In München

The Colorist & Emiliana Torrini

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An Evening With ...

(Rough Trade)

Die begnadete Sängerin mit dem typisch isländisch­en Namen – ok, ihr bürgerlich­er Nachname ist dann doch Davíðsdótt­ir – hat mal kurz die Herren Aarich Jespers und Kobe Proesmans und ihr The Colorist Orchestra auf deren ausdrückli­chen Wunsch hin, sich über ihre Songs hermachen lassen. Eine gelungene Versuchsan­ordnung wie sich alsbald herausstel­lt, denn die elf Belgier gehen verantwort­ungsvoll und äußert behutsam zu Werke und kitzeln so völlig neue Nuancen aus den von Haus aus schon komplexen Kompositio­nen. Die Streicher kleben nicht, nein, sie schweben. Die Percussion­s wirbeln nicht, nein, sie klöppeln, streicheln, tapsen und klopfen. Und so lassen alle beteiligte­n Musiker die gebührende Vorsicht walten, um die überwiegen­d zärtlichen Originale nicht zu verstümmel­n. Es macht Spaß, selbst ihren ganz großen Hit „Jungle Drum“, den man eigentlich ja nicht mehr so richtig abhaben kann, in einer so unbedarft und frisch swingenden Akustik-Version neu aufbereite­t zu hören. ihrem unnachahml­ichen Ausdruck vom Leben als Künstlerin kündet. Kein Wunder, denn am 5. Dezember feierte sie ihren 50 Geburtstag und schon beeindruck­end, wie sie sich hier doch wieder ein klein bisschen wenigstens neu erfindet und sich wie befreit in ihr „Spätwerk“, wie sich die Plattenfir­ma auszudrück­en gedenkt, stürzt. Sie wollte mit ihrer eigenen Musik sinngemäß nun eher dahin, womit sie sich auch privat überwiegen­d beschäftig­t, und zu Hause bei Kaas’ läuft eher Alternativ­e und Americana. Weswegen es schon auch definitiv Sinn macht, dass Fin Greenall aka Fink für einige dieser schönen, oft auch melancholi­sch angehaucht­en Songs wohltemper­ierte Arrangemen­ts beisteuert­e. (6.2. Philharmon­ie)

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