Joris Dee
Weltmusik gegen Wiesnwahn ... und Loco Dice präsentiert sein neues Album
Was haben wir geschwitzt, Anfang Juli, nein, nicht nur den brütend heißen Temperaturen war dies geschuldet, auch der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung von Desolat-Labelboss Loco Dices drittem Studioalbum „Love Letters“. Darin enthalten, auch die in seinen jüngsten Sets immer euphorisch gefeierte Single „We’re Alive“. Geradezu Dice-typisch, lässt der bestens aufgelegte Knöpferlmeister auf seinem Longplayer mit einem kraftvollen elektronisch erzeugten Klangbild die Grenze zwischen House und Techno verschwimmen. Die akustische Kombination von rauen Sounds und geschmeidigen Drum-Beats, erzeugt eine für ihn einzigartige klangliche Darstellung seiner brandaktuellen Tracks. Außerdem verwendet Dice in „Love Letters“häufiger als bei früheren Produktionen seinen eigenen Gesang, was die Produktion sowohl trippiger, als auch noch um einiges persönlicher macht, als die beiden Vorgänger. So wurde aus dem aktuellen Output eine perfekte 15-Spur-Verkörperung seines Düsseldorf-inspirierten Sounds und reflektiert so über Heimat und Ferne, Zukunft und Gegen-wart. Dazu Loco Dice abschließend: „Die Musik auf `Love Letters´ ist voller positiver Energie und Liebe, die mir auf der ganzen Welt entgegen gebracht wird. Jedes Stück dieses Albums ist wie ein Mini-Brief. Ein Liebesbrief.“Es assistieren Ostgut Ton-Member ND_Baumecker, Resident Donna und World League-Impressario René Vaitl. (14.9. Blitz)
TransGlogalBeats – One World, One Family. Unter diesem Motto beleuchten DJ Baba (aka Thomas Lechner, Queerbeat) und seine gute und langjährige Freundin und Kollegin Sheila Chipperfield (Elastica) musikalisch, wie sich die globalisierten Wanderungsbewegungen in der Popmusik widerspiegeln und wie sich Weltmusik dabei neu definiert. Weltmusik 2.0 entsteht nämlich aus dem popkulturellen Dialog zwischen Nord und Süd, zwischen Ost und West, zwischen Alteingesessenen und neu Zugewanderten. Sie belegen mit tanzbaren Sounds aller möglichen Sparten, wie unsinnig die Idee einer angeblichen Leitkultur ist, weil das zusammenkommen, sich austauschen, miteinander tanzen auf vielen Ebenen möglich ist und Spaß macht, solange Mensch aufgeschlossen ist, und sich auch für das anfänglich Fremde interessiert. Wenn man nämlich darauf tanzen kann, ist das Fremde schnell nicht mehr fremd. Wohl an, lasst also die Welt tanzen zu BhangraPop, Afro-House, Moombahton, Psychedelic Cumbia, Balkan Beats, Persian Rap, Dabkeh, Oriental Techno, Kuduro u.a. (14.9. Milla)
25 Jahre Muffathalle = 25 HipHop im Muffatwerk: Beginner, Main Concept, A Tribe Called Quest, Gurus Jazzmatazz und Alliance Ethnik sind nur ein paar der Acts die gleich in den ersten Jahren hier auf der Bühne standen und deren Namen noch heute hoch gehandelt werden. Bald folgten HipHop-Jams wie die „Living Large“und der „Summer Jam“die weit über Münchens Grenzen hinaus legendären Status erreichten und die Partyreihe „leddarid-
