Schöne Aussicht
Bunter Hund, MostraBrasil, Faust, Deutsch, Östlund, Reitz
Beim Kurzfilmfestival Bunter Hund kann man die Sehnsucht nach andersartigen, mutigen Filmen weit ab vom Mainstream stillen, in den Kategorien „Anders & Artig“, „Heimat“, „Helden wie wir“und „Liebe & andere Grausamkeiten“, „Doku-Spezial“und „Trash & Sonderbares“. In La vie sauvage (Das wilde Leben) z. B. macht ein Pärchen einen abenteuerlichen Weekend-Ausflug in einen Safari-Park. In Der Treppenläufer trainiert Görge auf 18 Stufen für internationale Wettbewerbe. In Mitarbeiter des Monats müssen Kaugummis sortiert werden. (Werkstattkino, Do 8. bis So 11.3.)
Die 8. Brasilianische Filmschau MostraBrasil eröffnet mit der Komödie Vai que Cola o Filme von César Rodrigues: Betrüger Valdomiro versteckt sich in einem Vorort Rios vor der Polizei, und träumt von einer Rückkehr ins alte Luxusleben. Eines Tages sieht er eine Chance. Aber seine neuen Nachbarn lassen ihn so schnell nicht ziehen. Im Publikumshit Minha Mae É Uma Peca 2 ringt die urkomische Dona Hermínia mit Tochter, Sohn und der Tante aus Amerika. Beim Queer Day stellt LGBTQ-Aktivistin Linn da Quebrada u.a. das Drama Corpo Elétrico / Electric Body vor: Der 23-jährige Elias hat einen Job, einen Freund und ein aufregendes Sex-Leben. Sein Chef verlangt, dass er Beruf und Privates trennt. Die Doku Meu Corpo é politico / My Body is Political erzählt von queer politics in den Vororten von São Paulo. (Gasteig, Mi 14. bis So 18.3.)
Geschichten vom Kübelkind war einst eine provokante Serie von Ula Stöckl und Edgar Reitz, mit einer sich anarchistisch gebärdenden Hauptfigur. Beim „Kneipenkino“konnten die Zuschauer die Episoden selbst auswählen. Wird, 50 Jahre später, wiederholt. Im Rationaltheater (Do 15. bis So 18.3.)
Faust ist allerorten. Faust im Kino heißt die Reihe im Filmmuseum. Z. B. mit William Dieterles Fantasy-Film The Devil and Daniel Webster. Da verschreibt ein Farmer (Walter Huston) in Vermont seine Seele dem Teufel. (Ab 16.3. bis April).
Für Deutsche Filme 2017 (im Filmmuseum, ab Mi 7.3.) haben Margret Köhler, Bert Rebhandl und Ralf Schenk ihre Auswahl getroffen. Mit dabei u.a. Valeska Grisebachs Genrespielerei Western, Robert Thalheims Ost-Komödie Kundschafter des Friedens oder Fatih Akins Neonazi-Action-Thriller Aus dem Nichts.
Dem Regisseur von „Square“, Ruben Östlund, widmet das Werkstattkino eine Hommage mit Kurzfilmen und früheren Hauptwerken. (Ab 15.3. bis 21.3.)