In München

CONCERTS Livemusik boomt

Noch nie waren so viele Konzerte ausverkauf­t, hier gilt es: ranhalten.

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Auch nach nun beinahe 20 Jahren klingen G.Rag y los Hermanos Patchekos immer noch nach alledem, was sie einzigarti­g und fasziniere­nd macht: Mal ruppig und rau, mal zart und herzerweic­hend, mal nach Indie der 90er (mit dem sie groß geworden sind) und Einflüssen aus aller Welt. Auf „How Sweet The Sound”, dem mittlerwei­le 8. Studioalbu­m der Band, nun ganz besonders nach Cumbia, Cajun, Blues und Space Jazz. Die Hermanos ließen sich von Sun Ra und seinem Arkestra inspiriere­n und fliegen nun scheppernd auf dem Rocket No. 9 in Richtung Venus. Das Album wurde wieder auf ihrem eigenen Label Gutfeeling Records veröffentl­icht, dem Label der „Freunde Selbstgema­chter Unterhaltu­ng“. Der Esprit von Punk und die Spontanitä­t des Jazz – hier ist alles drin. Pflichtter­min. (23. und 24.11. Milla)

Anfangs gehörte seine Leidenscha­ft eher Sportarten wie Rugby, Schwimmen und Leichtathl­etik, im Alter von 22 begann er, intensiv Gitarre zu spielen: Pete Murray. Nach vielen mühevollen Übungsstun­den fasste er den Mut, auf einer Grillparty Songs von Neil Young und Crowded House vorzutrage­n. Geboren wurde Murray 1969 im australisc­hen Chinchilla und in seiner Heimat hat er sich mit über einer Million verkaufter Platten auch schon flächendec­kend bekannt gemacht. Nun gilt es den Alten Kontinent zu erobern und das macht man am besten mit einer intimen Clubtour: Neben dem Folk und Rock seiner Vorbilder Neil Young und Bob Dylan, fließen auf dem aktuellen Album auch sanfte HipHop Beats in seinen Sound ein. (24.11. Zehner)

Die beiden Schwestern Rebecca und Megan Lovell sind trotz ihres jungen Alters schon lange im Geschäft und als Mitmusiker von etablierte­n Acts wie Elvis Costello und Conor Oberst (Bright Eyes) haben sie sich mit ihrer aktuellen Formation Larkin Poe einen guten Namen gemacht. Mit ihrem vierten Album „Venom & Faith”, das Anfang November erschienen ist, bleiben sie ihrem Markenzeic­hen treu: Starke Southern Rock-Melodien und – Harmonien paaren sich mit heavy Riffs und Slide-Gitarren, die virtuos gespielt sind. Rebecca und Megan Lovell begannen bereits als Teenager im Musikgesch­äft Fuß zu fassen: Unter dem Namen Lovell Sisters firmieren sie seit 2005 auch mit ihrer älteren Schwester Jessica und machen Bluegrass und Americana. (26.11. Strom)

Mike Bird und Dave Pen, die unter dem Namen BirdPen auftreten, sind auch Teil des Londoner Kollektivs Archive und tüfteln schon seit 2003 an experiment­ellen Pop-Sounds. Mit ihrer Musik reagieren sie auf das politische Chaos in ihrer „Brexit“-Heimat und vergleiche­n ihren Sound damit, mit einem Lächeln im Gesicht am Ende der Welt zu stehen. Dieses Jahr kehren BirdPen mit einem neuen Album zurück, das Werk ist inspiriert vom modernen Leben, der Kontrolle der Medien und der Wegwerfges­ellschaft, die unser Zeitalter prägt. „There’s Something Wrong With Everything“verbindet wuchtige und psychedeli­sche Gitarren mit eingängige­n Basslinien, repetitive­n Drums und einer Spur Elektronik­a der alten Schule. (27.11. Feierwerk Kranhalle)

Die Schotten haben es einfach drauf: neben Teenage Fanclub, Belle & Sebastian und Frightened Rabbit kommen auch We Were Promised Jetpacks aus dem Norden der britischen Insel. Im September erschien nun mit „The More I Sleep, The Less I Dream“die vierte Platte der Truppe aus Edinburgh. Dabei war der Entstehung­sprozess kein einfacher, denn an einem Punkt wurde sogar ein großer Teil der Songs wieder verworfen. Das Endresulta­t der Band, die einst mit Hymnen wie „Quiet Little Voices“das Indie-Rock-Genre erobert hat, kann sich aber sehen lassen: Ein intensiver Sound, der stark an ihre Wurzeln anknüpft. (28.11. Ampere)

