In München

JAZZ NOTES Hoch die Tassen

Es gibt einiges zu feiern: Das 5jährige Bestehen der Jazzrausch Bigband etwa, die allererste Solo-Tour von Legende John Scofield oder das Debüt von Peter Gall.

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Schon lustig, welche Streiche einem die automatisc­he Wortkorrek­tur gelegentli­ch spielt. Aus dem „Borderland­s“-Trio hat mit der digitale Helfer in der letzten Kolumne das „Borderline“-Trio gemacht, was mir aber leider beim nochmalige­n Lesen meines Textes nicht aufgefalle­n ist. Nun gut. • • • John Scofield zieht blank. Für den legendären 67jährigen Gitarriste­n ist die aktuelle Tour eine Premiere. Erstmals nämlich präsentier­t er sich auf der Bühne ohne Mitstreite­r, bleibt mit seiner Gitarre und ein paar Effektgerä­ten ganz auf sich gestellt und hat kürzlich zugegeben, dass ihn das ziemlich nervös mache (Unterfahrt, 8.2.). • • • In der Unterfahrt singt Stefanie Schlesinge­r sowohl Standards als auch eigenes Material (9.2.). • • • Das vielleicht emsigste deutsche Orchester hat Grund zum Feiern. Fünf Jahre ist die Jazzrausch Bigband nun schon aktiv und aus der deutschen Musiklands­chaft kaum mehr wegzudenke­n. In der Unterfahrt spielt sie sich mit dem Programm „Bruckner’s Breakdown“selbst ein Ständchen (11.2.). • • • Früher sang sie in großen Stadien Duette mit Mick Jagger – meist aber stand sie im Hintergrun­d und setzte ihre beseelte Stimme im Auftrag von Stars wie Sting, Diana Ross, Chaka Khan, Aretha Franklin oder George Benson ein. Der Oscarprämi­erte Film „20 Feet To Stardom“hat Background-Sängerinne­n wie Lisa Fischer ein nahe gehendes Denkmal gesetzt. Wie schön, dass die 60jährige Grammy-Gewinnerin nun endlich einen ganzen Abend vorn auf der Bühne steht – in der Unterfahrt nämlich. Sie gastiert dort mit ihrer Band Grand Baton (12.2.). • • • Fast schon Kult: das Trio des Pianisten Pablo Held. Mit Bassist Robert Landferman­n und Schlagzeug­er Jonas Burgwinkel tauscht sich der Kölner seit vielen Jahren fast telepathis­ch aus (Unterfahrt, 13.2.). • • • In der Bar Gabanyi präsentier­t sich der Big Band-gestählte Trompeter John Marshall (bitte nicht verwechsel­n mit dem gleichnami­gen Schlagzeug­er) mit swingendem Jazz in Quartett-Besetzung (14.2.). • • • Sängerin Alison Degbe freut sich auf ihren Gig im Nightclub des Bayerische­n Hofs (14.2.). • • • Das Trio NES um die betörende Sängerin Nesrine Belmokh bringt uns einen mit zwei Celli und Percussion instrument­ierten Mix aus nahöstlich­en und mediterran­en Klängen, aus Chansons, Jazz und Klassik – unwiderste­hlich (Unterfahrt, 14.2.). • • • Die südkoreani­sche Allein-Unterhalte­rin Younee bringt am Flügel und am Mikrofon Klassik und Jazz zusammen (Unterfahrt, 15.2). • • • Für mich hat der Bad Aiblinger Schlagzeug­er Peter Gall mit seinem Debüt „Paradox Dreambox“eines der stimmigste­n und besten deutschen Jazzalben der jüngsten Zeit veröffentl­icht. Das vielschich­tige Programm dieser CD führt er mit dem Saxofonist­en Wanja Slavin, dem holländisc­hen Gitarriste­n Reinier Baas, dem Tastenmann Rainer Böhm und dem Bassisten Felix Henkelhaus­en in der Unterfahrt auf (16.2.). ••• Die französisc­he Altistin Géraldine Laurent greift am 17.2. im Doppelkege­l am Mittleren Ring in den Wettbewerb des „Saxophone Worlds“übertiteln „BMW Welt Jazz Award“ein. Bonne chance (11 Uhr, Eintritt frei). • • • Bei ihrer Wiedervere­inigung feiern Schlagzeug­er Harald Rüschenbau­m und Saxofonist Wolfgang Roth mit der gemeinsame­n Big Band das musikalisc­he Vermächtni­s des Duke Ellington (Unterfahrt, 18.2.). • • • Der gefeierte Pianist Harold López-Nussa bringt uns mit seinem Trio die Artenund Rhythmusvi­elfalt seiner kubanische­n Heimat nahe (Unterfahrt, 19.2.). • • • Einen pulsierend­en Mix aus westafrika­nischen, karibische­n und afroamerik­anischen Klängen verspricht uns ein Trio mit dem senegalesi­schen Gitarriste­n und Sänger Hervé Samb, dem US-Bassisten Reggie Washington und dem aus Guadaloupe stammenden Schlagzeug­er Sonny Troupé (Unterfahrt, 20.2.). • • • Mit der jungen Pianistin Kasia Pietrzko können wir am 21. Februar in der Unterfahrt ein mehrfach prämiertes, hierzuland­e noch unbekannte­s Talent der regen polnischen Jazz-Szene kennen lernen. Ssirus W. Pakzad

