Poesie und Klangreichtum
Die weltmusikalischen Genies zu Gast bei Kennern
Groovig, spritzig, frech präsentiert das Duo KlangZeit eine erstaunliche Bandbreite von Weltmusik. Die streckt sich vom Tradimix über Valse Musette und Tango bis hin zu Eigenkompositionen, fetzigen Zwiefachen, amüsanten Couplets, feurige ungarische Czardas und am Ende sogar einem Hauch von Schlager. Während Johann Zeller in einem Moment innig mit seinem Akkordeon verschmilzt und kurze Zeit später groovig auf ihm herum trommelt, entlockt Marie-Josefin Melchior ihrer Geige verschiedenste Klangfarben von arabischer Rabab bis hin zur EGitarre. (9.9. Eine-Welt-Haus)
Neue Interpretationen von Kunst- und Volksliedern, Musik des Barock und des 20. Jahrhunderts, werden im Rahmen der Reihe „Wenn ich dahin gehe, wo du herkommst“Uraufführungen von Werken zeitgenössischer Komponisten gegenübergestellt. Die Musik wird verknüpft mit literarischen Lesungen, in der sich die MusikerInnen des kunst.salon mit dem Thema „Wanderschaft“auseinandersetzten. 2017 geht diese nun erfreulicherweise weiter, weswegen uns ein Konzert mit pazifistischen Chansons aus Europa, Kunstliedern von Schubert und Weill und amerikanisch beeinflusstem Blues des Münchners Titus Waldenfels erwarten. Außerdem werden Kompositionen, darunter auch eine Uraufführung, des in Deutschland lebenden irakischen Komponisten, Sängers und Perkussionisten Saad Thamir und aktuelle Clubmusik aus Syrien zu hören sein. Feat. Monika Lichtenegger (sopran), Florian Burgmayer (tuba, akk), Kinan Shehadeh (voc) und Yousef Trad (key). (10.9. Mohr-Villa)
Tango, Bossa Nova, Son Cubano, Valse Musette und Flamenco – wer kann der Magie dieser grandiosen Musikstile schon widerstehen? ImMittelpunkt all dieser Stile steht natürlich die Poesie und der Klangreichtum der ibero-amerikanischen Gitarre im elektrisierenden Dialog mit Percussionsinstrumenten aus aller Welt. Mit Charme und leidenschaftlicher Hingabe erwecken der Gitarrist Stefan Grasse und sein Percussionist Raphael Kempken die sinnlichen Melodien undhypnotischen Rhythmen zum Leben. Frisch und nuancenreich erklingen die Bossa Novas der Sandstrände Copacabana undIpanema, die Tangos der Bars von Buenos Aires, die Valse Musettes der Pariser Cafés und andalusisch inspirierteFlamenco-Rhythmen. (14.9. Seidlvilla, 15.9. Kulturzentrum 2411)
Etwas ganz besonderes ist die Musik von Ramsch & Rosen. Zarte Töne und luftige Worte, leichte Melodien und schwere Balladen verpackt in Klängen von Geige, Zither, Stimmen und Trompete verbinden Vergangenheit und Gegenwart und lassen eine ebenso zeitgenössische wie einzigartige Volksmusik entstehen. Ohne Pauken, aber stets kraftvoll. Ohne Schmalz, aber mit viel Gefühl. Julia Lacherstorfer spielt dabei Geige zwischen Klassik, Jazz und „melancholischem Streich-Rock“. Simon Zöchbauer kombiniert und improvisiert auf der Trompete frech österreichische Musiktraditionen mit weltmusikalischen Elementen. Ein Wunder, dass die nicht schon längst weltberühmt sind, und definitiv ein wahrer Hörgenuss für Kenner, den man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte. (15.9. Kunstforum Arabellapark)
Bau (alias Rufino Almeida) ist ohne Zweifel der derzeit einflussreichste Gitarrist der Kapverden. Einem internationalen Publikum wurde er bekannt durch seine langjährige Funktion als musikalischer Direktor und Gitarrist der Cesária Evora Band. Ende der 90er Jahre verließ er diese um sich fortan seinen eigenen Projekten zu widmen. Ein Glanzlicht war sicherlich die Musik für Pedro Almodovar’s Film „Sprich mit ihr“, die ihm mehrere Preise einbrachte. International wenig bekannt ist Baus Zusammenarbeit mit dem ebenfalls aus Mindelo stammenden Sänger Kapa. Die beiden kennen sich seit ihrer Kindheit und spielen nach wie vor regelmäßig in den Musikclubs der quirligen Hafenstadt. Verstärkung erfährt dieses kongeniale Duo durch Zé Paris am Bass und Markus Leukel am Schlagzeug. Zé war jahrelang Cesárias Bassist und es gibt kaum einen kapverdischen Musiker internationalen Formats, der in den letzten zwanzig Jahren nicht seine Dienste in Anspruch genommen hätte. Markus Leukel ist Deutscher, lebt jedoch seit vielen Jahren in Mindelo und hat sich sehr verdient gemacht durch seine intensive Beschäftigung mit den traditionellen Rhythmen der Kapverden. (19.9. Ars Musica)