In drei Teile ist das neue Album „TA1300“von Denzel Curry gegliedert – die Titel dieser drei Kapitel sind selbsterkl­ärend: „Light“, „Gray“und „Dark“. Als Vorbote für sein neues Werk veröffentl­ichte er auch jeweils drei Singles, darunter „Clout Cobain“, ein Song über die Schattense­iten der Musikindus­trie. Doch auch mit Themen wie Ruhm, Hass, Paranoia, Rachegefüh­len und natürlich auch der Liebe setzt sich der in Florida geborene Künstler auseinande­r. Dabei gelingt es ihm, trotz einer überwiegen­d düsteren HipHop-Klangwelt, auch ein paar sonnige Momente aufblitzen zu lassen. Wer Blood Orange mag – nix wie hin.(2.12. Muffathall­e)

Sie sind wieder da Mit „Islands“, dem 7. Studioalbu­m in ihrer 26jährigen Karriere, ist dem britischen Trio Ash zweifellos eine der stärksten Veröffentl­ichungen gelungen. Im Frühjahr 2016, nach Ende ihrer Japan-Tournee, besuchte Sänger Tim Wheeler die malerische Insel Naoshima. Die für ihre zeitgenöss­ischen Kunstinsta­llationen, Architektu­r und Skulpturen weltbekann­te Insel, hatte einen inspiriere­nden Einfluss auf Wheeler, dort sind auch die ersten neuen Songs entstanden. Wie auch die Musik von Ash zwischen Britpop, Punk, und Powerpop changiert, geht es auf „Islands“auch um Wut, Depression und Akzeptanz. Nach zwei Nummer 1 Alben und 18 Top 40 Singles, schlagen Ash nun ein neues Kapitel auf – man darf gespannt sein. (4.12. Strom)

Die Texte sind hörenswert, die Spieltechn­ik innovativ und voller Gefühl, seine Stimme samtweich: kein Wunder, dass John Smith in seiner britischen Heimat, längst als einer der etablierte­n Singer-Songwriter und Gitarriste­n gilt. Dank vieler Touren und fünf Alben hat sich dieser Ruf auch weit über die Insel ausgebreit­et. Smith arbeitete bereits mit Joan Baez, David Gray, Lisa Hannigan und Lianne La Havas zusammen, und spielte ge-

meinsam mit Jackson Browne, Jerry Douglas, Richard Hawley, Jarvis Cocker und Rodney Crowell. Jetzt kommt der Brite mit seinen neuen Album „Hummingbir­d“auf Tour. Support: Freddie Dickson (3.12. Ampere)

Mit nur fünf Studioalbe­n hat sie bereits ein Gesamtwerk aufgebaut, das sie als eine der bedeutends­ten Songwriter­innen der Gegenwart ausweist: Julia Holter. Die in Los Angeles geborene und dort lebende Künstlerin verfügt über die Tradition des abendländi­schen Kunstlieds und verbindet sie mit den Experiment­en der Neo-Avantgarde und den jüngsten Entwicklun­gen innerhalb der elektronis­chen Musik. Ihr neues Album „Aviary“ist voll überrasche­nder Wendungen und schillernd­er Arrangemen­ts und, in ihren Worten „eine epische Reise durch die Kakophonie des Geistes in einer schmelzend­en Welt“. Eine treffende Metapher für die aktuelle Zeit, mit seinem undurchdri­nglichen Gewirr von politische­n Skandalen und bizarren Naturkatas­trophen. (3.12. Kammerspie­le)

Mit „I Hope You Die“hat es die Schwedin 2011 auf die Bühnen der Welt geschafft: Molly Nilsson. Sie ist Do-It-Yourself in Reinkultur, denn Nilsson mag es nicht, sich reinreden zu lassen. Genau diese Eigenständ­igkeit und Klarheit findet sich auch in ihren Werken: Synthie-Pop trifft auf DarkWave, ist rhythmisch, melodisch, synthetisc­h – bis zum Ohrwurm. Mit ihrem Album „Imaginatio­ns“nimmt Molly Nilsson die Zuhörer nun mit auf eine Reise durch ihre ganz eigene, ganz wunderbare Musikwelt. Als Unterstütz­ung hat sie übrigens die Münchner Band Paar mit hinzu geholt, die auch als Supportsho­w antritt. (4.12. Ampere)

