Elend und boshaft
Mund gemachter Metal zwischen „Rakkatakka“und „Dandan“
Denkt man an deftigen Posthard- und Metalcore aus Down Under, ist man nach wie vor natürlich sofort bei Parkway Drive. Seit geraumer Zweit aber, etwa vor 15 Jahren machten sich die Brisbaner The Amity Affliction auf, den populären Kollegen aus der Byron Bay den Rang abzulaufen. Nach etlichen Line Up-Wechsel, sowie diversen massiven Beeinträchtigungen durch Depressionen, Trunk- und Drogensucht bedingt, scheinen sie sich seit dem 2016er Release „This Could Be Heartbreak“nun etwas gefangen zu haben. Ende August erschien nun mit „Misery“ihr bislang sechstes Longplay-Album, welches zwar gespaltene Reaktionen hervor rief und von Morecore oder Metal Hammer elendiglich bis mäßig besprochen wurde, die Hardcore-Fans aber ficht das nicht an, die stehen geschlossen hinter ihren Amitys, gut so! Mit dabei: Endless Heights, Dream State, The Plot In You (28.9. Tonhalle) Ungewöhnlich, aber auch gut, irgendwie…: Van Canto. Ungewöhnlich deswegen, weil wer auf flotte Gitarrenriffs und meterhoch aufgetürmte Keyboardflächen hofft, herb enttäuscht sein wird, denn Van Canto sind fünf SängerInnen und ein Schlagzeuger. Nein, auch kein Bass ist mit dabei… Wo jetzt der Druck herkommen soll, fragt sich jetzt bestimmt der eine oder andere? Nun, aus dem Mund selbstverständlich, vor allem aus dem von Stefan Schmidt, der laut Wikipedia für den „tieferen Rakkatakka-Gesang“, sowie Jan Moritz und Ingo Sterzinger, die beide für die „tiefen Dandan-Stimmen“zuständig sind. Darüber thronen die glockenhellen Organe der beiden Leadstimmen von Inga Scharf und Hagen Hirschmann, die sich vor heißspornigen Metal-Koryphäen wie Tarja Turunen oder Geoff Tate beileibe nicht verstecken brauchen. Gewöhnungsbedürftig ist der A-cappella-Metal ohne Frage, aber auch wirklich wirklich gut, irgendwie... (6.10. Technikum) Einen kantigen Brocken aus Stonerrock, Sludge und Grunge haben sich Godsground aus München auf die breiten Schultern geladen. Fans sind diese von Bands wie Queens Of The Stone Age und Kyuss bis rüber zu Pearl Jam, Soundgarden und Alice in Chains. Neben den druckvollen Songs, wurde auch ihre surrealistische Artwork zu ihrem Debüt „The Golden Age“stets ausführlich gelobt. Mit dabei sind die befreundeten Bands: Floating Nutshells (Alternative, Rock), Sleeping Tree (Stonerrock, Psychedelic, Doom) und die Bluesrocker von Sundog.(12.10. Feierwerk)