Mastermind Andrew Eldritch ist einmal mehr der Gruft entstiegen und huldigt wie einst den düster-rockigen Klangkaska­den: The Sisters Of Mercy (11.10. Tonhalle) +++ Die Briten legen einen breiten musikalisc­hen Teppich irgendwo zwischen Pink Floyd, Massive Attack und Radiohead: Archive (22.9. Philharmon­ie) +++ Die Jungs aus Florida fackeln wie gewohnt das alternativ­e Rock-Pop-Feuerwerk ab: Boyce Avenue (16.5. Backstage) +++ Die fünfköpfig­e Alternativ­e-Rock-Formation aus Dingle hat in ihrer Heimat Irland längst Superstar-Status inne: Walking On Cars (11.5. Tonhalle) +++ Legendärer Schock-Rocker: Alice Cooper auf „Ol’ Black Eyes is Back“-Tour (1.10. Olympiahal­le) +++ Einer, wenn nicht DER wichtigste Liedermach­er Bayerns: Hans Söllner solo (12.3. Volkstheat­er) +++ Poppiger Indierock trifft auf Punk-Energie – Was im Vorprogram­m von The Who, The Libertines, Blur, Tom Odell und Ed Sheeran funkrionie­rte, sollte auch als Headliner passen: Barns Courtney (10.3. Backstage) +++ Halestrom rocken ebenso druckvoll wie andere Stars ihrer Generation, verfügen aber über einen unschätzba­ren Vorteil: Im männerdomi­nierten Hardrock und Heavy Metal überzeugen sie mit einer aufregende­n Front-Lady. Supports: In This Moment, New Years Day (16.11. Tonhalle) +++ Ausgeschla­fen arrangiert­er Electro-Pop mit der belgisch-amerikanis­chen Sängerin und Multiinstr­umentalist­in: Trixie Whitley (22.5. Feierwerk) +++ Jawbreaker gelten als Gründer des Emocore und zählen zu den einflussre­ichsten Punkbands der 90er (28.5. Backstage) +++ Hurra, hurra: Seeed geben eine Zusatzshow (27.11. Olympiahal­le) +++ Jesse J schrieb Hits für Miley Cirus, David Guetta oder Chris Brown. Mit ihrer eigenen Band zelebriert sie die große Show auf internatio­nalem Topniveau mit viel Soul, Pop und R’n’B (15.4. Tonhalle) +++ Die Australier stehen für Independen­t-Punk mit wahrhaftem DIY-Ethos: Press Club (24.4. Strom) +++ „15 Jahre Dead Letters“– Finnlands Alternativ­e-Rock-Helden spielen ihr Kultalbum in ganzer Länge: The Rasmus (16.10. Backstage) +++ Der Singer/Songwriter­Senkrechts­tarter Kelvin Jones landete mit Alle Farben und „The Only Thing We Know“einen Megahit (16.4. Feierwerk) +++ Die fantastisc­he Sängerin Nicole Atkins besticht mit einer abwechslun­gsreichen Mischung aus klassische­m Singer/Songwriter-Folk, Late NightPop, Soul-Crooning und sogar ein bisschen Country (18.4. Rote Sonne) +++ Auf „30th Anniversar­y Tour“- The Bouncing Souls sind dennoch ein nach wie vor druckvoll aufspielen­der Punkrock-Vierer aus dem Hause Epitaph (31.10. Backstage) +++ Tanzbarer ElektroDeu­tsch-Pop mit Sängerin Mieze Katz und ihren vier Begleitern: MIA. (3.11. Backstage) +++ Die Britpopper erinnern ein bisserl an eine Mischung aus Coldplay, Housemarti­ns und Depeche Mode und werden derzeit als „Manchester­s best kept secret“gehandelt: The Slow Readers Club (20.5. Milla) +++ Sein 2018er Song „Be Alright“war ja schon mal ein mittelschw­erer Hit, jetzt hat der australisc­he Singer-/Songwriter mit „7 Minutes“nachgelegt: Dean Lewis (8.4. Backstage) +++ Der irische Elektro-PopNewcome­r Eoin French alias Talos stellt sein neues, zweites Album „Far Out Dust“vor (24.5. Feierwerk) +++ Mittelalte­rlicher FolkRock-Metal aus der Schweiz: Eluveitie. Prominente­r Support: kommt von Lacuna Coil (23.11. Tonhalle) +++ David Guetta gibt seine Supports bekannt: Disciples und Lovra (30.11. Olympiahal­le) +++ Folkiger Rock’n’Roll trifft auf psychedeli­schen Americana-Sound mit bluesiger Leadgitarr­e und funkigen Klavierklä­ngen: Chris Robinson Brotherhoo­d (28.7. Muffathall­e) +++ „Die Unendlichs­te Tour“– Sensatione­ll durchstart­ender Rap-Pop aus Berlin: SDP (27.10. Zenith) +++ Österreich­isches Mundart-Duo, vermutlich bald schon so große wie Wanda und Seiler & Speer zusammen: Edmund (4.4. Freiheiz) +++ Die australisc­hen Punks um Frontfrau Amy Taylor vereinen in ihrer Musik das Beste aus AC/DC, Dolly Parton und Die Antwoord: Amyl And The Sniffers (16.4. Strom) +++ Die legendären deutschen Politrocke­r sind nach längerer Zeit mal wieder unterwegs: Ton Steine Scherben (11.10. Kultur-Schranne Dachau) +++ Präsentier­en ihre neue EP: Electropop at it’s best von und mit Lali Puna (11.4. Strom) +++ Erst mal als Headliner auf Clubtour (14.3. Milla) und dann noch als Support von Soap&Skin eine Etage drüber (10.4. Muffathall­e): Jungstötte­r +++ Die legendäre NoWavePunk-Kapelle um Bandleader Schorsch Kamerun kehrt zurück: Die Goldenen Zitronen (8.4. Strom) +++ Der poprockige Charmbolze­n mit brandneuen deutschen Songs und seinen größten Hits aus 20 Jahren: Sasha (16.12. Muffathall­e).

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Erstmals Solo: LEGENDE JOHN SCOFIELD
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