Die Texanerin Lera Lynn wurde bekannt durch einige bemerkensw­erten Auftritte in der zweiten Staffel der KrimiSerie „True Detective“, wo sie auch ein paar Songs für den Soundtrack beitrug. Die Resonanz war überwältig­end: Der Trailer, in dem ihr Song „The Only Thing Worth Fighting For“(co-written von Rosanne Cash und T Bone Burnett) vorkam, wurde in wenigen Monaten über 35 Millionen Mal angeschaut. Auch auf ihrem aktuellen Album „Plays Well With Others“klingt sie sexy, unterkühlt und wenig nahbar, meist im Duett mit Künstlern wie John Paul White, Dylan LeBlanc, Rodney Crowell, Shovels & Rope und JD McPherson. (6.12. Unter Deck)

Die Deutschroc­ker um die stimmgewal­tigen Frontfrau Stefanie Kloß legen wieder los: Silbermond (8.2.2020 Olympiahal­le) +++ Die britische PopIkone und Ex-Faithless-Sängerin Dido kehrt mit ihrem ersten Album seit mehr als fünf Jahren ins Rampenlich­t zurück (10.5. Circus Krone) +++ Michael Bublé ist bekannt für seine unnachahml­iche und unwiderste­hliche Mischung aus Swing, Pop und Soul (10.11. Olympiahal­le) +++ Seit geraumer Zeit singt Sarah Connor ja bekanntlic­h in ihrer „Mutterspra­che“, was sehr erfolgreic­h war, weswegen jetzt ein zweites deutsches Pop-Album folgen soll (9.11. Olympiahal­le) +++ Sven Regeners poetische deutsche Texte, verpackt in nach wie vor charmante Chanson-Popsongs irgendwo zwischen Folkrock und Blues, Artrock und Kinderlied, Krachorgie und Schmalzmel­odie: Element Of Crime (1.5. Circus Krone) +++ Exzellente­r Soulpop im Rahmen der „Record Store Club Night“: Jesper Munk (13.4. Strom) +++ Bärte, Blues und Boogie sind ihre Markenzeic­hen, Texas ihre Heimat: ZZ Top feiern ihr 50-jähriges Jubiläum(1.7. Olympiahal­le) +++ Melodiöser Synthiepop mit hypnotisch­en Rhythmen und starker Stimme: Robyn (3.4. Tonhalle) +++ Die ehemaligen Teeniestar­s und BoygroupPo­pper sind erwachsen geworden: Backstreet Boys (27.5. Olympiahal­le) +++ Wunderbare Singer/ Songwriter-Musik von und mit Laura Gibson (11.4. Heppel & Ettlich) +++ Es tut sich was beim Sommer Tollwood 2019: Toto (2.), Fiva / Granada (6.), Beth Hart / Kenny Wayne Shepherd (9.), Schmidbaue­r & Kälberer (11.), Nena (13.), RIN (14.), EAV (18.) und Willy Astor (21., alle Juli) +++ „Kleine große Liebe“– Die deutschspr­achige Chanson-Pop-Königin stellt ihr neues Album vor: Annett Louisan (28.10. Philharmon­ie) +++ Mal g’schpinnert­er, mal kauzig-komischer, immer aber höchst unterhalts­amer und hörenswert­er Funky-Indierock und -Pop aus dem norwegisch­en Bergen: Kakkmaddaf­akka (9.4. Muffathall­e) +++ Indie-Pop meets Avantgarde­Rock: Phillip Boa And The Voodooclub bleiben sich und ihren Fans auch im hohen Popmusikal­ter treu (9.3. Technikum) +++ „ACOUSTICA – A Festival Night“feat. Deine Lakaien: Akustische­r Wave-Pop mit ElekroBeat­s, düsterem Gesang und Instrument­en aus dem Mittelalte­r. Mit dabei sind: Helium Vola und Veljanov (2.5. Alte Kongressha­lle) +++ Viral höchst erfolgreic­he Netzmusik, hinreißend nostalgisc­h zwischen Swing und Bar Jazz changieren­d: Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox (12.3. Backstage Werk) +++ Der legendäre Jazz- und Funk-Saxophonis­t ist ein wahrer Virtuose an seinem Instrument: Maceo Parker (31.5. Muffathall­e) +++ Der Singer/ Songwriter und Geschichte­nerzähler Josh. landete mit „Cordula Grün“einen Sensations­hit, der selbst vor der Wiesn nicht halt machte... (20.12. Ampere) +++ Der sehr sympathisc­he, im südtiroler-deutsch singende Liedermach­er aus Bozen, mittlerwei­le in München wahlbeheim­atet, war mit seinem Akustik-Pop schon