Großmutters Geist
Mit dem Avva hat Südafrika eine kulinarische und vinophile Dependance in der Dreimühlenstraße eröffnet.
Wie lernt man kochen? Da gibt es viele Methoden, aber Preshika Wright, die aus Durban stammende Betreiberin des neuen südafrikanischen Restaurants, lernte es von ihrer avva, der Großmutter. Und zwar dem Geruch nach: bevor die kleine Preshika zum Kochlöffel greifen durfte, musste sie die olfaktorischen Unterschiede von Gewürzen und Ingredienzien wahrnehmen lernen, danach erst kamen die Kombinationen in den Topf. Die junge und sympathische Frau sitzt an der Bar ihres ersten eigenen Restaurants, das sie zusammen mit ihrem langjährigen Freund und Koch Luke Rodgers betreibt. Wer diesen Namen in dieser Kolumne im letzten Jahr erst gelesen hat: Rodgers war im „Little Wolf“beschäftigt, davor bei „Walter & Benjamin“. Die Gewürze beziehe sie immer noch aus Südafrika, erklärt Preshika, eine exotische Verbindung, die man auch hinter den sehr eigenen, aber auf klassischen Grundlagen basierenden Gerichten schmecken kann. Auch die Einrichtung sollte erwähnt werden – während der vordere Teil des Lokals auch als Weinhandlungund bar dient (hier gibt es natürlich alle im Restaurant angebotenen Tropfen auch zu kaufen), wird im hinteren Raum an rustikal eingedeckten Holztischen zu gedämpftem und wohltemperiertem Licht diniert. Rote Wände, dunkle Böden und Decken geben Kontrast, die auf den Tischen verteilten Protea-Blumen (auch im Wappen von Südafrika angedeutet) einen dezenten Hauch von Exotik. Der Service ist jung und aufmerksam, von unprofessioneller und kumpelhafter Schludrigkeit ist hier zum Glück nichts zu spüren. Als Aperitif wird uns ein Stony Brook Lyle MCC Schaumwein (Glas 8 Euro) aus Chardonnay und Pinot Noir mit Champagnereigenschaften empfohlen – eine hervorragende und knochentrockene Wahl. Das gilt auch für den Stony Brook Bailey Rose (9), etwas fruchtiger und ebenfalls wirklich gut. Die Herstellung von Schaumweinen in Südafrika wird als „Méthode Cap Classique“(klassische Flaschengärung) bezeichnet und lehnt an die geschützte Champagnermethode in Frankreich an. Sehr gut, schmeckt man.
Kombination und Erinnerung
Die Karte ist zum Glück recht übersichtlich gestaltet und bietet eine Suppe,