Jeder Schlag eine Pointe
Auch durchs neue Jahr wird man sich mal wieder durchboxen
Beginnen wir mit zeitlosen Wahrheiten. Frauen wissen ja bekanntlich nicht nur, sie können auch alles besser. Männer bleibt – schöne neue Vorsätze hin oder her – lediglich die Flucht in den Alkohol. Mit dieser leicht verkaterten Erkenntnis starten derzeit Jan Peter Petersen und Lutz von Rosenberg-Lipinsky durch. Sie wissen: Austoben kann man sich nur bei Hochprozentigem. Oder in der Politik. Oft jedoch sogar in einer Kombination. Nur die Ehe ist keine Lösung. Das ist die etwas bittere Quintessenz ihres neuen Gemeinschaftsprogramms „Die Ängste der Hengste“, den beide als einen kabarettistischen Junggesellen-Abschied angelegt haben. Na Prost! (Drehleier, 11. bis 14.1.)
Die Herrn Stelzner & Bauer wissen dagegen noch nicht so recht, ob sie überhaupt miteinander können. Ja schlimmer noch: Ob sie einander überhaupt verstehen. Immerhin treten sie mit „Sächsmaschine & Süßer Senf“, also eine sächsisch-bayerischen Satireshow, an. Darin lernt man zwei Gestrandete kennen, die ausgerechnet am nicht wirklich weltberühmten Interkontinentaldrehkreuz ChemnitzJahnsdorf ihren Anschlussflug verpasst haben. Jetzt geht es um die bange Frage: Flieger in den Süden oder Ersatzbus nach Bayreuth? Und natürlich auch darum: Wie sag ich’s dem anderen? (Pasinger Fabrik, 14./15.1.)
Einiges lernen, auch wie man sich verständlich macht, kann man natürlich vom „Sister Class“-Abend mit Katja Ebstein und Stefan Kling am Flügel. Allerdings müsste man dann im Vorfeld, wenn’s wirklich wichtig wäre, noch einen passenden Überbegriff für den Abend finden. Ist es ein Musical? Oder ein humoristisches Theaterstück? Ein Liederabend mit kabarettistischen Denkanstößen? Ist das überhaupt von Belang? Das Lebenshilfe-Seminar mit La Ebstein trifft jedenfalls den Nerv der Zeit – und bringt das Publikum trotz aller gebotenen Nachdenklichkeit zum Lachen. (Komödie im Bayerischen Hof, 8.1.)
Ebenfalls nicht so ganz sicher kann man sich bei der Zuordnung des Gemeinschaftsabends mit dem teuflisch guten Tod & Teufel Theaterkollektiv sein. Immerhin bringt die Truppe mit „Ein verhängnisvolles Geigensolo“von Karl Valentin und „Das letzte Band“von Samuel Beckett gleich zwei Existenzialisten zusammen, bei denen die Schläge schmerzen und sich der Magen trotzdem vor Lachen krümmt. (Heppel & Ettlich, 6./7. und 15.1.)