Ein Kessel Buntes
Zum Jahreswechsel wird es weder ruhig noch beschaulich
Als amtliche Nachfolger von Lynyrd Skynyrd ist die Southernrockband Molly Hatchet 1978 mit ihrem ersten Album und dem Übersong „Dreams I’ll Never See“angetreten und bereits ihr zweites Werk „Flirtin‘ With Disaster“verkaufte sich über zwei Millionen Mal. Benannt haben sie sich nach einer Western-Prostituierten, die gerne Köpfe abtrennte. Auch als RockAntwort auf Punk verstand sich die konservative Band aus Jacksonville, Florida damals, die Südstaatenflagge prangte neben dem martialischen Frazetta-Phantasie-Cover im Conan-Style auf Pick Up-Hecks und abgeschnittenen Jeansjacken. Verwirrende Zeiten waren das damals wie heute, jetzt kommen sie mal wieder in den Südstaaten Deutschlands vorbei, zumindest der Gitarrist Dave Hlubel müsste noch von der Originalbesetzung übrig sein. (16.12. Garage Deluxe)
Sie haben ihren ganz eigenen mitreißenden Sound erschaffen: The Courteeners. Nach unzähligen Tourneen, Festivals wie dem Glastonbury und Shows vor zum Teil mehr als 30 000 Menschen, kehrt die Band aus Manchester nun auch aufs Festland zurück, im Gepäck ihr fünftes und ausgeschlafenstes Studioalbum „Mapping The Rendezvous“. Ein feines Gespür für große Melodien und wohl formulierte Texte ließen angeblich schon Morrissey zu ihrem vielleicht berühmtesten Fan werden: The Courteeners seien seine allerliebste Band seit The Smiths. Gegründet wurde das Trio bereits 2006 von Frontmann und Mastermind Liam Fray, mit griffigen Songs wie „Not Nineteen Forever“, „Summer“oder aktuell „No One Will Ever Replace Us“müssten sie eigentlich längst in den Stadien mit den Kollegen Killers oder Coldplay spielen – gut für die Fans, dass es zumindest hierzulande immer noch Clubshows gibt. (16.12. Strom)
Nachdem Frontfrau Laura Jane Grace (früher Frontmann Tom Gabel) im November ihre Memoiren „Tranny: Confessions Of Punk Rock’s Most Infamous Anarchist Sellout“veröffentlichte, dürfen sich die Fans von Against Me! nun auf ein Wiedersehen mit der politischen Punkband freuen. Kurz vor Jahresende wird es wieder heiß werden im Mosh Pit, wenn Laura Jane Grace, James Bowman, Inge Johansson und Atom Willard ihr Punkrock-Feuerwerk abbrennen. Bei allem Pogo darf man die eindringlichen Texte von Grace nicht vergessen, die sich natürlich mit ihrer Geschlechtsumwandlung und der Gender-Problematik und Akzeptanz für Transsexuelle befassen. (16.12. Technikum)
Jetzt mal was ganz anderes: Susanne Augustin, Studentin an der LMU München, und Sängerin der Band Splashing Hill organisiert zusammen mit den Bands pourElise und Liann ein Charity Konzert zugunsten der unheilbaren Autoimmunerkrankungen Lupus und Morbus Crohn. Hintergrund dabei ist: sie selbst leidet seit beinahe 10 Jahren an Morbus Crohn und Arthritis, eine sehr gute Freundin an Lupus. Beide Krankheiten sind im Volksmund eher unbekannt, es besteht also dringend Aufklärungsbedarf, worum es sich dabei handelt, außerdem werden auch dringend Gelder für die Forschung benötigt. Alle Erlöse des Konzertes gehen somit an die Organisationen „Lupus Foundation of America“und „Crohn’s and Colitis UK“, welche sich für die Aufklärung und Bekämpfung von Lupus und Morbus Crohn einsetzen. (17.12.Cord Club)
Innerhalb kürzester Zeit ist es Mick Flannery mit seiner ehrlichen und direkten Musik gelungen, zu einem der am meisten beachteten Musiker Irlands aufzusteigen. Er genießt dort Starstatus und führt die Riege der jungen irischen Songwriter rund um Glen Hansard und Vincent McMorrow an. In Irland mehrfach mit Platin ausgezeichnet, ist es ihm auch bei uns gelungen, mit seinen letzten beiden Veröffentlichungen „Red to Blue“und „By the Rule“für Aufsehen zu sorgen, viele kennen ihn auch von seinen Auftritten im letzten Jahr zusammen mit Sophie Hunger. Nun kommt er mit seinem neuen Album „I Own You“vorbei, Singer/Songwriter-Folk vom Feinsten. (17.12. Milla)
Mundhaarmonika hat zusammen mit seiner Band sein neues Album namens „Raptestdummy“genau vor Weihnachten platziert und präsentiert das Ganze auch noch gleich live vor den Feiertagen. Die Jungs werfen sich gemeinsam in die Bresche und testen den absoluten Urentwurf eines neuartigen Styles irgendwo zwischen Kopfnicker-Boom-Bap-Beats, knackigen Live-Drums, mal funky Basslines mal donnernde Sub-Bässe, von warmen Rhodes-Sounds zu ganz viel Atmosphäre und abwechslungsreichen Samples. Das Kollektiv ist immer auf der Suche nach Neuem und bricht bewusst gewohnte Arrangements auf. Dabei entstehen innovative Beats über die Mundhaarmonika seine frischen Texte setzt. Man darf gespannt sein. (20.12. Milla)
Traditionell geben sich die Herren von Deutschlands dienstältester Skaband Bluekilla zwischen den Jahren in ihrer Heimatstadt die Ehre. Seit über 30 Jahren sind die Münchner in Sachen Two Tone unterwegs, und das in nahezu unveränderter Besetzung. Bluekilla waren in den meisten europäischen Ländern zu Gast, tourten zwischen den beiden Jugoslawienkriegen durch Serbien, und schafften es fünf hochgelobte Studioalben zu produzieren. Zwischendrin ging es auf große Tour durch Australien, wo sie, wie auch hierzulande, jede Halle in einen Hexenkessel verwandelten. Sie sind eine gnadenlos gute Live-