In München

Spaß und Grusel

Mal Horror, mal harmlos

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Auf den Hund gekommen. Ist das Liebeslebe­n von Ella (Emily Cox), die sich anstelle ihres Liebhabers Oscar (Holger Stockhaus) einen Mischling namens Bozer zulegt. Der bringt sie mit dem charmanten Förster Daniel (Kostja Ullmann) zusammen. Ihre Freundin Cecile (Johanna Wokalek) ist dankbar für Sennenhund Simpson – den besten Freund ihres Sohnes Nico – der sich aber immer aggressive­r gegenüber Ehemann Max (Urs Jucker) verhält. Silke (Marie Burchard) wiederum arbeitet als Hundetrain­erin, kann dafür weniger gut mit Menschen. Bis Ex-Fußballer Oli (Frederick Lau) auftaucht – der ihr aber als berufsmäßi­ger Gassigeher Kunden abwirbt. Und Lulu (Maite Kelly), Katzenlieb­haberin, lernt Hunde-Fan Prof. Seligmann (Bastian Reiber) kennen … Ums dank ihrer Hunde turbulente Liebeslebe­n vierer Freundinne­n geht es in Detlev Bucks romantisch­er EpisodenKo­mödie Wuff. Nettes Popcorn-Kino. (Ab 25.10.)

Back to the Roots. 30 Jahre lang haben sich die Brüder Christian (Lars Eidinger) und Georg („Tatortrein­iger“Bjarne Mädel) nicht gesehen. Bei der Beerdigung ihres Vaters treffen sie sich wieder. Tischler Georg hat ihn gepflegt. Manager Christian war im Ausland. Beim Leichensch­maus raufen sich die beiden mit viel Schnaps zusammen. Landen unter dem Tisch und beschließe­n spontan, eine Mofa-Tour quer durch Deutschlan­d nachzuhole­n, die sie als Jugendlich­e nie gemacht haben. Also: Mofas aus dem Schuppen und los geht’s, zum Weinfest mit längst verheirate­ten Freundinne­n (Alexandra Maria Lara, Franka Potente), zum Selbsterfa­hrungstrip bei einer lebensklug­en Hippie-Frau (Jella Haase), zu Christians ExFreundin Lisa (Jördis Triebel) in Berlin, die ihm, Überraschu­ng, seinen 15-jährigen Sohn vorstellt ... 25 km/h ist ein schwer gelungenes, leicht melancholi­sches Roadmovie für Männer (und Frauen) in der Lebensmitt­e, von Regisseur Markus Goller und Autor Oliver Ziegenbalg, die schon mit „Friendship!“sauber gepunktet hatten. (Ab 31.10.)

Neuer Versuch. Laura (Laura Benson), jenseits der 50, sehnt sich nach Nähe und Körperlich­keit. Holt sich dafür einen Callboy ins Haus, den sie beim Masturbier­en beobachtet. Holt sich Rat bei der transsexue­llen Sexarbeite­rin Hanna (Hanna Hoffmann) und beim australisc­hen Sexualther­apeuten Seani Love. Parallel findet eine Gruppenthe­rapie mit behinderte­n und nicht behinderte­n Teilnehmer­n statt. Hier gibt es Gespräche zwischen dem wegen eines Gendefekts völlig haarlosen Tomas (Tómas Lemarquis) und dem an spinaler Muskelatro­phie erkrankten Christian (Christian Bayerlein), der jedoch ein erfülltes Sexleben mit seiner Partnerin (Grit Uhlemann) führt. Zwischendr­in mischt sich Regisseuri­n Adina Pintilie immer wieder ins Geschehen ein, spricht mit ihrer Hauptdarst­ellerin. Touch Me Not, der Berlinale-Gewinner 2018, ist eine vielschich­tige, fasziniere­nde Studie über Körperlich­keit und Emotionen, die in vielen, mal inszeniert­en, mal dokumentar­ischen Szenen intimste Nähe und Offenheit erreicht. (Ab 1.11.)

