Intime Klänge
An der Staatsoper macht er sich leider immer noch viel zu rar. Doch zum Glück muss man nicht immer nur nach Berlin, Wien oder Salzburg fahren um Startenor Juan Diego Flórez zu erleben. Denn im Februar stattet der Peruaner uns endlich wieder einmal einen seiner viel zu seltenen Besuche ab und zeigt sich dabei diesmal von einer neuen Seite. Wurde er zu Beginn seiner Karriere vor allem für seine schwindelerregenden Koloraturfeuerwerke bei Rossini und Donizetti gefeiert, hat Flórez sein Repertoire inzwischen in Richtung des lyrisch dramatischen Faches erweitert. So erwartet das Publikum nun neben seinen nach wie vor präsenten Hausgöttern ebenso Musik von Mozart, Verdi und Puccini. Es begleiten die Münchner Symphoniker unter der Stabführung von Christopher Franklin. (7.2. Philharmonie)
Zu Rossini wollten die Gesangslehrer am Anfang auch Franco Fagioli gerne stecken. Denn eine gute Höhe hatte der gebürtige Argentinier von Anfang an. Wie hoch es allerdings gehen würde, das hätte sich sein erster Gesangslehrer allerdings wohl nicht träumen lassen. Heute zählt Fagioli zu den weltweit gefragtesten Vertreter des Countertenor-Fachs und hat seine musikalische Heimat bei den virtuosen Werken der Barockzeit gefunden. Im Falle seines jüngsten Abstechers an die Isar umfasst dies unter anderem Werke von Händel, Porpora und Lully, bei denen er Unterstützung von den Originalklangexperten der Hofkapelle München erhält, die im Prinzregententheater unter Leitung von Rüdiger Lotter aufspielen. Zusätzlich zum Konzerterlebnis gibt es hier übrigens auch noch zu einem kleinen gemeinsamen Opernspaziergang durch das barocke München, der zwei Stunden vor der ersten Arie am Max-Joseph-Platz startet. (12.2. Prinzregententheater)
Eng mit München verbunden ist natürlich auch der Name von Carl Orff, dessen „Carmina Burana“nun wieder einmal vom Münchner Motettenchor zur Aufführung gebracht werden. Wein, Weib und Gesang verpackt in mitreißenden Rhythmen und mit Unterstützung der von Tobias Foskett dirigierten Münchner Symphoniker. Ergänzt wird das Programm durch die kaum weniger populären „Peer Gynt“-Suiten aus der Feder von Edvard Grieg. In den Solopartien sind Sopranistin Sophia Brommer, sowie die Herren Tobias Hunger und Mathias Hausmann zu erleben. (1.2. Philharmonie)
Weniger Bombastisches erwartet das Publikum dagegen am darauf folgenden Abend, wenn Geigerin Lena Neudauer im intimen Ambiente der Allerheiligen-Hofkirche zur Romantischen Violinmusik lädt. Begleitet von Matthias Kirschnereit am Klavier interpretiert sie hier Musik von Beethoven und Schumann, zu denen Janacek und Dvorák das slawische Gegenstück liefern. (2.2. Allerheiligen-Hofkirche)
Die gleiche Instrumentenkombination, allerdings mit vertauschten Geschlechterrollen erlebt man kurz darauf ebenfalls im Prinzregententheater. Hier treffen mit Leonidas Kavakos und Yuja Wang zwei weitere Meister ihres Faches mit ähnlichem Repertoire aufeinander. Zu Beethoven und Janacek gesellt sich bei diesen beiden leidenschaftlichen Kammermusikern dann aber auch noch Claude Debussy mit seiner Sonate in f-moll. (5.2. Prinzregententheater)
Nach so viel Kammermusik kontert Valery Gergiev in der darauf folgenden Woche erneut mit einem seiner inzwischen fast schon zur Gewohnheit gewordenen Marathon-Programme, bei denen er mit beiden von ihm geleiteten Klangkörpern antritt, dem Mariinsky Orchester St. Petersburg und den Münchner Philharmonikern. Vorgenommen hat er sich neben den Sinfonien und ausgewählten Orchesterwerken Sergej Rachmaninows diesmal auch die Klavierkonzerte des Komponisten, bei denen es ein Wiedersehen mit dem Daniil Trifonov gibt, der sich hier der Herausforderung stellt. An den ersten drei Abenden sind die russischen Kollegen zu hören, ehe zum Abschluss das Orchester der Stadt übernimmt. (10./11./ 12.14.2. Philharmonie)