JAZZ NOTES Weiter Himmel
Highlights nicht nur aus Luxemburg und Island
In der Bar Gabanyi lässt das Duo Mlak mit Trompeter Matthias Lindermayr und Gitarrist Achat Kamal Jazz, Minimal Music und klassische Anleihen zusammen fließen (25.1.). ••• Die Musik des Drummers Nathan Ott orientiert sich an der des Schlagzeug-Gottes Elvin Jones. Saxofonist Dave Liebman hat eine Zeit lang mal mit dem Coltrane-Weggefährten musiziert und kann somit Authentisches zum Quartett des Deutschen beitragen, das durch den zweiten Saxofonisten Sebastian Gille und den Bassisten Robert Landfermann komplettiert wird (Unterfahrt, 26.1.) ••• Ein Ehepaar pflegt musikalisch den freien Umgang miteinander: Aki Takase und Alexander von Schlippenbach werden an zwei Flügeln in der Unterfahrt aktiv (27.1.). ••• Im Rahmen der Unterfahrt Big Band Nights folgen Groß-Ensembles auf die Direktiven von Christian Elsässer (29.1.) und Alessandra di Santis (5.2.). ••• Es ist wohl nur ein neckisches Spiel mit dem eigenen Namen, denn was der Gitarrist Christian Kühn für seine Band Kuhn Fu schreibt, hat musikalisch wenig mit einer Kampfsportart gemein. Das wird klar, wenn Bassklarinettist Ziv Taubenfeld, Bassist Esat Ekincioglu und Schlagzeuger George Hadow seine Kompositionen mit ihm aufführen. ••• So weit: der Himmel. So winzig: Luxemburg. Unter dem Firmament seiner Band Universal Sky versammelt der aus dem nahen Großherzogtum stammende Saxofonist Maxime Bender prominente Musiker aus aller Welt, die sich näher kommen sollen: etwa den amerikanischen Saxofonkollegen Dave Binney oder den französisch-ivorischen Gitarristen Manu Codjia, der vor einigen Jahren den „BMW Welt Jazz Award“gewonnen hat (Unterfahrt, 31.1.). • • • Unbestritten ist die Konstellation PianoBass-Schlagzeug derzeit die beliebteste aller Jazz-Instrumentierungen und kommt auch geradezu inflationär vor. Gleich drei Formationen, die es namhaften Kritikerkollegen angetan haben und sich vom Gros besetzungsgleicher Bands abheben, sind in den nächsten Tagen in München zu hören: in der Bar Gabanyi kann das Holon Trio auftrumpfen (1.2.), in der Unterfahrt zeigen Chris Gall und seine Mannen ihre Klasse (2.2.). und bei „Jazz+“in der Seidlvilla will ein von Philip Zoubek angeführter Dreier zaubern (6.2.). • • • Die Musik des senegalesischen Gitarristen und Sängers Hervé Samb zeigt unter anderem, wo die Urwurzeln des Jazz liegen: auf dem schwarzen Kontinent (Unterfahrt, 1.2.). ••• Das könnte ziemlich spannend tönen. In der Reihe „subsonicspace“im MUG gastiert mit Beat The Odds ein Quartett, in dem zwei Kontrabassisten und zwei Cellisten miteinander improvisieren (3.2). ••• Gegen welchen Widerstand die Rhythms of Resistance ankämpfen, lässt sich beim Konzert der in Paris geborenen Syrerin Naïssam Jalal klären. Sie spielt sowohl die Quer- als auch die orientalische Längsflöte Nay und bringt arabische Ornamentik in kammermusikalischen Jazz hinein (3.2.). • • • Gemessen an der Einwohnerzahl (gerade mal etwas mehr als 300.000) besitzt Island eine mehr als stattliche Jazz Community. Die Band ADHD um die Gebrüder Guđjónsson (Saxofon/ Gitarre) gehört zu den wichtigsten musikalischen Exportgütern des Landes im Nordmeer. Am 6. Februar kann man die Jungs aus dem Geysir- und Vulkan-Inselreich in der Unterfahrt bewundern. ••• Sofia Rei, Amerikanerin mit griechisch-argentinischen Wurzeln, ist im Schmelztiegel New York bestens aufgehoben. Im Melting Pot der Multi-Instrumentalistin und Sängerin brodelt eine Mixtur aus Jazz, Latin und vielen Weltmusik-Elementen (Unterfahrt, 7.2.). ••• Der Schaffensdrang von Trompeter Dave Douglas ist bestaunenswert. Diverse Projekte ganz unterschiedlicher Natur betreibt er parallel oder kurz hintereinander. In der Unterfahrt präsentiert er sich am 8. Februar mit einem Allstar-Cast: Saxofonist Jon Irabagon, Pianist Matt Mitchell, Bassistin Linda May Han Oh und Schlagzeuger Rudy Royston.