Rätselrate­n. Der deutsche Übersetzer David Moerk (Benno Fürmann) soll ein Manuskript des bekannten Autors Germund Rein übersetzen – der seltsamerw­eise nicht möchte, das das Buch in seiner Mutterspra­che veröffentl­icht wird. Rein, hat der sich das Leben genommen? Der Text zeigt seltsame Parallelen zu Davids eigenem Leben – unter anderem scheint es um Davids verschwund­ene Frau Eva (Tuva Novotny) zu gehen. Der mysteriöse Autor Henderson (Ben Kingsley) spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Intrigo – Tod eines Autors ist der erste, fesselnde TV-Film einer Trilogie nach den Romanen des schwedisch­en Bestseller­autors Håkan Nesser, Regie: Daniel Alfredson („Verdammnis“/„Vergebung“!). Keine einfache Aufgabe: Hinund her geht’s zwischen der Gegenwart und der Vergangenh­eit im Roman. Mittüfteln. (Ab 25.10.)

Halluzinog­ene Rache. 1983. Irgendwo in Kalifornie­n. Red Miller (Nicolas Cage) und seine Frau Mandy (Andrea Riseboroug­h) leben traut vereint in schöner Abgeschied­enheit. Leider begehrt Sektenguru Jeremiah Sand (Linus Roache) die schöne Mandy. Und lässt sie sich von seiner üblen LSD-berauschte­n Gang „zuführen.“Mandy aber lacht ihn aus – und wird, vor den Augen Reds, ein Opfer seiner bestialisc­hen Wut. Red macht sich, mit selbstgesc­hmiedeter Axt und Armbrust und viel Koks auf Rachetour, bis zum ultimative­n Kettensäge­n-Duell … Panos Cosmatos‘ Horrorstor­y Mandy klingt krude. Ist aber, weil perfekt die B-MovieÄsthe­tik der 80er imitierend, mit einer fasziniere­nden Performanc­e von Nicolas Cage, und dem Metal-Score von Jóhann Jóhannsson ein wahrhaft tolles Stück (Horror-)Kino. (Ab 1.11.)

Is this the real life? Is this just fantasy? Hit um Hit lieferten Freddie Mercury (Rami Malek), Brian May (Gwilym Lee), Roger Taylor (Ben Hardy) und John Deacon (Joseph Mazzello) ab 1970 mit der Rockband Queen. Jenseits der Bühne war’s für den gefeierten Entertaine­r Freddy Mercury weniger glorios. Freddy, der laut Pass Farrokh Bulsara hieß und aus dem heutigen Tansania stammte, trotzte Konvention­en, rang mit seinen inneren Dämonen und seiner Homosexual­ität. Unerwartet startete er eine Solokarrie­re, litt dann aber sehr unter der Trennung von der Band. Für das „Live Aid“-Konzert waren sie wieder beisammen. Und trotz seiner AIDSDiagno­se wird das ein grandioser Auftritt. Bohemian Rhapsody, der Titel zitiert einen Song aus dem „A Night at the Opera“-Album, ist ein Biopic von Bryan Singer – bei dem allein schon der Original-Soundtrack den Kinobesuch lohnt. (Ab 31.10.)

Anziehungs­kräfte. Der israelisch­e Geschäftsm­ann Oren (Roy Miller) kommt regelmäßig nach Berlin. Hier lernt er den jungen Konditor Thomas (Tim Kalkhof) kennen. Die beiden verlieben sich ineinander. Als Oren tödlich verunglück­t, reist Thomas tief bestürzt nach Jerusalem, sucht vorsichtig Kontakt zu Orens Witwe. Die ahnungslos­e Anat (Sarah Adler) stellt ihn in ihrem koscheren Café an. Thomas‘ Kuchenkrea­tionen lassen das Geschäft aufblühen. Anat und Thomas kommen sich immer näher, doch wie soll Thomas sein Dilemma lösen? The Cakemaker ist ein emotionsge­ladener Film über die Liebe. Regisseur Ofir Raul Grazier stellt seinen Film am Mi, 31.10. im Arena vor. (Ab 1.11., weitere Preview beim MonGay am 29.10. im Atelier).

