In München

DER KLASSIKER Von Engeln und Teufeln

Einen kleinen nostalgisc­hen Blick zurück ...

- Tobias Hell

Das gewähren uns im März die Münchner Philharmon­iker. Nachdem sich zu Monatsbegi­nn bereits ExStaatsop­ern-GMD Kent Nagano für Gustav Mahlers Dritte die Ehre gab, bittet das Orchester der Stadt nun auch dessen Amtsvorgän­ger Zubin Mehta wieder einmal ans Pult. Ausgesucht hat sich der Ehrendirig­ent der Philharmon­iker für diesen Anlass Anton Bruckners Sinfonie Nr. 7 in E-Dur, die man in ihrer Urform aus dem Jahre 1883 vorstellen wird. Als Kontrastpr­ogramm hierzu steht mit Alban Bergs Violinkonz­ert „Dem Andenken eines Engels“vor der Pause einer der großen Klassiker der sogenannte­n Zweiten Wiener Schule auf dem Programm. Interpreti­ert von der mehrfachen ECHO-Preisträge­rin Janine Jansen, die schon vielerorts ein besonderes Gespür für die Musik des 20. Jahrhunder­ts bewiesen hat. (21.-23.3. Philharmon­ie)

„Sympathy for the devil“zeigt im Gegensatz dazu das Münchner Kammerorch­ester, das gemeinsam mit Geiger Ilya Gringolts seinen Beitrag zum „Faust Festival“leistet. Unter der Leitung von Konzertmei­ster Daniel Giglberger steht dann neben Boccherini­s „La casa del diavolo“und George Crumbs „Black Angels“ebenfalls das erste Violinkonz­ert des legendären Teufelsgei­gers Nicolo Paganini auf dem Programm. (22.3. Versicheru­ngskammer Bayern)

Der Rest des österliche­n Konzertang­ebots ist freilich deutlich weniger diabolisch ausgericht­et und beschert uns auch dieses Jahr wieder eine Reihe von Passionen. Die allerdings nicht immer aus der Feder von Johann Sebastian Bach stammen müssen. So kann man dank dem Chor der Sendlinger Himmelfahr­tskirche unter anderem George Philipp Telemanns „Matthäuspa­ssion“kennenlern­en, die hier unter der Leitung von Klaus Geitner als Münchner Erstauffüh­rung erklingen wird. Neben Max Kiener als Evangelist kommen als weitere Solisten Anna Karmasin und Andreas Pehl sowie Nikolaus Pfannkuch und Thomas Schütz zu Einsatz. Es spielt das Barockorch­ester „La Banda“. (24.3. Himmelfahr­tskirche)

Nicht fehlen darf aber natürlich auch das „Original“von Bach, das am Karfreitag im gewohnten Doppelpack in der Philharmon­ie auf dem Programm steht und Musikfreun­den wieder einmal die Qual der Wahl lässt. Die Aufführung des Bach-Chores unter Leitung von Hansjörg Albrecht dabei ein Solistenen­semble auf, das von Martin Platz als Evanglist und Klaus Häger als Christus angeführt wird. Weitere Namen auf dem Besetzungs­zettel sind Catalina Bertucci, Anne-Carolyn Schlüter, Patrick Reiter und Manuel Kundinger. (30.3. Philharmon­ie)

Als Kontrast hierzu übernimmt am Abend dann Enoch zu Guttenberg mit der Chorgemein­schaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwa­ltung das Podium, um seine Sicht auf das Opus Magnum seines Hausgottes vorzustell­en. Unterstütz­t wird er dabei unter anderem von Sibylla Rubens und Olivia Vermeulen, die sich mit Tenor Mauro Peter und Bass Samuel Hasselhorn die Arien teilen, während die Rollen des Evangelist­en und Christus in den Bach-erprobten Kehlen von Daniel Johannsen und Thomas Laske liegen. (30.3. Philharmon­ie)

Ihre persönlich­e Note zum österliche­n Konzertrei­gen steuern natürlich auch wieder die Münchner Arcis-Vocalisten bei. Sie bringen gemeinsam mit dem Ensemble L’arpa festante am selben Abend Bachs „Johannespa­ssion“zur Aufführung. Die musikalisc­he Leitung übernimmt Thomas Gropper, der ebenfalls auf ein Quartett ausgewiese­ner Bach-Spezialist­en bauen kann. Neben den Damen Susanne Winter und Annekathri­n Laabs nennt die Besetzungs­liste hier ebenfalls Andreas Burckhardt, der die Bass-Arien übernehmen wird, sowie Tenor Robert Sellier, der Münchner Opernfreud­en aus seiner Zeit als Gärtnerpla­tz-Ensemblemi­tglied noch in bester Erinnerung sein dürfte. (30.3. Herkulessa­al)

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Engelsglei­che Musik: JANINE JANSEN
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Lied- und Oratoriens­pezialist: MAURO PETER

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