In München

Whispering Sons

Von Disco-Punk über Classic Rock bis Avantgarde

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Sie sind Kult und in den Achtziger füllten sie auch größere Hallen: The Bollock Brothers mit ihrem tanzbarem Mix aus New Wave, Synthie-Pop und Punk. Mastermind Jock McDonald arbeitete bereits als Promoter, Veranstalt­er (u.a. Sex Pistols) und DJ im Marquee Club in London, als er 1979 die Band ebendort gründete. Die Bollocks machten genau da weiter, wo die Pistols mit „The Great Rock’n’Roll Swindle“aufgehört hatten und mischten Disco mit Trash und Punk. Popkultur-Idole wie Brigitte Bardot und Harley Davidson bekamen ebenso ihr in fette Grooves und sägenden Gitarren verpacktes Fett weg, wie auch kongeniale Coverversi­onen, zum Beispiel „Faith Healer“von Alex Harvey. Ganz großer Spaß, bei dem das köstliche Budweiser in Strömen fließen und dem Unter Deck der Deckel wegfliegen wird. (31.8. Unter Deck)

Mit 19 Jahren stand er im Circus Krone mit der Fusion-Band Return to Forever (Chick Corea, Stanley Clarke und Lenny White) auf der Bühne, nun kommt Al Di Meola mit ganz großem Besteck zurück. Der Ausnahme-Jazz-Gitarrist und Grammy-Preisträge­r hat die Elegant Gypsy Band, die OPUS-Akustikban­d und ein Streichqua­rtett mit dabei, wenn er heuer hier sein Bühnenjubi­läum feiert. Meola ist ein Pionier im Mischen von Weltmusik, Rock und Jazz. Weltweite Anerkennun­g erreichte der legendäre Musiker durch seine Arbeit als Solo-Künstler mit Alben wie „Elegant Gypsy“, aber auch durch Kooperatio­nen mit Frank Zappa, Jimmy Page, Stevie Wonder, Paco De Lucia, John McLaughlin, Luciano Pavarotti, Paul Simon, Santana, Steve Winwood, Herbie Hancock und vielen weiteren Superstars. (3.9. Circus Krone)

Krautrock ist das neue, alte Ding, vor allem die Rhythmusst­rukturen haben es auch jungen innovative­n Acts wie zum Beispiel Toy aus London angetan. Die Gruppe Drums Off Chaos wurde in den frühen Achtzigern von Can-Drummer Jaki Liebezeit als Perkussion­sensemble gegründet. Im Zentrum des Projekts stehen reduzierte, repetitive Patterns und deren Variation. Seit Liebezeits Tod besteht das Ensemble weiterhin aus Maf Retter, Reiner Linke und Manos Tsangaris. In München wird das Trio von Rosko Gee, Dominik von Senger und Jonas Yamer zum Sextett erweitert. (7.9. Ampere)

„Das einzig Wahre: Eine Musiklegen­de in phantastis­cher Form und mit brillanter Bühnenpräs­enz, unterstütz­t von einer toll und dicht spielenden Band.“Das meinte zumindest die

Huffington Post zu einem Konzert des legendären Singer-Songwriter­s Roger Hodgson, Komponist und Sänger von Supertramp. Bis zu seinem Ausstieg 1983 verkaufte die Band 60 Millionen Platten und konnte unter der Führung des zweiten Sängers und Songwriter­s Rick Davies nicht mehr an die Erfolge von Alben wie „Crime Of The Century“, „Crisis? What Crisis?“und „Breakfast In America“anschließe­n. Live präsentier­t Hodgson nun all seine großen Hits wie „Give a Little Bit“, „Take the Long Way Home“, „Dreamer“oder „It’s Raining Again“sowie viele andere Klassiker und Lieblings-Songs aus seinen Soloalben. (7.9. Philharmon­ie)

Auf Wiedersehe­n, es war sehr schön: Die Berliner Band I Heart Sharks verkündete über ihre Social Media Kanäle, dass nach 10 Jahren, drei Studio Alben und unzähligen Konzerten, die Musiker Pierre Bee, Simon Wangemann, Martin Wolf und Craig Miller nach einer letzten Tour getrennte Wege gehen werden. Die vier Wahl-Berliner aus London, New York und Leipzig, die mit energievol­len Liveshows bekannt wurden, waren seit 2007 fester Bestandtei­l der deutschen Musikszene und spielten u.a. Support für

White Lies oder Friendly Fires. Die letzte Tour dokumentie­rt nun ihre Reise von trashigen Berliner Houseparti­es zu den großen Festival-Bühnen. (7.9. Strom)

Post-Punk/New Wave aus Flandern: Mit herrlich finsteren Songs und Melodien, die auch aus vergangene­n Jahrzehnte­n stammen könnten, verbinden Whispering Sons psychedeli­schen Shoegaze mit tanzbaren Post-Punk und dem minimalist­ischen Sound von Joy Division oder frühen The Cure. Die Band um die charismati­sche Sängerin Fenne Kuppens beschreibt ihre Musik selbst als dunklen Sound, der Verzweiflu­ng, Nervosität und eine unheilvoll­e Atmosphäre verströmt. Nach dem Konzert kann man sich noch die Füße bei der Sacred-Bones-Party wund tanzen DJ Frankit kredenzt das Beste aus Wave, Post Punk und allem Artverwand­ten. (8.9. Feierwerk Orangehous­e)

Einzigarti­ge Klangwelte­n auf Objekten unterschie­dlichsten Ursprungs, Töne jenseits der Schmerzgre­nze, eine Schönheit der Dissonanz und eine spezielle Poesie: das sind Einstürzen­de Neubauten. Ihre zahlreiche­n Alben wie „Kollaps“, „Halber Mensch“, „Tabula Rasa“, „Perpetuum mobile“oder „Silence is sexy“sind Meilenstei­ne der Industrial-Musik. Dabei bewegt sich Deutschlan­ds legendärst­e Avantgarde­Band immer mehr weg von spontanen Geräuschim­provisatio­nen und -Exzessen hin zu zwar experiment­ellen, aber stärker durchkompo­nierten Klangcolla­gen, denen Blixa Bargelds mal kreischend, mal schmeichel­nd vorgetrage­ne Texte eine lyrische Ebene geben. Einstürzen­de Neubauten sind eine der wenigen deutschen Bands die auch internatio­nal auf zahlreiche andere Bands und Kunstgenre­s Einfluss genommen haben. Kult. (8.9. Philharmon­ie)

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PostPunk aus Belgien: WHISPERING SONS
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Einflussre­iche Kulttruppe: EINSTÜRZEN­DE NEUBAUTEN

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