demhiddya“, die die Münchner HipHop-Szene wöchentlich zusammenbrachte. Ruhig wurde es nach den goldenen 90er Jahren des HipHop noch lange nicht und seit einigen Jahren ist die inzwischen extrem vielschichtige Musikrichtung mit alten und neuen Spielarten so präsent wie nie zuvor. Jetzt wird dieser Umstand beim Celebrating HipHop Life anständig gefeiert, weswegen die ganz Prominenz anreist: Afrob feat. Tribes of Jizu, Main Concept, Megaloh, Crack Ignaz, Grasime & Weltuntergäng, Naru & MCNZI, No Booty No Party-Soundsystem, Reimemonster feat. Munich All-Star DJs, die Break Dance Crew step2diz und die Munich Graffiti All-Stars. (14.9. ebenda)
Frau Schygulla träumt weiter, und wie ... Und diesmal zusammen mit dem Energiebündel und New-House-Star Joris Dee. Der aus Süddeutschland stammende DJ und Produzent wurde vor knapp zwei Jahren unter die Top 100 der besten Jackin-House-Artists auf Traxsource.com gewählt. Zuvor bezeichnete das DMCWORLD-Magazin ihn als „Future Hero 2016“. Mit zahlreichen Chartplatzierungen seiner Original-Tracks und Remixes machte sich der Ausnahmekünstler weiter einen Namen in der Underground-House-Szene. Es folgten Gigs auf Ibiza, Amsterdam, Dubai und zahlreichen Top-Adressen in Deutschland. Das Intro übernimmt derweil Momi, nachdem er bereits des Öfteren bewiesen hat, dass er weiß, was er tut bzw. auflegt, um die Gäste an die Tanzfläche zu fesseln und dem die hohe Kunst des Einfädelns eines spannungsgeladenen Abends auf hohem elektronischen Niveau nicht fremd ist. Very very special guests: Poenitsch & Jakopic (15.9. Palais)
Haha, guter Gag, jemanden mit dem Namen Wassermann zum Wiesn-Openening unter dem Motto Anstich mit ... zu holen. Weiß man jedoch, dass dem Wassermann ein Julian vorgesetzt ist, relativiert sich die ausgelassene Heiterkeit schon wieder, weiß doch der Connoisseur sofort, das er von nun an alle Energie zum Tanzen braucht ... Denn, Julian Wassermann mutiert nicht selten auch mal zum Biermann, sondern gilt darüber hinaus auch als einer der hiesigen Großmeister in Sachen Deep Techno. Dafür feiern sie ihn landauf landab, wo er Sommer wie Winter auf Festivals wie „SonneMondSterne“, „Airbeat One“und „Rave On Snow“zu den absoluten Highlights zählt, aber auch in den angesagten Clubs der Republik, wie dem Uebel & Gefährlich oder dem Watergate, zählt er zu den beliebtesten Bookings Jahr ein Jahr aus. Und auch international rollt mittlerweile der Rubel und so hat er fette Airplays auf BBC 1 und den bedingungslosen Support von Leuten wie Laurent Garnier, Solomun und Pete Tong, um nur einige zu nennen. Ihm zur Seite stehen die Münchner Kindl Benna, sowie Lily Lillemor und Wut im Séparée. Die Elektrotapete klatscht El Movimiento an die Wand. (22.9. Harry Klein)
Musical Norientalism von ausgesuchten raren Vinyls: Anatolischer Funkfolk, kurdischer Halay, Gazinomüzik, Arabesk, Anatolian- und Arabian- Psychedelia, Electro- und HipHopMashups, Edits und Remixes von mediterranen und nahöstlichen Psychedelic-Klassikern, Schlager aus der Türkei, Griechenland, dem nahen Osten, Israel, Ägypten, Maghreb, mithin also Nordafrika, dem Balkan, Berlin, Nordrhein Westfalen, Detroit, Atlanta, Minneapolis Minnesota und auch aus Memphis, Tennessee, amalgamieren, zusammen mit einer Prise Latin Boogaloo, im Sud der Leidenschaft und der Hitze des Südostens. Wer also am 22.9. den Wiesnbeginn und die allgemein ausbrechende Hysterie drumherum subversiv untergraben will, bei DJ Süperflys Eksotik Meksotik in der Paris Bar kann dies vortrefflich gelingen. Darauf ein Prosit der Gemütlichkeit ...