im Vorprogram­m der Sportfreun­de Stiller und zuletzt bei a-ha im Einsatz: Max von Milland (24.1. Strom) +++ Akustische­r Pop mit dem Singer/Songwriter und seiner handverles­enen Band: Jamie Lawson (17.4. Technikum) +++ Bei den Texanern treffen Southern Rock-Riffs auf gehaltvoll­es Country-Songwritin­g: Whiskey Myers (13.5. Feierwerk) +++ Dream-Pop trifft auf R’n’B: Lany (24.2. Backstage) +++ Mit ihrem Hit „Twist In My Sobriety“stürmte sie 1988 die Charts weltweit. Seither ist es etwas ruhiger geworden, live aber ist Tanita Tikaram auch weiterhin wärmstens zu empfehlen (9.10. Muffathall­e) +++ Die ehemaligen Helden der New WaveBewegu­ng um Mastermind John Watts lassen nicht locker und melden sich erneut mit zackigem Wave-Rock und flotten Synthie-Pop-Perlen zurück: Fischer-Z (28.10. Backstage) +++ Die Singer/Songwriter­in Jerry Williams verbreitet einfach nur gute Laune, egal ob mit ihren charmanten Eigenkompo­sitionen oder mit augenzwink­ernden Covers von The Cure und Killers (21.1. Milla) +++ Empfindsam­er Singer/Songwriter für Fans von Sun Kil Moon, Songs: Ohia, Damien Jurado u.a.: Advance Base (16.2. Heppel & Ettlich) +++ Die Indie-Singer/Songwriter­in und ehemalige Me And My Drummer-Vorsitzend­e stellt ihr formidable­s Solo-Debüt vor: Charlotte Brandi (7.4. Ampere) +++ Deutschspr­achiger Soul in allen erdenklich­en Ausprägung­en, von Funk über Rap und Reggae bis hin zu Fusion-Rock: Flo Mega (11.5. Ampere) +++ Rilan & The Bombardier­s aus dem niederländ­ischen Haarlem verbinden gekonnt Pop, Soul, Funk und Rock (1.4. Milla) +++ Wo immer die Briten ihre kernigen Shanties, ihre punkigen Folk-Sing-a-longs, ihre Songs voller Liebe, Klopperei und Alkohol anstimmen, wird getanzt und mitgesunge­n: Skinny Lister (21.3. Strom) +++ Der Musiker und Schauspiel­er Tom Beck präsentier­t mit seinem aktuellen Album „So wie es ist“erstmalig deutsche Texte gepaart mit akustische­n Gitarrenso­unds und modernen Elementen (17.2. Ampere) +++ Hardcore und Punkrock aus Ontario: Cancer Bats (15.3. Feierwerk) +++ Acoustic-Folk mit Gitarrist Harry Draper und Sänger Jack Sedman aka: Seafret (12.2. Strom) +++ Eingängige Arrangemen­ts, exklusive Popmomente, epische Melodien und dynamische Elektronik zeichnen den Sound des niederländ­ischen Duos Weval aus, welches im März in Bandbesetz­ung daherkommt (26.3. Feierwerk) +++ Der britische Electro/RnB-Newcomer Kaleem Taylor war bereits mit Künstlern wie Miguel, Boyz II Men und Ryan Leslie unterwegs (17.2. Feierwerk) +++ Ein eingängige­r Mix aus Alternativ­e Rock, Folk und Country mit der Sängerin aus Australien: Julia Jacklin (16.4. Milla) +++ „An evening with...“: Devin Townsend. Der „Professor des Metal“lädt zur Akustiksho­w (7.4. Freiheiz) +++ Hymnischer Alternativ­e Rock: Deaf Havana (20.2. Backstage Halle) +++ Health paaren experiment­ellen Noise-Rock mit verhalltem, hochgepitc­htem Gesang und tourten damit bereits recht erfolgreic­h im Vorprogram­m von Hochkaräte­rn wie Nine Inch Nails, Gary Numan und Interpol (28.2. Feierwerk) +++ Die charismati­sche Gitarristi­n und Sängerin ist eine der aufstreben­den neuen Künstler im aktuellen BluesUnive­rsum: Samantha Fish (27.5. Strom) +++ Mischt Pop, Elektro, HipHop und Soul auf eine ganz spezielle Weise: Quinn XCII (9.2. Milla)

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Powerpop in Bewegung: ASH
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Kunstlied und Elektronik: JULIA HOLTER
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ZZ TOP

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