Pasing meets La Boca
Das AnderArt und das MixMuc als wunderbare Antithese zum grassierenden Wiesn-Wahnsinn
Einiges geboten aus weltmusikalischer Hörweise ist Ende September mal wieder in der Pasinger Fabrik. Da ist am 25.9. Vicente Patiz zu Gast, der sein neuestes Album „Tierra – Klang der Welt“live aufführt. Dabei schafft es der Multiinstrumentalist spielend mit Gitarren, Didgeridoo, Perkussion und einer eigens für ihn entwickelten 42-saitigen Harfengitarre eine unerschöpfliche Bandbreite an Klangwelten zu erschaffen, die von Flamenco bis Jazz und Weltmusik reichen. Es folgt Serkan Özkan, der am 28.9. mit seinem neuen Programm „Ölümsüz Cicekler“, zu Deutsch: „Unsterbliche Blumen“gastiert und dabei einen weltmusikalischen Dialog der Kulturen entfacht: Akustik-AnatolienFolk mit türkischen und deutschen Texten. Tags drauf dann das Munich-Tango-Ensemble unter der Leitung seines Bandleaders Ezekiel Lezama. Der Bandoneon-Virtuose, Komponist und Arrangeur aus Buenos Aires hat von Geburt an den Tango im Blut und weiß, wie man das Lebensgefühl des Tango-Geburtsortes La Boca nach Pasing zaubert. (29.9. alle Pasinger Fabrik)
Der KulturRaum München e.V. möchte mit dem MixMuc-Festival alle am Projekt „KulturPaten für München” Beteiligten, darunter alle ehrenamtlichen KulturPatInnen, geflüchteten Menschen, SozialarbeiterInnen u.a., zusammenbringen und ihnen im Zuge dessen für ihr Engagement ein herzliches Dankeschön sagen. Dass es dabei nicht ohne Musik zugehen darf, Ehrensache, weswegen die Münchner Band Jarck Boy mit dabei ist, die traditionelle westafrikanische Musik mit Reggae, Dancehall und HipHop mixt. Dass die Express Brass Band freilich nicht fehlen darf, ebenfalls Ehrensache, weswegen man auch hier Ohrenzeuge ihres unverwechselbaren Brass-Band-Stils werden kann, der immer wieder tief verwurzelt im Jazz, Soul und Afrobeat mit Einflüssen orientalischer Musik vom Maghreb bis Afghanistan mitreißt. AWA, Cal_Vin, Gasmilla und Wanlov kämpfen in ihren Heimatländern Zimbabwe, Ghana und Rumänien nicht zuletzt mit ihrer Musik für eine bessere Zukunft – und das sehr erfolgreich! Alle sind willkommen und die Einnahmen fließen selbstredend zu 100% in das Projekt KulturPaten für München. (2.10. Ampere)
Viva La Revolution! Inhaltlich und musikalisch beschreibt das die Musik des bosnischen Septetts Dubioza Kolektiv mit am besten! Denn, es ist eine nahezu unverwechselbare und geradezu explosive Mischung aus HipHop, Reggae, Dub, Punk, Ska und bosnischer Folklore, mit der es die Band fast mühelos schafft jedes Publikum wie per Knopfdruck ausrasten zu lassen. (11.10. Theaterfabrik)
Dick im Kalender sollte man sich auch folgenden Event anstreichen, nämlich die African Specialnight München 2016. Hierbei wird der musikalischen Folklore und den traditionellen Volkstänzen Afrikas gehuldigt. Musikalisch federführend hierbei ist Bandleader Famadi Sako, der an Djembe und Bolong gar meisterliche Qualitäten mitbringt. Begleitet wird er an diesem Abend von Mori Diobateh (balafon, kora, voc), Okas Sylla (gongoma) Mamadou Sanu (djembe) und Tänzerin Ramata Conde. (15.10. Eine-Welt-Haus)
Vieles kann man als Musiker lernen, Charisma aber gehört zu jenen Dingen, die man entweder hat oder eben auch nicht. In diese Kategorie der intuitiven Entertainer mit überwältigender Bühnenpräsenz gehört zweifellos die südafrikanische Sängerin Nomfusi, die dieser Tage mit ihrem neuen Album „African Day“um die Häuser zieht. Eine mal strahlende, mal grollende, mal schwebende Soul-Stimme vereint sich mit absoluter Hingabe an die Musik und dem Ausdruck einer starken Persönlichkeit. Amerikanischer Motown-Sound verbindet sich mit afrikanischem Sophiatown-Soul zu einem World Pop mit eigenem Akzent. Ganz unbekannt ist Nomfusi inzwischen auch in Europa nicht mehr, sie hat bereits auf vielen wichtigen Festivals wie Lugano Jazz oder als Support für Lionel Richie gespielt. (18.10. Ampere)