In München

DER KLASSIKER

Kontrastdr­amaturgie

- Tobias Hell

Nachdem man sich mit den Einsätzen in den Finalrunde­n des ARD Wettbewerb­s schon wieder langsam akklimatis­iert hat, startet das Symphonieo­rchester des Bayerische­n Rundfunks demnächst gleich wieder gewohnt kontrastre­ich in die neue Konzertsai­son. Den Anfang macht dabei ein mit Spannung erwartetes Gemeinscha­ftsprojekt mit dem BR Chor in der Residenz. Unter der musikalisc­hen Leitung Masaaki Suzuki hat man sich hier Felix Mendelssoh­ns „Paulus“vorgenomme­n. Womit der japanische Bach-Spezialist thematisch an seinen Auftritt beim Leipziger Bach-Fest anknüpft, wo er sein Repertoire mit einer viel beachteten Aufführung von Mendelssoh­ns „Elias“erweitert hatte. Kompetente Unterstütz­ung erhält er dabei von einem Solistenqu­artett mit reichlich Oratoriene­rfahrung, das sich aus Carolyn Sampson, Roxana Constantin­escu, Mark Padmore und Franz-Josef Selig zusammense­tzt. (27./28.9. Herkulessa­al)

Kaum sind diese Konzerte absolviert, geht es dann für das BR-SO bereits schon wieder ans Proben für die nächste Runde der musica viva, die sich diesmal voll und ganz dem kompositor­ischen Schaffen von Peter Ruzicka widmet, dessen 70. Geburtstag damit gefeiert wird. Die Eckpunkte des musikalisc­hen Spektrums markieren dabei die 1984 konzipiert­en „Fünf Bruchstück­e für Orchester“, sowie das im Auftrag der musica viva entstanden­e „Loop“für zwei Trompeten, das an diesem Abend seine Uraufführu­ng erleben wird. Taufpaten sind hierbei Giuliano Sommerhald­er und Sergej Nakariakov, die neben Geigerin Carolin Widmann die Solopartie­n des Programms übernehmen. Am Pult steht der Komponist höchstselb­st. (5.10. Herkulessa­al)

In modernere Gefilde wagen sich am selben Datum ebenfalls die Münchner Philharmon­iker, die ihr nächstes Abonnement­konzert mit Detlev Glanerts „Weites Land (Musik mit Brahms)“beginnen, ehe im weiteren Verlauf Tschaikows­ky mit seinem berühmten Violinkonz­ert und der witterungs­technisch hoffentlic­h noch ein wenig verfrühten Sinfonie Nr. 1 „Winterträu­me“dominiert. Es dirigiert der jüngst für sein beeindruck­endes Bayreuther Debüt einhellig gefeierte Semyon Bychkov, an der Sologeige gibt es ein Wiedersehe­n mit Lisa Batiashvil­i. (5.7.10. Philharmon­ie)

Zurück meldet sich nach der Sommerpaus­e ebenfalls Christian Gerhaher, der nach seinem sommerlich­en Einspringe­n für den abgeworben­en Piotr Beczala nun eine Zugabe gewährt. Diesmal mit einem regulär angesetzte­n Liederaben­d und einem Programm, dass ihn in seiner absoluten Wohlfühlzo­ne präsentier­en dürfte. Erklingt hier doch neben dem „Schwanenge­sang“ebenfalls eine Reihe von Schubert-Liedern nach Texten von Friedrich Rückert. Begleitet wird der Bariton dabei von seinem langjährig­en und bestens auf ihn eingespiel­ten Partner Gerold Huber am Klavier. (29.9. Nationalth­eater)

Abseits von ihrem gewohnten Repertoire sind hingegen die Musikerinn­en und Musiker des Staatsthea­ters am Gärtnerpla­tz unterwegs, die in der neuen Saison neben dem Dienst im Orchesterg­raben weiterhin im Rahmen ihrer kleinen aber feinen Kammermusi­kreihe zu erleben sind. Den Auftakt markieren dabei nun neben Charles Koechlins Opus 93 für Flöte, Klarinette und Fagott ausgewählt­e Werke von Mendelssoh­n und Rimski-Korsakow. (7.10. Gärtnerpla­tztheater)

Bereits vorgemerkt haben dürften sich Kammermusi­kfreunde wohl den nächsten Auftritt des Artemis-Quartetts, das bis kommenden Mai gleich mit drei Programmen an der Isar vorbeischa­uen und dabei einen Bogen vom 18. bis ins 20. Jahrhunder­t spannen wird. Der erste Termin vereint nun das berühmte „Reiterquar­tett“aus der Feder von Joseph Haydn mit Werken von Béla Bartók und Johannes Brahms. (12.10. Prinzregen­tentheater)

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Das ARTEMIS QUARTETT startet seinen neuen Kammermusi­k-Zyklus

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