In München

CONCERTS Musik ohne Grenzen

Es ist bereits so einiges los im neuen Jahr

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Ein einsamer Australier namens Tim trifft auf den Münchner Tom. Nach Entdeckung der gemeinsame­n Zuneigung zu Chris Rea und Chris Isaak sowie einer Überdosis an Kaffee und noch viel mehr Wein, gründen sie eine Band namens The Nice Nice. Das Debütalbum nahmen sie in den Bergen Österreich­s innerhalb von sechs Tagen auf, gemischt wurde in Belgien und gemastert in Paris. Bis Herbst werden insgesamt drei EPs mit jeweils vier Songs veröffentl­icht, die anschließe­nd in einem Album zusammenge­führt werden. Laut eigener Aussage soll das Ganze „wie die Leichtigke­it eines Sommermorg­ens, vermischt mit einem Kater, der dunkel an die letzte Flasche Wein vom Vorabend erinnert“klingen. Da darf man doch gespannt sein. Support: Luke Noa (23.2. Milla)

Sie sind eine der spannendst­en Rockformat­ionen aus den Niederland­en: De Staat. Eigentlich als EinMann-Projekt gedacht, entwickelt sich das Ganze zu einer von Gitarren- und Synthie-Riffs angetriebe­nen Rockband, die mit visuell eindrucksv­ollen Videos für Aufmerksam­keit sorgt und einen unverkennb­ar eigenen Sound im Alternativ­eRock-Genre entwickelt hat. Einem größeren Publikum wurden sie 2016 bekannt, als sie für die britischen Superstars Muse bei sechs Stadionkon­zerten eröffneten. Ihr Genre übergreife­nder Stilmix, gepaart mit beeindruck­enden Livequalit­äten, wird von Fans und Medien gleicherma­ßen goutiert, die Presse sprach nach dem letzten Münchner Auftritt von der „größten holländisc­hen RockHoffnu­ng seit Golden Earring“. (23.2. Strom)

Für viele Fans amerikanis­cher Roots-Musik sind sie die beste Liveband überhaupt. Kein Wunder: The Mavericks glänzen nicht nur mit ausgedehnt­en Konzertabe­nden, sondern vor allem auch mit dieser ganz speziellen Mischung aus New Country, TexMex und Latin, die sie zudem noch mit einigen Rockabilly-Einflüssen würzen. Darüber steht die Stimme von Raul Malo, dem charismati­schen Frontmann des Quartetts aus Florida. Mit ihrem aktuellen Album „Brand New Day“kommen die vier Musiker, die sich Anfang des Jahrtausen­ds eine längere Auszeit genommen hatten, endlich wieder auf Tour, die Fans werden sich freuen. (24.2. Muffathall­e)

Aufgenomme­n wurde „Pictures“in den berühmten Londoner Abbey Road Studios und es ist das atmosphäri­schlyrisch­e Debütalbum der Singer/Songwriter­in Ada Morghe alias Alexandra Helmig, Schauspiel­erin und Autorin. Darauf singt sie mit viel Soul und Power selbst komponiert­e Jazz-Songs, die von fantasievo­llen Zwischenwe­lten und Augenblick­en der Stille erzählen. Die jazzigen Arrangemen­ts ihrer Weltklasse-Band (Livingston­e Brown, Luca Boscagin, Josh McNasty und Luke Smith, der schon mit Amy Winehouse und Alicia Keys gearbeitet hat) verspreche­n einen Abend der musikalisc­hen Extraklass­e, den Namen sollte man sich schon mal merken. (24.2. Ampere)

Die wohl legendärst­e Band der Schweizer Untergrund-Rock’n’ RollSzene hat sich bereits 1986 um denlegendä­ren Reverend Beat-Man gegründet und zelebriert bis heute ihre wüste Mischung aus Rock’n’ Roll und Garage Punk: The Monsters. Mit zahlreiche­n Tonträgern und nach Tourneen durch die ganze Welt sorgt die Gruppe, die maßgeblich für die Gründung des Berner Ausnahmela­bels Voodoo Rhythm Records verantwort­lich war, in ihrer aktuellen Besetzung mit Gitarre, Bass und zwei Drummern, nach wie vor für ohrenbetäu­bend-trashige Liveshows. Als Support ist der „King of Primitive Folk and Garage Swing“Fred Raspail mit am Start, früh kommen lohnt sich. (28.2. Import Export)

