Der Dummheit klare Kante
Cinema Iran, Filmkunstwochen, Indianer
Cinema Iran – das 5. Iranische Filmfestival München ist ein großartiges Event mit Spielund Dokumentarfilmen und Vorträgen, Lesungen, Ausstellung mit Fotos von Kino-Palästen im Iran und Party. In Breath von Narges Abyar, der für den Auslands-Oscar nominiert war, erlebt die achtjährige Bahar die dramatischen Jahre der Revolution und des beginnenden Iran-Irak-Kriegs. In der Doku The Invincible Diplomacy of Mr. Nadari, den Schauspielerin Maryam Moghaddam und Regisseur Behtash Sanaeeha gemeinsam vorstellen, geht’s um einen mit allen Wassern gewaschenen Geschäftsmann und Patriarchen, einen Idealisten, der mit einem „Friedens-Teppich“als Gastgeschenk die diplomatischen Beziehungen zu den USA verbessern will. In der herrlich schwarzen Komödie Pig von Mani Haghigi geht ein Serienkiller um, der es auf die Köpfe von iranischen Filmemachern abgesehen hat. Ein Regisseur, der von seinen Frauen zuhause arg getriezt wird, ist gekränkt, weil sich der Killer einfach nicht für ihn interessiert. (Gasteig, bis So 15.7.)
The Pig läuft auch bei den wie immer liebevollst programmierten 66. Filmkunstwochen voller cineastischer Highlights. Los geht’s am Mi 25.7. mit der Preview von Gus van Sants neuem Werk Don’t Worry, weglaufen geht nicht mit Joaquin Phoenix und Rooney Mara, der wahren Geschichte des querschnittsgelähmten Karikaturisten John Callahan. (Siehe auch unsere Verlosung, bis 15.8.)
Kevin Costners Dances With Wolves (1990) ist nur einer von vielen spannenden Indianerfilmen, die das Werkstattkino ab Do 19.7. zeigt. Los geht’s mit Wind River (2017) von Taylor Sheridan. Ein Mädchen wird tot im Reservat gefunden. Polizei, FBI und ein Jäger recherchieren: „Die Dialoge sind knapp, die Gemüter streng, der Film fantastisch.“The Silent Enemy ist ein rarer Dokumentarfilm mit Spielhandlung über das Leben der Ojibwa-Indianer, gedreht 1928ff. (!) in Kanada. Ulzana’s Raid (1972) von Robert Aldrich erzählt, schrieb Norbert Grob, „präzise und schonungslos vom Verhältnis zwischen eingeborener und weißer Gewalt“. (Weiter bis 1.8.)