DER KLASSIKER Kreative Alternativen
... zu den Klassiker der Vorweihnachtszeit
Zum Start in die Adventszeit beherrschen Bachs „Weihnachtsoratorium“und Händels „Messias“zusammen mit anderen Kirchenkonzerten wie gewohnt den Konzertkalender. Doch auch an kreativen Alternativen zum besinnlichen Musikgenuss mangelt es zum Glück nicht. Zum Beispiel bei den Münchner Symphonikern. Die haben sich unter anderem für Felix Mendelssohns Psalmenkantate „Wie der Hirsch schreit“entschieden, die nicht nur in Robert Schumann einen großen Verehrer hatte. Von tiefer Religiosität durchdrungen kommt aber auch Bruckners Sinfonie Nr. 6 daher, die den Abend abrundet. Am Pult steht Chefdirigent Kevin John Edusei, Solistin des Programms, das man zusammen mit dem Münchner Motettenchor realisiert, ist Sopranistin Robin Johannsen. (18.12. Herkulessaal)
„Das himmlische Leben“bestimmt auch die Musikauswahl beim Gastspiel des Baskischen Nationalorchesters. Während man hier zunächst patriotisch mit Liedern aus der Feder von Pablo Sorozábal startet und dann mit Elgars berühmten „EnigmaVariationen“nachlegt, dürfte der Höhepunkt des Abends doch eindeutig Gustav Mahlers Vierte sein. Dirigiert von Shootingstar Robert Trevino, der sich schon bei seinem Münchner Debüt am Pult der Philharmoniker mit der Fünfter des Komponisten bestens eingeführt hatte. Das Sopransolo übernimmt Mojca Erdmann. (6.12. Herkulessaal)
Während wir drei Jahre auf Trevinos Rückkehr warten mussten, gibt es in der Philharmonie ein unerwartet schnelles Wiedersehen mit Cellistin Sol Gabetta und Maestro Mikko Franck. Waren die beiden eben noch mit dem Orchester der Accademia di Santa Cecilia bei uns zu Gast, erlebt man das Duo nun in Gesellschaft des Orchestre Philharmonique de Monte Carlo. Was sich in Anlehnung an die Landessprache der Monegassen auch im Programm spiegelt, das nun frankophil von Dukas‘ „Zauberlehrling“und Ravels „La Valse“gerahmt wird. Im Zentrum die Strauss-Tondichtung „Tod und Verklärung“sowie das Cellokonzert aus der Feder von Mieczysław Weinberg. (19.12. Philharmonie)
Eine Absage müssen leider die Fans von Murray Perahia verkraften, der sich von seinen Auftritten mit der Academy of St Martin in the Fields zurückzog. Doch dürfte die Trauer nur von kurzer Dauer sein, hat man für dieses reine Beethoven-Programm als Einspringer doch mit Rudolf Buchbinder einen ausgewiesenen Spezialisten für die Tonsprache des Komponisten ins Boot geholt. Angekündigt ist neben der Sinfonie Nr. 2 und dem fünften Klavierkonzert ebenfalls die Romanze für Violine und Orchester op. 40, die von Tomo Keller interpretiert wird. (9.12. Philharmonie)
Ebenfalls aus der britischen Metropole hat sich für den folgenden Tag das London Philharmonic Orchestra angekündigt. Und auch hier hat man Beethoven im Gepäck. Nämlich dessen berühmte Fünfte, für die Altmeister Sir Roger Norrington ans Pult treten wird. Bevor es soweit ist, gehört das Podium im Gasteig jedoch zunächst noch der Münchner Lokalmatadorin Arabella Steinbacher, die sich zu diesem Anlassen mit dem Violinkonzert von Johannes Brahms von ihrer virtuosen Seite präsentiert. (10.12. Philharmonie)
Alternativ würde sich an diesem Tag aber freilich auch noch ein interessanter Vergleich bieten. Kann man keine 24 Stunden nach Buchbinders Interpretation doch dann auch Fazil Says Sicht auf Beethovens fünftes Klavierkonzert erleben. Es begleitet die Camerata Salzburg unter Leitung von Gregory Ahss, die zu Ergänzung ein Stück ihres absoluten Kernrepertoires auffährt, mit dem man den größten Sohn seiner Heimatstadt ehrt. Wolfgang Amadeus Mozarts „Jupiter-Sinfonie“. (10.12. Herkulessaal)