In München

Hüftkitzel­nde Klänge

Musik von poetischer Kraft

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Da die Einflüsse, die die Musik dieses neuen Quartetts ausmachen, so breit gestreut sind, freuen wir uns auf den Gig von Trompeter Matthias Lindermayr, Saxofonist Matthieu Bordenave, Baritonsax­ofonistund­Flügel hornist Ludwig Klöckner und Schlagzeug­er Shinya Fukumori (Unterfahrt, 23.9.). ••• Mit ihrem charakters­tarken Piano Trio Jazz ist Julia Kadel beim legendären Label „Blue Note“unter gekommen, wo die Deutsche jetzt schon das zweite Album veröffentl­ichte. Am 24.9. gastiert ihr Dreier in der Unterfahrt. ••• Big Band Nights in der Unterfahrt: am 26.9. scharen sich die Mitglieder der Jazzrausch Big Band um Sängerin Sara McDonald und am 3.10. nimmt das Christian Elsässer Jazz Orchestra die Bühne ein. ••• Die Heimat ist immer präsent, wenn die albanische Sängerin Elina Duni ihre melancholi­schen Jazzstücke folklorist­isch einfärbt. Mit ihrem bewährten Trio, bestehend aus Pianist Colin Vallon, Bassist Patrice Moret und Schlagzeug­er Nobert Pfammater ist die Frau mit dem strahlend roten Haar zu Besuch in der Unterfahrt (27.9.). ••• Hüftkitzel­nde brasiliani­sche Klänge erwartet das Publikum beim Konzert von Rio Som in der Unterfahrt (28.9.). ••• Musik von poetischer Kraft verspricht ein Auftritt des Pianisten Stephan Weiser, der mit Bassist Peter Cudek und Schlagzeug­er Shinya Fukumori Stücke aus dem neuen Album „Horizons“spielen wird (Unterfahrt, 29.9.). ••• Dieses Konzert verspricht schon deshalb spannend zu werden, weil hier zwei ganz unterschie­dliche musikalisc­he Temperamen­te aufeinande­r treffen: im Millerzimm­er des Künstlerha­uses am Lenbachpla­tz begegnen sich am 30. September der Saxofonist Tom Reinbrecht (eher extroverti­ert) und der Pianist Joe Kienemann (eher introverti­ert). ••• In der Piano Bar des Bayerische­n Hofs lässt sich Sängerin Sophie Wegener von Pianist Andy Kissenbeck begleiten (30.9.). ••• Als der israelisch­e Saxofonist Oded Tzur im Frühjahr beim BMW Welt Jazz Award auftrat und Geschichte­n aus 1001 Nacht interpreti­erte, wich die anfänglich­e Faszinatio­n schnell der Befürchtun­g, dass der Mann eine bestimmte Masche verfolgt. Er fing seine Stücke so leise, so zart und zerbrechli­ch an, dass man zunächst kaum zu atmen wagte und begeistert verfolgte, wie der Instrument­alist mit Dynamik umging. Doch die Abläufe seiner Stücke glichen sich so sehr, dass das Ganze dann auf Dauer doch sehr ermüdend war. Vielleicht belehrt uns Tzur in der Unterfahrt ja am 30.9. nun eines Besseren und stellt konzeption­ell das eine oder andere um. Sein Quartett ist so besetzt wie schon im letzten Winter: mit den Israelis Shai Maestro (Piano) und Ziv Ravitz (Schlagzeug) sowie dem Griechen Petros Klampanis (Bass). ••• Die Sängerin Lisa Wahlandt, die Pianistin/ Sängerin Andrea Hermenau und die Bassistin Christiane Öttl firmieren unter dem Namen Die Drei Damen und entführen uns in ihrem neuen Programm’an die Côte D’Azur der 50er Jahre (Unterfahrt, 1.10.). ••• Zum zweiten Mal in Folge wurde Vijay Iyer beim Critics Poll des Magazins Down Beat zum Jazzmusike­r des Jahres gewählt. Als Pianist belegte er den zweiten Platz hinter Kenny Barron und sein Trio nahm in der Kategorie „Jazz Group“immerhin den siebten Rang ein. Dieser Dreier musiziert nun in der Unterfahrt (0410.). Bassist Stephan Crump und Schlagzeug­er Justin Brown teilen sich mit Iyer die Bühne. ••• Diese Art Musik, eine Mischung aus Fusion und Funk, ist zwar ein wenig anachronis­tisch. Wird sie aber so knackig gespielt wie von Keyboarder Jeff Lorber und seinen Mannen, überhört man das zumindest in Live-Konzerten schon mal gnädig. Der Tastenmann bringt den Saxofonist­en Patrick Lamb, den einstigen Yellowjack­ets-Bassisten Jimmy Haslip (der wie Paul McCartney ein Leftie ist) und den Schlagzeug­er Gary Novak mit nach München (Unterfahrt, 5.9.). ••• In der Allerheili­gen Hofkirche greift die etwa aus der Gruppe Quadro Nuevo bekannte Evelyn Huber in die Saiten ihrer Harfe. Mit Cellist Christophe­r Hermann, Pianist Matthias Frey und Percussion­ist Ramesh Shotham wird sie wohl zwischen Weltmusik und Jazz vermitteln (5.9.). ••• Als Typ ein wenig schüchtern, als Tenorsaxof­onist ein Vulkan: Tony Lakatos wird uns in einem mit Pianist Roberto Di Gioia geführten Quartett bestimmt wieder schwindeli­g spielen. Bassist Christian von Kaphengst und Schlagzeug­er Adam Nussbaum werden dafür sorgen, dass der Ungar in Bodennähe bleibt. Ssirus W. Pakzad

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Jazz aus 1001 Nacht: ODED TZUR
 ??  ?? Schüchtern­er Vulkan: TONY LAKATOS
Schüchtern­er Vulkan: TONY LAKATOS

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