Geografische Wurzeln
Tolle Künstler aus London, Kentucky, Nordirland und dem Altmühltal
Er ist einer der größten britischen Künstler seit Ende der Siebziger Jahre und hat mit Bands wie The Jam und Style Council Musikgeschichte geschrieben: Paul Weller. „The Modfather“wird er genannt und der mittlerweile 59jährige Musiker ist natürlich auch eine Stil-Ikone. Seit Anfang der Neunziger Jahre ist Weller als Solokünstler unterwegs und hat inzwischen mit „A Kind Of Revolution“sein zwölftes Studioalbum veröffentlicht. Zwischen Folk, Soul und Britrock bewegt sich Weller spielend und schafft es immer wieder, auch eine junge Hörerschaft zu gewinnen. In England wird er kultig verehrt, wie vielleicht sonst nur Morrissey, seine Livekonzerte sind legendär, nicht nur wegen den überraschend eingestreuten The Jam- und Style Council-Songs und geschmackvollen Soul-Coverversionen. Support: Pictures (4.9. Technikum)
Seit eineinhalb Jahrzehnten beweisen sie, dass traditioneller Hardrock und Southern Rock niemals außer Mode kommen: Black Stone Cherry. Die vier Jungs aus Edmonton, einem kleinen Kaff im US-Bundesstaat Kentucky, haben das Südstaaten-Feeling sprichwörtlich im Blut und schaffen es, dieses Gefühl in ihrem schnörkellosen, unverwechselbaren Sound auch live auf die Bühne zu transportieren. Mit dem aktuellen Album „Kentucky“ist das Quartett zu seinen geografischen Wurzeln zurückgekehrt und hat gleichzeitig die Erfahrungen der vergangenen Jahre mit einfließen lassen. Das Resultat ist ein musikalisches Schmankerl aus hartem Südstaatenrock, verfeinert mit Elementen aus Motown, Blues, Post-Grunge, Bluegrass und sogar der ein oder anderen Country-Note. (4.9. Theaterfabrik)
Ed Sheeran hat ihn ins Vorprogramm auf der aktuellen EuropaTournee geholt und der Nordire Ryan McMullan klingt mit seinen 25 Jahren auch wie ein Hybrid aus James Bay und Sheeran. Nordirland war schon immer Ursprung großartiger Singer/Songwriter und McMullan ist keine Ausnahme. Seine Heimat Portaferry ist ein verschlafenes Küstendorf, dessen malerische Symbolik deutlichen Einfluss auf Ryans Songwriting hatte. Sein Talent Geschichten, Emotionen und Erlebtes in die passenden Töne und Verse zu verpacken, ist bemerkenswert. In den vergangenen Jahren war er auch bereits mit Snow Patrol oder auch Ciaran Lavery auf Tournee, nun kommt es als Headliner vorbei, um seine EP „A Winter’s Tale“zu präsentieren. (6.9. Feierwerk Kranhalle)
Im Rahmen der Sacred Bones Party-Reihe, geben sich The Ghost Of Lemora ein Stelldichein: Gegründet 2001 in London, stieg die Band mit ihrer ungestümen Mischung aus Goth Rock, Post Punk und Glam bald in die Spitze der UK-Alternative-Szene mit Eighties-Wurzeln auf. Jetzt meldet sich die Band mit der EP „Sweet Satan“zurück auf die Bühne, schräger Spaß mit Lidschatten für Freunde von The Psychedelic Furs und Co. (8.9. Feierwerk Kranhalle)
Eigentlich als Zweitprojekt neben Ludwig Two gegründet, erzählt Sänger Andi Eckert bei Pam Pam Ida seine Geschichten im akustischen Liedermachergewand. In ihrer Single „Vaterland“setzt die Band ein starkes Zeichen gegen falschen Heimatstolz und Ausländerfeindlichkeit. Weil man nicht beeinflussen kann, wo man geboren wird und welche Muttersprache man spricht, singen Pam Pam Ida in Bayerisch. Ihre Musik bedient sich bei Georg Ringsgwandl, Paul McCartney und Bilderbuch, klingt aber immer hundertprozentig nach Pam Pam Ida. Das junge Projekt mausert sich gerade zum Geheimtipp zwischen Pop und moderner Wirtshausmusik. (8.9. Schlachthof)
25 Jahre und kein bisschen leise –die Alternative-MetalBand Living Colour sorgte schon 1988 für Furore, als sie gegen die musikalische Apartheid zwischen weißem Rock und schwarzen Spielweisen kämpfte. Kritiker und die breite Öffentlichkeit waren begeistert, für ihre Singles „Cult Of Personality“und „Funny Vibe“, eine Zusammenarbeit mit dem Rapper Flavor Flav und Chuck D von der Hip-Hop Gruppe Public Enemy, wurden sie sogar mit Grammys ausgezeichnet. Nach ihrem hochgelobten Debütalbum „Vivid“folgten noch vier weitere Studioalben, 1995 löste sich die Band für sechs Jahre auf, nun gibt es endlich wieder ein Wiedersehen mit einer Gruppe, die live fast noch stärker ist als auf Tonträger. (12.9. Backstage)
Was soll man über die Rolling Stones noch schreiben? Dass es wahrscheinlich das letzte Mal ist, dass die „größte Rockband der Welt“eine ihrer Lieblingsstädte besucht? Dass die Stones irgendwie schon fast zu München gehören, aufgrund der Partys, Plattenaufnahmen und Geliebten, die sie mit der Stadt in den Siebziger Jahren verbandelten? Dass sie letztes Jahr in Havanna nochmal vor einer halben Million Kubanern den Mond angezündet haben? Und sich die Fans auf eine Setlist freuen können, in der von „Gimme Shelter“über „Paint It, Black“und „Jumpin’ Jack Flash“bis hin zu „Brown Sugar“alles vertreten ist, was Rockfans seit Jahrzehnten hören wollen? Wie gesagt, man könnte seitenweise so weitermachen oder auch einfach nur raten: hingehen, Restkarten ergattern. (12.9. Olympiastadion)