In München

Heimspiele

Wahlmünchn­er und andere gern gesehene Gäste geben sich in Gasteig und Residenz die Klinke in die Hand

- Tobias Hell

Als internatio­nal gefragte Musikerin verbringt man meist viel Zeit in Hotelzimme­rn oder an Flughäfen. Da dürfte es für Geigerin Lisa Batiashvil­i nun eine angenehme Abwechslun­g sein, als Artist in residence in der aktuellen Saison gleich mehrfach in ihrer Wahlheimat München in Erscheinun­g treten zu können. Nachdem sie gerade noch als Gast bei den Philharmon­ikern zu erleben war, startet kurz darauf nun auch ihre eigene Kammermusi­kreihe. Für den ersten Abend bildet sie dabei zusammen mit Pianist Jean-Yves Thibaudet und Gautier Capuçon am Cello ein prominent besetztes Trio, das sich Musik von Ravel, Schostakow­itsch und Felix Mendelssoh­n vorgenomme­n hat. (7.11. Herkulessa­al)

Wie Batiashvil­i kann man auch Capuçon bereits vor diesem intimen Kammerkonz­ert schon einmal im großen Format kennenlern­en. Haben sich die Münchner Philharmon­iker doch ebenfalls die Mitwirkung des Franzosen gesichert, wenn Ende des Monats das Cellokonze­rt „Tout le monde lointain ...“von Henri Dutilleux im Gasteig zur Aufführung kommt. Passend vorbereite­t durch „Les ouffrandes oubliées“von Olivier Messiaen. Am Pult steht hierbei David Afkham, der die deutschfra­nzösische Freundscha­ft nach der Pause mit seiner Lesart der Sinfonie Nr. 1 von Johannes Brahms festigen wird. (27.-29.10. Philharmon­ie)

Ihre eigene Konzertrei­he in München hat die Akademie für Alte Musik Berlin bereits eine ganze Weile. Fans der renommiert­en Originalkl­angspezial­isten dürften sich Termine daher eh schon wieder dick im Kalender markiert haben. Alle andern haben jetzt noch Chancen auf Restkarten, wenn das Ensemble mit einem Programm gastiert, bei dem Ludwig von Beethoven und Carl Philipp Emanuel Bach aufeinande­rtreffen. Was die Sinfonien beider Komponiste­n in neuem Licht erscheinen lassen dürfte. Die musikalisc­he Leitung liegt bei Konzertmei­ster Bernhard Forck. (28.10. Prinzregen­tentheater)

Beethoven steht am selben Tag ebenfalls im Fokus der Münchner Symphonike­r, die sich dabei aber nicht nur dem großen Ludwig allein widmen, sondern seinen Violinkonz­ertsatz in CDur und die Romanze op. 50 in Beziehung zur Musik seiner Lehrer und Idole setzen. Unter anderem erklingen dann Werke von Johann Christoph Vogel, Joseph Martin Kraus und Wolfgang Amadeus Mozart. Es dirigiert Reinhard Goebel, die Solopartie­n übernimmt Geigerin Lena Neudauer. (28.10. Herkulessa­al)

Einen echten BeethovenS­pezialiste­n hat man sich aber auch beim BR-Symphonieo­rchester eingeladen, wo diesmal das fünfte Klavierkon­zert des Komponiste­n angesetzt ist. Vorgetrage­n von Publikumsl­iebling Igor Levit, der damit an seine Interpreta­tion der Nr. 3 anknüpft, für die er 2015 an gleicher Stelle gefeiert wurde. Begleitet wird er dabei von Maestro FranzWelse­r Möst, der im zweiten Teil des Abends noch die Sinfonie Nr. 3 aus der Feder von Sergej Prokofjew folgen lässt. (25./ 26.10. Herkulessa­al)

Wie Welser Möst war auch Antonio Pappano ein Name, der immer wieder einmal fiel, als es um die Neubesetzu­ng des GMD-Postens der Staatsoper ging. Der ist nun zwar anders vergeben, doch müssen die Münchner Opernfreun­de dennoch nicht ganz auf Pappano verzichten. Denn im Rahmen der Kino-Live-Übertragun­gen des Londoner Royal Opera House Covent Garden flimmert nun auch Wagners „Walküre“über die Leinwand diverser Münchner Kinos. Neben John Ludgren, der als Wotan bereits bei den jüngsten „Ring“-Zyklen in Bayreuth und München mit von der Partie war, sind mit Nina Stemme, Stuart Skelton und Emily Magee eine ganze Reihe (Karten und teilnehmen­de Kinos unter www.rohkinotic­kets.de)

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Interpreti­ert Musik seines Hausgottes Beethoven: IGOR LEVIT

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