In München

„Ein bisschen Kitsch gehört zu Weihnachte­n dazu“

Claudia Koreck

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Da weiß man, worauf man sich einlässt: Claudia Koreck hat mit ihrer „Weihnachts­platte“ein Jingle-Bells-befreites Album für die ganze Familie aufgenomme­n. Für die Jüngsten gibt’s parallel dazu neue von ihr selbst eingesproc­hene Wintergesc­hichten – und eigene Songs. Um sich in Stimmung zu bringen, musste die 32-jährige Traunstein­erin erst mal zu sich selbst finden – in einer schwedisch­en Hütte und auf Hawaii.

Frau Koreck, was darf denn bei Ihnen privat unter dem Christbaum auf gar keinen Fall fehlen?

Die Lebkuchen! Sie stammen nämlich aus einem Geheimreze­pt der Mutter meines Mannes. Diese Lebekuchen haben wir früher immer mit ihr gemacht. Leider ist sie mittlerwei­le schon verstorben. Das Rezept ist etwas, was ich von ihr mitbekomme­n habe. Die backe ich jede Weihnachte­n. Und ich muss meistens schon damit anfangen, sobald es ein bisschen neblig ist. Die erste Ladung habe ich jetzt schon mit den Kindern gebacken. Die Lebkuchen brauchen wir auf jeden Fall.

Man darf schon unterstell­en, dass Sie mit Kindern und Familie ein besonderer Weihnachts­fan sind?

Total. War ich immer schon. Ich bin ein richtiger Familienme­nsch. Weihnachte­n ist die Zeit, in der wir alle wieder zusammenko­mmen. Und wo man alle sieht, die man oft das ganze Jahr über nicht so recht trifft. Ich war schon als Kind ein großer Weihnachts­fan.

Hört man da auch ein wenig den Stress als Musikerin raus? Sie sind ja das ganze Jahr über viel unterwegs. An Weihnachte­n kann man nach viel Unruhe endlich mal wieder so richtig zur Ruhe kommen, oder?

Ist so. Ich würde mir wünschen, wenn das einmal schon in der staaden Zeit so losgehen würde, so wie’s eigentlich sein soll. Vom Namen her würde man ja vermuten, dass die Zeit vor dem Fest wirklich „staad“wäre. Aber meistens ist es ja so, dass gerade in der Vorweihnac­htszeit noch so viel zu tun ist. Alle sind wir total nervös. Das Jahr geht zu Ende, jeder schreibt noch seine Rechnungen. Oft ist das ziemlich stressig. Ich würde mir mal eine Zeit wünschen, in der es auch wirklich ruhig ist. Bei uns kehrt, wenn endlich Weihnachte­n ist, daheim auch tatsächlic­h die Ruhe ein. Und ich kann wieder runterkomm­en.

Daheim heißt dann auch wirklich in der Nähe von Traunstein?

Ja, daheim ist für mich im Chiemgau. Wo auch meine Eltern leben. Und auch viele Freunde von mir. Obwohl wir Weihnachte­n auch schon oft wo anders verbracht haben.

Von München aus schaut man ja manchmal ein wenig eifersücht­ig auf die Wetterkart­en. Ist die Chance im Chiemgau wirklich besser, dass es richtig weiß wird?

Die Chancen stehen immer ganz gut. Von da, wo ich zuhause bin, muss man nur zehn Minuten fahren, und schon ist man in Ruhpolding – im Drei-Seen-Gebiet. Und auch gleich auf der Ski-Piste. Da schneit’s eigentlich relativ sicher.

Ein echtes Schneeloch?

Wirklich so. Wenn wir hier bei uns vor der Tür keine weißen Wiesen haben, dann gehen wir eine Viertelstu­nde spazieren – und dann kommt schon die wunderschö­ne Winterland­schaft. Dort ist übrigens auch das Foto entstanden, das hinten auf dem Booklet in meiner CD zu sehen ist.

Die Inspiratio­nen und das Songschrei­ben für Ihr neues Album haben Sie aber doch ein bisschen ausgelager­t. Nach Schweden. Wie musste man sich das vorstellen – so richtig in einer Hütte in der Einsamkeit?

Genau so war’s. Es war schon wirklich sehr einsam. Den Traum, das zu machen, hatte ich schon immer. Wenn ich zuhause Songs schreiben möchte, gibt’s immer so viele Sachen, die mich wieder davon ablenken. Schon allein dann, wenn die Kinder mittags wieder heim von der Schule und vom Kindergart­en kommen. Da ist bei uns schnell richtig Radau. Ich kann eigentlich immer nur in der Nacht schreiben, wenn alle schlafen. Aber da bin ich dann natürlich selbst auch voll fertig vom Tag. Deswegen hatte ich mir vorgenomme­n: Das mit Schweden mache ich jetzt einfach mal. Die Kinder sind mittlerwei­le alt genug – da kann ich auch mal für eine Woche verschwind­en. Ich wollte ganz mit mir allein sein.

Kann man gut verstehen.

Schweden war schon immer ein Sehnsuchts­ort von mir. Ich habe mir dort eine schöne Hütte ausgesucht, die wirklich weit ab von allem anderen am Meer lag. Als ich dort ankam, musste ich erst einmal einen Kilometer durch den Wald stapfen. Mit dem Auto konnte man da gar nicht hinfahren. Die Hütte war ganz klein, aber sehr gemüt-

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Weihnachte­n ist die Zeit ...

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