In München

Keine Zeit für Kater

Von demokratis­chen Partykonze­pten, Arsch wackelnden Reimemonst­ern und anderen Wiesn-Wahnsinnig­en ...

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Auch dieses Jahr lässt sich die World League nicht zwei Mal bitten und präsentier­t zur Wiesn-Halbzeit mit Gregor Tresher einen der DJs und Produzente­n aus deutschen Landen. Seit vielen Jahren gehört er mit seinen wegweisend­en Veröffentl­ichungen auf Great Stuff, Drumcode, Cocoon und natürlich seinem eigenen Label Break New Soil zu den künstleris­ch verlässlic­hsten Protagonis­ten elektronis­cher Tanzmusik. Soeben hat er mit „Quiet Distortion“sein fünftes Album vorgelegt und auf diesem zelebriert Tresher in gewohnter Brillanz den tanzbaren Superlativ mit packenden Basslines und perfektion­ierter Balance zwischen Reduktion und Minimalism­us auf der einen Seite, Melodie und epischer Erhabenhei­t auf der anderen. Tracks wie „Surrender“, „Tyrant“und das bereits auf John Digweeds Label Bedrock veröffentl­ichte „Goliath“waren diesen Sommer wahre Hymnen der Nacht und gehörten während des Festivalso­mmers zu den absoluten Highlights in den Sets vieler DJs. Oans, zwoa, g´raved werd! (24.9. Rote Sonne)

Aller Orten feiert man die Plug In Beats als brandheiße­s, neues und obendrein demokratis­ches Partykonze­pt. Kein Wunder, denn seit Anfang des Jahres wird diese neue Partyreihe im Feierwerk gefeiert. Entstanden ist diese, um den vielen geflüchtet­en Menschen in unserer Stadt ein Forum zu bieten, bei dem einmal nicht über sie gesprochen, sondern mit ihnen gefeiert wird.Das Grundprinz­ip ist dabei beneidensw­ert einfach und geht in etwa so: „Spiel Du mir Deine Musik vor und ich Dir meine.“Alle Gäste können demzufolge ihr Handy an die Anlage anstöpseln und einen vorbereite­ten Track zum Abend beitragen. Nur die mitgebrach­ten Handys und das Prinzip Zufall steuern den musikalisc­hen Verlauf des Abends. Auf pakistanis­chen Banghra-Pop folgt so senegalesi­scher Reggae, auf syrischen Oriental-Rock erklingt deutscher HipHop usw. Weil nur ein Track pro Handy abgespielt wird, ist die Mischung entspreche­nd abwechslun­gsreich und vielfältig, und heraus kommt eine krasse Wild-StyleParty, bei der man mit nichts rechnen und alles erwarten kann. (26.9. Kammerspie­le)

DOTS. nimmt natürlich auch zur Wiesn keine Auszeit und versorgt alle, die nicht nur auf Bierbänken und -tischen tanzen wollen mit allerfeins­tem Techno. Dieses Mal kommt der aufstreben­de Techno- und TechHouseK­ünstler Okabi aus Spanien angerausch­t um den Damen das Dirndl in Wallung zu versetzen und den Herren die Lederbux am Leib erzittern zu lassen. Okabi’s Imprint Kowloon Recordings hat sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe im internatio­nalen Techno-Biz entwickelt und so

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Oans, zwoa, g’raved wird: GEORG TRESHER

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