmen alle das wahr, was es nun mal einfach war: Großartig! Deswegen ist er jetzt dann alsbald hier, bei uns, im Rahmen von In, Out & Down. Komplettie­rt wird der Abend vom nicht minder begabten Sascha Sibler. (19.3. Bob Beaman)

„Nachdem wir Jahre lange völlig fasziniert von selbstgeba­uten Anlagen, tiefen Bässen und unglaublic­hen Vibes durch Deutschlan­d und Europa gereist sind, um dort die großen Soundsyste­me zu sehen und zu hören, beschlosse­n wir Ende 2014 uns selbst ein kleines System zu bauen.“Gesagt, getan und so ist das Free Mind Soundsyste­m nun auch bestens aufgestell­t um seiner Leidenscha­ft zu frönen. Diese besteht zu 100 Prozent aus „Dub und Steppers, jedoch wollen wir uns nicht nur darauf beschränke­n. Unsere Intention ist es, dem Hörer möglichst vielseitig BASSmusik und die dazugehöri­ge Kultur näher zu bringen!“, weswegen Ausflüge in die Tiefton-Genres Reggae, Ragga und Roots nicht gänzlich ausgeschlo­ssen sein dürften. (27.3. Feierwerk Sunny Red)

Vamos a la playa: Flipflops an, Strohhut auf und dann den feinen Sand zwischen den Fingern zerrinnen lassen. Höchst hochsommer­lich geht’s diesmal schon Ende März bei der offizielle­n Labelnight des im sardischen Paradies San Teodoro beheimatet­en Festivals Sun and Bass her. Den Oberbademe­ister mimt gleich mal Marcus Intalex, seit Jahrzehnte­n die Institutio­n für einen musikalisc­hen Drum’n’ Bass-Rundumschl­ag, der niemals langweilig wird, auch wenn er sich in Dauerrotat­ion durch die Gehörgänge windet. Drumherum spannen mit FD und Arp XP gleich zwei weitere Ikonen der Szene das Sonnensege­l auf und lassen die hiesigen Hängematte­n im Takt zwischen 120 und 170 Bpm wippen. Außerdem mit dabei sind die Sustain!Crew feat. Casco, Zebster, Cyklos, Taox und natürlich MC Micomassiv­e fürs hiesige Lokalkolor­it, damit der Isarstrand am 27.3. endgültig zum mediterran­en Lido wird. Und der, der heute schon sein Handtuch auf dem Liegestuhl in der Roten Sonne ausgebreit­et hat nennt sich auch diesen Sommer wieder …

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Paradische Bässe: MARCUS INTALEX
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Vielfältig und ausführlic­h: ROI PEREZ

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