Was für ein Angebot!
Fünf Seen, Fantasy, Stummfilme, Embryo, Fannys Reise
Zehn Tage lang begeistert das 12. Fünf Seen Filmfestival mit 150 Filmen, an Spielstätten überall im Landkreis Starnberg. In den Wettbewerben laufen u.a. Nanouk Leopolds Cobain über eine extrem schwierige Mutter-Sohn-Beziehung, Christian Froschs Murer, über den „Schlächter von Vilnius“, dem in Österreich der Prozess gemacht werden soll, Ursula Meiers Psychodrama Schockwellen, über einen Schüler, der seine Eltern tötet, Der große Rudolph, ein Biopic über Rudolph Moshammer, Alice Rohrwachers magischrealistischer Glücklich wie Lazzaro, das Polit-Drama Wackersdorf, die Doku Früher oder später über ein bayerisches Ehepaar, Bauern und Bestatter zugleich, Of Sheep and Men über Träume und Alltag von Jungs in Algerien oder Elternschule, eine großartige Doku über die Therapie chronisch gestresster Eltern und Kinder. Frederick Wisemans Ex Libris, über die Public Library in New York, Christian Freis Doku Genesis 2.0 über das gottgleiche Klonen von Hunden, Mammuts und allen übrigen Organismen. Gespräche übers Drehbuchschreiben, Filme von und mit den Gästen Sepp Bierbichler, Dominik Graf und Editorin Bettina Böhler, und, und, und … (www.fsff.de, Do 6. bis Sa 15.9.)
Traditionell startet das Filmmuseum mit einer Best-of-Auswahl von den Bonner Stummfilmtagen in den Herbst. Unter anderem mit Cupid and Comet, einer Komödie über eine selbstbewusste Frau der Kinopionierin Alice Guy, der legendären Komödie The Battle of the Century mit Stan Laurel und Oliver Hardy und, wieder entdeckt, G.W. Pabsts Ehedrama Abwege. (Do 6. bis Mi 12.9.)
World Music – machte das Musikerkollektiv „Embryo“schon lange, bevor es Mode wurde. Erst Rock, dann Jazz plus indische, afrikanische, arabische Musikwelten. Auf ihren Reisen spielten sie mit Musikern vor Ort zusammen, unbekannten und berühmten wie Fela Kuti oder Mal Waldron. Michael Wehmeyer (der Keyborder) hat für seine Doku Embryo Filmaufnahmen und Fotos aus den letzten 50 Jahren ausgegraben. Bandmitglieder und Freunde erzählen. Zur Premiere im Werkstattkino gibt es Werner Penzels legendäre Mitfahr-Doku Vagabundenkarawane von 1978/79 und Heartbeat – Dein Kopf ist ein schlafendes Auto von 1981 mit dazu. (Ab Do 6.9.)
Frankreich 1943. Die 13-jährige Fanny und ihre jüngeren Schwestern sind in einem Waisenhaus versteckt, einem der letzten Zufluchtsorte jüdischer Kinder vor der Verfolgung durch die Nazis. Als die Front nach Süden vorrückt, bleibt nur die Flucht in die sichere Schweiz. So wird Fanny unfreiwillig die Anführerin einer Gruppe von jüdischen Kindern, wächst über sich hinaus und erlebt zugleich Zusammenhalt und Freundschaft. Der bewegende und zärtliche Film Fannys Reise von Lola Doillon beruht auf der wahren Geschichte von Fanny Ben-Ami. Er läuft am Freitag, 30. August, in einer Sondervorstellung im Rio Filmpalast.
Fear Good Movies! Das Fantasy Filmfest startet am Mi 12.9. mit Mandy. Darin liefert Nicolas Cage „als Heavy-Metal-Holzfäller, der sich nach dem Mord an seiner Frau mit selbstgeschmiedeter Hellebarde durch Horden von Jesusfreaks schnetzelt, die wahrscheinlich beste und jedenfalls irrsinnigste Performance seiner Karriere“. (www.fantasyfilmfest.com)