In München

Schwefelsc­hwaden, Dreier

Und Jubiläen

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Erfolgssax­ofonist Mulo Francel kann die Gelegenhei­t nutzen, sich mehrere Tage hintereina­nder mit verschiede­nen Projekten auf der Bühne zu präsentier­en. Nach seiner „Munich Summer Jazz Week“geht es in der Unterfahrt dann übrigens endlich mit der Herbstsais­on und täglich wechselnde­m Angebot weiter. Am 5. September ist der Münchner mit der Band aktiv, mit der er schon weite Teile der Welt bereisen und sich dabei von allerlei einheimisc­hen Klangkultu­ren inspiriere­n lassen durfte. Zuletzt stand Ägypten im Routenplan der Gruppe Quadro Nuevo. Am 6.9. betreibt der Holzbläser in der Unterfahrt dann das Café del Mundo. Und vom 7. bis 9.9. musiziert Francel mit engen musikalisc­hen Freunden: dem aserbaidsc­hanischen Pianisten David Gazarov, Bassist Sven Faller und Schlagzeug­er Robert Kalnar. Mit diesen Dreien bietet er seinem Publikum auch schon einen Ausblick auf das im Spätherbst erscheinen­de Album „Mocca Swing“. Das wird beim Münchner Label ACT veröffentl­icht. Vor fünfzwanzi­g Jahren brachte Siggi Loch seine Plattenfir­ma an den Start, die vom überwältig­en Knowhow ihres Gründers profitiert­e. Der Mann weiß, wie sich selbst ein schwierige­s Produkt wie „Jazz“an den Mann bringt lässt. Das stolze Jubiläum wird in der Unterfahrt ausführlic­h gefeiert. Die Gebrüder Wasserfuhr aus Hückeswage­n prosten ihrem Label am 11. September dort zu. Siggi Loch hatte immer schon ein Faible für nordische Klänge, was sich auch im ACT-Katalog und während der jetzigen Festivität­en bemerkbar macht. Am 12. September ist sein Künstler Lars Danielsson in München zu Gast. Der schwedisch­e Bassist und Cellist tritt mit internatio­naler Besetzung an. Aus der Heimat bringt er den Schlagzeug­er Magnus Öström mit. Zu ihnen gesellen sich der aus Martinique stammende Pianist Grégory Privat und der englische Gitarrist John Paricelli. Am nächsten Abend (13. September) lässt der polnische Teufelsgei­ger Adam Baldych Schwefelsc­hwaden von seiner Violine aufsteigen, die übrigens einen Dämonenkop­f besitzt. Er kommt in Begleitung des norwegisch­en Helge Lien Trios in die Unterfahrt. Trotz aller Meriten, die er besitzt, bin ich kein großer Freund des Gitarriste­n Ulf Wakenius, denn ich finde ihn arg gefallsüch­tig und nicht immer sehr geschmacks­sicher. Vielleicht kann ihn sein Sohn Eric Wakenius, der ebenfalls Gitarrist ist, ein wenig einbremsen. Gut möglich aber, dass Daddy seinem Filius gegenüber ein bisschen protzen will (14.9., Unterfahrt). Sehr viel lyrischer und zurückhalt­ender könnte es am 15.9. werden, wenn der auch aus Schweden stammende Pianist Jan Lundgren sein Solo-Programm bestreitet und sein Label ACT repräsenti­ert. Die Jubiläums-Feierlichk­eiten klingen am 16. September mit der basslosen deutschen Formation Three Fall aus. Die beiden Bläser und der Schlagzeug­er dieses munteren Dreiers verstärken sich auf der Bühne um die kongolesis­ch-deutsche Sängerin Melane. %%% Die erste Konzertrei­he, die nach der langen Sommerpaus­e das Programm wieder aufnimmt, ist „Jazz+“. Die Herbstsais­on wird in der Schwabinge­r Seidlvilla mit eidgenössi­schen Künstlern eingeläute­t – dem Quartett Le Pot, das unheilvoll tönende Klänge aus der Trilogie „She-Hera-Zade“zelebriert. Besetzt ist das Quartett mit Manuel Mengis (Trompete, Electronic­s), Hans-Peter Pfammater (Keys), Manuel Troller (Bass) und Lionel Friedli (Schlagzeug).

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