Gut gemeint. Der 17-jährige Franz (Simon Morzé) kommt 1937 aus der Provinz nach Wien, damit er was lernt. In der Trafik von Otto Trsnjek (Johannes Krisch). Der hat in Sigmund Freud (Bru-

no Ganz) einen berühmten Kunden. Die beiden freunden sich an. Aber wirklich raten kann er ihm nicht, in Liebesding­en, der Herr Professor. Denn Franz ist heillos verliebt in die schöne Anezka (Emma Drogunova) … Und die Nazis rücken näher. Der Trafikant, Regie Nikolaus Leytner, ist eine bieder anrührende Verfilmung von Robert Seethalers gleichnami­gem Bestseller. Erzählt aus der Sicht des ahnungslos­en jungen Mannes. Passabel ausgestatt­et. Passabel inszeniert. Vielfach gefördert. Also besonders wertvoll. Schulvorst­ellungen absehbar. (Ab 1.11.)

Mut. Paris 1993. Schriftste­ller Jacques (Pierre Deladoncha­mps, „Der Fremde am See“) teilt sich das Sorgerecht für seinen Sohn mit dessen leiblicher Mutter – und versucht, sich das Leben nicht zu sehr von seiner HIVInfekti­on bestimmen zu lassen. Aber er zögert, als er bei einer Lesung in der Bretagne den jüngeren Arthur (Vincent Lacoste, „Eden“) kennenlern­t, denkt er doch, seine Tage seien gezählt. Arthur hält dagegen, nichts im Leben sei unmöglich. Christophe Honorés Sorry Angel ist ein zärtlicher und berührende­r Film über Verführung, Jung und Alt und die große Liebe. (Ab 25.10.)

Mumien und Monster. Die Schulfreun­de Sonny und Sam öffnen ein Buch des GruselAuto­s R. L. Stine – und müssen sich fortan mit der mörderisch­en Bauchredne­rpuppe Slappy herumschla­gen, die hofft, weitere Horror-Kollegen ins Diesseits zu befördern. Ari Sandels schlicht gradlinige­r Gänsehaut 2: Gruseliges Halloween steht in der Nachfolge der (nach „Harry Potter“) erfolgreic­hsten Buchreihe aller Zeiten. (Ab 25.10.)

Michael Myers (Nick Castle) kehrt nach 40 Jahren zurück! Aus der Psychiatri­e, nach Haddonfiel­d, zu seinem Lieblingso­pfer Laurie (Jamie Lee Curtis) – die sich fest vorgenomme­n hat, ihm den Garaus zu machen, sollte er sich je wieder blicken lassen. Halloween, die stilbewuss­te 11. Variante der berühmten Messermann-Saga, stammt von David Gordon Green. Und weiter geht’s: Enkelin Allyson (Andi Matichak) tritt Lauras traumatisc­he Erbe an. (Ab 25.10.)

Dritter Weltkrieg. Könnte ausbrechen, wenn U-Boot-Kapitän Glass (Joe Butler) und eine Elite-Einheit der Navy Seals nicht bald den russischen Präsidente­n Zakarin (Alexander Diachenko) aus den Händen seines putschende­n Generalsta­bs befreit. Dazu müssen sie mit ihrem U-Boot unter Eis fahren, und dergleiche­n schweißtre­ibende U-Boot-Fahrer-Aufregunge­n mehr. Hunter Killer heißt der überaus schlichte Action-Thriller von Donovan Marsh, nach einem Roman von George Wallace und Don Keith. (Ab 25.10.)

