Hip Hippie Hurray
Lagerfeuer-Romantik für die Massen
Sie sind einer vielfältigsten und unermüdlichsten Indierock-Bands seit über 25 Jahren: Motorpsycho aus dem norwegischen Trondheim liefern praktisch jedes Jahr seit 1989 ein Album ab, changieren mühelos zwischen Blues, Jazz und Country, basierend aber immer auf einem ziemlich kompromisslosen Stonerrock-Sound mit 70er Jahre Progrock-Einflüssen. Auch das neue Werk „Here Be Monsters“, eigentlich eine Auftragsarbeit für das Technische Museum in Norwegen, kann mit all dem wieder aufwarten, der befreundete Keyboarder Ståle Storløkken verstärkte aber das Line Up, was dem Ganzen noch einen besonderen Touch Richtung Progressive Rock verlieh. Auf die Live-Umsetzung darf man gespannt sein, zuletzt stand die Band auch mal an die drei Stunden auf der Bühne. (12.5. Backstage)
Die Punkwelt ist verzückt und feiert das kanadische Trio The Dirty Nil als wunderbare Mischung aus Weezer und Fugazi. Oha, möchte man da sagen, da ist aber die Latte ziemlich hoch gelegt und schnell mal das Debütalbum „High Power“aufgelegt: fetter Sound, gelungene Hooks und als Bonustrack eine Cover Version von Davis Bowies „Moonage Daydream“als free download – hier wurde alles richtig gemacht, Pogo-Exzess garantiert. Ob das Punk ist? Egal, es rockt und rollt wie die Sau, das steht schon mal fest. (12.5. Feierwerk Orangehouse)
Und noch zwei Bands aus Kanada im Doppelpack: Das progressive Indiepop-Trio Close Talker kommt aus den Great Plains in Saskatoon und präsentiert nun ihr zweites Album „Flux“. Daheim beherrscht eine imposante Natur voller Weite und Wildnis die Landschaft und so atmosphärisch klingen auch die Songs von Close Talker: warme Melodien rauschen heran mit markanten Grooves. Yes We Mystic klingen imposant, denn Streicher, Mandolinen, Synthesizer und Samples erweitern ihren Sound und es entsteht Musik, die entspannt daherkommt aber trotzdem grooven kann und immer wieder in wahnsinnigen Höhepunkten mündet. Das kennt man bereits von einer anderen kanadischen Band namens Arcade Fire ... (12.5. Milla)
Eigentlich wurde der Act 2008 von Craig Dyer als Soloprojekt gegründet, bis er sich weitere Musiker ins Boot holte und mehrere Touren absolvierte. Mit ihrem spannenden Postpunk, der höchst unterhaltsame Shoegaze- und Psychedelic-Rock-Elemente enthält, sind The Underground Youth nun ein Tipp für Leute, die immer noch Bands wie Red Lorry Yellow Lorry, Birthday Party und The Chameleons hinterher trauern. Zeitreise zurück in die Achtziger, frisch aufbereitet für eine junge Generation. (12.5. Feierwerk Kranhalle)
Ob in einem kleinen Zelt auf dem SXSW in Austin oder vor mehreren tausend Menschen im Vorprogramm von Gary Clark Jr. oder gar Bob Dylan: The Wild Feathers sind in den Staaten schon lange kein Geheimtipp mehr. Die Fachpresse schreibt, dass Fans der Avett Brothers und My Morning Jacket die Band schätzen werden und sich an Songs von Tom Petty und Neil Young erinnert fühlen.