Robin Sloan
Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
(Blessing)
Du meine Güte, ist das Old School! Zwar nicht mehr taufrisch und schon vor einiger Zeit erschienen, aber natürlich nach wie vor aktuell. Gerade läuft The Circle in den Kinos an, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Dave Eggers. Die „Krake“Circle weiß eigentlich schon alles über annähernd jeden, will aber mehr, nämlich mit Hilfe von weltweit installierten Minikameras auch alles sehen. Ganz anders die Buchhandlung von Mr. Penumbra: Mit Stift und Papier versuchen hunderte verschworene (und verschrobene) Mitglieder eines Zirkels, verschlüsselte Texte aus den Anfängen des Buchdrucks zu enträtseln. Aber der Reihe nach: Webdesigner Clay Jannon verliert seinen Job. Da die Mieten in San Francisco horrend sind, nimmt er den erst besten Job (wieder Old School: Zettel im Schaufenster) an, der sich ihm bietet: Nachtschicht in der 24/7 Buchhandlung des Herrn Penumbra. Vereinzelte, seltsame Menschen bevölkern sie zu nächtlicher Stunde. Sie gehören zu der 500 Jahre alten Geheimgesellschaft des „Ungebrochenen Buchrückens“. Sie versuchen – mit Bleistift und Notizzetteln – die alten Schriften der früheren Mitglieder zu dechiffrieren. Mit Hilfe der Freundin, die bei google arbeitet und einem improvisierten Scanner aus Pappdeckeln gelingt es Clay, eines der Bücher zu kopieren und mittels der google-Software zu entschlüsseln, womit er das Vertrauen von Mr. Penumbra gewinnt, der eigentlich nichts von diesem neumodischen Zeugs hält. Und sie wagen sich an die eigentliche Aufgabe, das Hauptwerk des Gründers zu deuten. In einer konzertierten Aktion, bei der sie zur Entschlüsselung für einige Sekunden die komplette weltweite Rechnerleistung von google nutzen. Doch der Versuch scheitert. Denn die Lösung des Rätsels ist ... ein neues Rätsel. Originell, nachdenklich, witzig, tiefgründig: passt.