Dr. Motte
Letzte Sommerzuckungen beim Isle Of Summer-Open Air
Hoher Besuch aus Paris: Acid Arab. Was ursprünglich mal als Partymotto ins Leben gerufen wurde, ist heutzutage als musikalischer Brückenschlag zwischen westlichen Clubsounds und arabischer Musik zu verstehen. Die DJs Hervé Carvalho und Guido Minisky, beide bereits seit über zwei Jahrzehnten in der Pariser Clubszene aktiv, starteten vor etwa vier Jahren die Partyreihe, deren Name stets Programm war. Bald schon folgten unter dem AA-Banner erste eigene Produktionen auf Versatile, dem Label von DJ Gilb’R und vor zwei Jahren erschien dann ihr Debütalbum „Musique de France“auf Cramme Discs. Dabei ist es kein Geheimnis, dass sowohl Carvalho als auch Minisky einen Migrationshintergrund haben, wenngleich auch keinen arabischen. Ersterer hat portugiesische Wurzeln, während Miniskys Familie aus der Ukraine über Argentinien einst nach Frankreich einwanderte. Eine tiefere Beziehung zu arabischer Musik hatten die beiden DJs nie, bis sie 2012 für ein Festival in Tunesien gebucht waren. Dort lernten die beiden auf ihrer Reise Leute kennen, die ihnen die Traditionen der arabischen Musik näherbrachten. „Als wir nach Hause fuhren, hatten wir das Gefühl, echte Freunde gewonnen zu haben“, blickte Carvalho in einem Interview mit dem Groove Magazin schwelgerisch zurück. Und weiter: „Schon ein paar Tage später begannen wir, sie zu vermissen. Das war der Beginn unserer musikalischen Liebesgeschichte.“Special Guests: Oliver Raumklang (Circular Music, Berlin) sowie die lokalen Electronic Monsters Chris Müller und VJ Sicovaja. (31.8. Harry Klein)
Ein Gute Laune Spezial, das sich gewaschen hat: Volle Kanne Minimal, Techno, Elek-tro und House auf dem Mainfloor mit den Gast-DJs Mark Dekoda (Bosphorus Underground), Mausio (New Stylez Booking) und Klanglos (Error/Bassgeflüster Booking) und den Residents Daniel Levez, SPPRVR sowie Fil Fizz. Zur Freude aller Beteiligten findet nebendran auf dem 2nd-Floor dann ein „Techno ist Familiensache“-Showcase statt. (31.8. Muffatwerk Ampere & Lounge)
Auch schon wieder vier Jahre ist es her, als es die Isle Of Summer-Macher an die Uferpromenade des Starnberger See verschlug, wo sie für die Crowd vor einzigartiger Kulisse einen legendären Feiertag inszenierten. Nun kehren sie mit großem Brimborium und einem bombastischen Line up zurück zu ihrer „Traumlocation“, den Hugo’s Beach Club. Mit dabei sind dann: Hidden Empire, Kellerkind, Pappenheimer b2b Kerstin Eden, Santé, Township Rebellion und Wankelmut. (2.9. ebenda ab 12 Uhr)
Das Bass.Kafé ist ein wöchentlicher Treffpunkt für Liebhaber des Reggae in all seinen Facetten. Im wechselnden Programm wird seine ganze Bandbreite geboten, von Ska über Rocksteady, Roots, Rockers, bis hin zu Digital, Dub und Dancehall. Auch seine Einflüsse aus anderen Richtungen wie Punk, HipHop und Electro kommen nicht zu kurz. Für kulinarische Verpflegung ist gesorgt, wechselnde Gerichte, meist vegan oder vegetarisch zum kleinen Preis. Jetzt lädt die DieBassKafe Crew zum Auftakt-
Jam im Außenbereich. (4.9. Feierwerk ab 18 Uhr)