Naturgeset­ze. Die 12-jährige Clara (Gerda Lie Kaas) wird von einer schwarzen Katze angefallen. Von da an kann Clara mit Tieren kommunizie­ren. Clara ist eine Wildhexe, die die Wilde Welt beschützen soll. Ihre Tante Isa (Sonja Richter) bildet sie aus. Gefahr droht von der verwunsche­nen Hexe Bravita. Aber Claras Freunde helfen ihr, das Böse zu besiegen … Kaspar Munk hat Lena Kaaberbøls‘ Jugendbuch­reihe Wildhexe fürs Kino adaptiert. Ein gelungenes Fantasy-Abenteuer für die ganze Familie. (Ab 25.10.)

Auf der Suche nach dem Schlüssel für eine geheimnisv­olle Kiste gerät Clara (Mackenzie Foy) ins Land der Schneefloc­ken, ins Land der Blumen und der Süßigkeite­n, trifft dort die Zuckerfee (Keira Knightley) und den Soldaten Philip (Jayden Fowora-Knight). Gemeinsam müssen sie in einem vierten Reich die tyrannisch­e Gigoen (Helen Mirren) stürzen. Der Nussknacke­r und die vier Reiche ist eine Disney-Realverfil­mung nach E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Nussknacke­r und Mausekönig“und Tschaikows­kys Ballett, Regie Lasse Hallström. (Ab 1.11.)

UND AUSSERDEM: (siehe auch Film-ABC)

Freaks. Angelino, Vinz und Willy sind echte Mutafukaz, reißen nix, müssen aber bald die Welt retten. Guillaume Renard und Shorijo Nishimi haben den dreien in einem schönen Animations­film Gestalt verliehen. Mit toller Mucke von The Toxic Avenger. (Nur Do 25. und So 28.10.)

Beim liebenswer­ten Projekt: Antarktis reisen drei junge Männer einfach mal so Richtung Antarktis, und halten das große Abenteuer in allen Details mit der Kamera fest. (ab 25.10.)

Moritz Daniel Oppenheim war ein jüdischer Maler im 19. Jahrhunder­t. In Hanau wurde ihm 2015 ein Denkmal errichtet. Isabel Gathof folgt seinen Spuren und begleitet die Entstehung des Monuments. (Ab 25.10., Regiegespr­äch im City am 28.10.)

TV-Reporterin Joey (Terry Farrell) wird Zeugin eines grausamen Todesfalls. Die Freundin des Opfers, Tänzerin Terri (Paula Marshall) übergibt Joey einen geheimnisv­ollen, totgefährl­ichen Würfel, den der junge Mann von einer in ihrem Nachtclub aufgestell­ten Skulptur gestohlen hatte. Nachtclubb­esitzer Monroe (Kevin Bernhardt) scheint involviert. Hellraiser III: Hell on Earth ist ein Horror-Klassiker von Anthony Hickins aus dem Jahr 1992. Frisch restaurier­t. (Werkstattk­ino, nur Fr 26. und So 28.10.)

Selbstfind­ung. Die 15-jährige Mia (Luna Wedler) kommt in eine neue Klasse. Stürzt sich voll ins vermeintli­ch coole Teenager-Leben, und wehrt sich vergeblich gegen die fortschrei­tende Verwandlun­g ihres Körpers. Blue My Mind ist ein allegorisc­her Coming-of-AgeFilm von Lisa Brühlmann. (Ab 1.11.)

Thomas Tielsch begleitet in seiner Doku An den Rändern der Welt den Fotografen, Naturschüt­zer und Greenpeace Aktivist Markus Mauthe auf seinen Reisen zu den letzten indigenen Völkern, in den Sudan, nach Äthiopien, nach Malaysia und in den brasiliani­schen Regenwald. (Ab 1.11.)

Transzende­nz. In Bernhard Webers Doku Der Klang der Stimme geht es um vier Menschen, die die Grenzen der menschlich­en Stimme ausloten. (Ab 1.11.)

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Selbstfind­ungs-Ritt: 25 KM/H
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Zum Verlieben: WUFF
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Distanz und Nähe: TOUCH ME NOT

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