Kaum ein Mensch hat die elektronische Musikszene so entscheidend geprägt und verändert wie Dr. Motte. Er ist Phantast und Visionär, Botschafter der elektronischen Musik weltweit. Sein Sound ist anspruchsvoll, energiegeladen und vielschichtig. Spannungsgeladenen Acid und mitreißende Grooves verbindet er mit treibendem Techno und nimmt sein Publikum mit auf einen spannenden Trip durch seinen Techno-Kosmos. Dazu Dr. Motte: „Wer Musik auch als soziale Verantwortung einer Kultur versteht, ist und bleibt progressiv!“Als Special Guest tritt wie so oft, wenn der Motte anreist sein enger Vertrauter, das „hyperaktive Kind der Berliner Techno-Szene“, der Housemeister in Erscheinung. (7.9. Rote Sonne)
Village People in the House! Glaubste nicht? Is’ aber so, denn die Leipziger Eventreihe Village Club kommt mit zwei ihrer Hauptprotagonisten vorbei. Ob sich Marc Werner und Thomas Beyer, dann als Bauarbeiter, Indianer oder Polizist verkleiden, man weiß es nicht, schließt es aber vorsichtshalber mal eher aus, nicht damit der Erwartungsdruck zu groß wird ... Erstgenannter ist sowieso schon mal der Erfinder von dem Ganzen und mag‘s beim Auflegen gerne deep und melodiös, holt aber auch mal kräftig kickende Basslines und knarzenden Techhouse aus der Plattentasche. Der Beyer bewegt sich generell in ähnlichen BPM-Bereichen und steckt auch stilistisch ein vergleichbares Feld ab. Kein Wunder also, dass beide schon beim selben Label, nämlich Bunny Tiger, Veröffentlichungen in ihrer Diskografie stehen haben. Vor dem leckeren Leipziger Allerlei gibt‘s noch eine erlesene Münchner Mischung, zunächst von MannoK mit treibenden Tracks und verspulten Variationen aus dem Elektronik-Baukasten, anschließend von Timo Liederer, der am liebsten die große Bandbreite zwischen Deep House und Techno voll auskostet. (8.9. Palais)
Schlappe sechs Tage später sind die Isle Of Summerfrischler schon wieder am Start, wenn sie gemeinsam mit den Herrschaften von Katermukke auf der Praterinsel eine Open Air-Sause der Superlative abhalten. Musikalisch bilden dann Künstler wie Dirty Doering, Einmusik, Niconè, Marcus Meinhardt, Der dritte Raum, Miyagi, Kollektiv Ost, Mat.Joe, Sascha Cawa und Rej & Kjavik im Innenhof ein breites Spektrum von House über Techno bis Minimal und Electro ab. (8.9. ebenda ab 14 Uhr)
Das Stadtviertelfestival Ois Giasing! geht in die zweite Runde und wartet mit 60 Künstlern an mehr als zehn Spielorten auf, wobei der riffraff-roadblock der mit abstand dickste Brocken ist: heiß und fett mit bis zu acht Stunden Live-Programm mit Rap und Reggae, schmackhaft wegen vielerlei Streetfood-Ständen und diversen Bars. Auf der Bühne lassen sich einige Granaten sehen, u.a. die enorm Straßenpopuläre junge frische A.T.P. Crew mit ihrem Hit „ACAB“, Münchens Rap-Legende Weeh78 mit seiner neuen EP im Gepäck, die Rapperinnen Taiga Trece und A.W.A., und mit Jah Screechy kommt wieder echte Old-School-Raggamuffin-Prominenz aus London angereist, der es schon 2017 mit seiner eigens für den Event geschriebenen Nummer „Giesing Raggamuffin“ordentlich scheppern ließ. Last but not least feiert mit den Dub Invaders eine deutsche Reggae-Band der ersten Stunde ihr großes Comeback. Live-Beats und Dub-Moderationen kommen von Alpha17 (Minga Kingz!) am Mic und Da Gringo (Weirdelic Sound, Freaky Fuckin Weirdoz) an MPC und 1210er! (im Rahmen von Ois Giasing am 8.9.)
Apropos: Beim PULS Startrampe Festival am 8.9. im Muffatwerk steigen nach den großartigen Liveacts Alice Merton, Mine & Fatoni, Liquid & Maniac, Cosby, Blackout Problems, Rikas, Felly, Cosma Joy und Mola auch noch zwei Aftershowpartys auf zwei Floors mit PandaParty und XTOPH, welche sich auf gar keinen Fall entgehen lässt ...