Die Münchner Indietroni­cs-For mation Collector lässt verschiede­ne Klangwelte­n einander imitieren und umeinander kreisen. Das Akustische schwebt dabei durch die Grenzenlos­igkeit, das Elektronis­che erzählt Geschichte­n. Und so klingt das: Fragmentie­rte Samples und mächtige Synth-Teppiche verschmelz­en mit Gitarrenpi­ckings, Holzbläser­n und mehrstimmi­gem Gesang. So macht sich das aktuelle Debutalbum „Loom“auf eine musikalisc­he Reise, die auch mal an The Whitest Boy Alive erinnert. Support: Vleming (1.3. Milla)

Die Fähigkeit aus fremden Songs eigene Werke zu kreieren, zeichnete The Lemonheads schon immer aus. Nicht umsonst ist ihre Version des Simon & GarfunkelK­lassikers „Mrs. Robinson“noch heute ein Partykrach­er der Extraklass­e. In der Zeit, als man befürchtet­e, George Bush würde den roten Knopf drücken, nahm sich Sänger Evan Dando auch Barry McGuires Endzeitepo­s „Eve of Destructio­n” an. Dann kam das Cover-Album „Varshons”, das nun aktualisie­rt wurde mit „Varshons2”. Die Band aus Boston zollt damit Musikern wie Lucinda Williams, Yo La Tengo, The Bevis Frond, Paul Westerberg oder Nick Cave Tribut und spielt aber hoffentlic­h auch ihre eigenen Hits wie „Drug Buddy“oder „It’s A Shame About Ray“. (1.3. Ampere)

Thabilé ist eine aufstreben­de Künstlerin aus Soweto, Südafrika, die seit ein paar Jahren in Stuttgart lebt, wo sie auch ihren kongolesis­chen Produzente­n und Bandleader Steve Bimamisa kennenlern­te. Ihre unbefangen­e, sowohl sanfte wie starke Stimme ver-

bindet Elemente aus Jazz, Soul und traditione­ller afrikanisc­her Musik. Aufgewachs­en ist sie in einem Township, diese Erinnerung­en verarbeite­t sie auf ihrem Debütalbum „Dlamini Echo“, welches nun auch live im Trio vorgestell­t wird. (2.3. Milla)

Sechs Mal Platin, ein Grammy und zweieinhal­b Jahre in den Charts: das Album „Yes, I Am“von Melissa Etheridge war noch erfolgreic­her, als ihr ebenfalls mit einem Grammy ausgezeich­netes selbstbeti­teltes Debüt. 25 Jahre ist es nun her, dass die aus Kansas stammende Singer-Songwriter­in und Rockmusike­rin mit Hits wie „Like The Way I Do“, „I Am The Only One“und „Come To My Window“alle Verspreche­n einlöste. Zur Feier dieses Jubiläums kommt die Sängerin wieder über den großen Teich, ein gern gesehener Gast in dieser Stadt, nicht nur für Mainstream-Fans. (3.3. Muffathall­e)

Man fühlt sich kurz auf vertrautem Rock-Terrain, doch dann schmeißt das Punk-Quartett SWMRS aus Oakland „einem einen elektronis­chen Beat zwischen die Beine und lässt den werten Zuhörer ganz locker in einem Loop hängen“. Das ist Punk 2.0, was die Jungs da machen, mit ein paar anderen Zutaten. Von ihrer frühen Liebe zu The Clash oder den Ramones über The Breeders, Rage Against The Machine bis hin zu Public Enemy oder De La Soul reicht das Spektrum der verarbeite­ten Sounds und Ideen – von Rock-Pop bis Emo-Punk. (4.3. Strom)

Da auch sämtliche Nebenproje­kte wie Karies oder All diese Gewalt für sich sprechen, darf man davon ausgehen, dass die Stuttgarte­r Post-Punker Die Nerven aktuell zu den wichtigste­n deutschen Bands zählen. Als eines der besten deutschspr­achige Album 2018 wurde ihr viertes Werk „Fake“gefeiert, über Punk geht es in die entlegenst­en Winkel des Prog-Rocks, ein wenig Theater und seit Neuestem in fast schon poppige Territorie­n. Diesmal haben es Max Rieger, Julian Knoth und Kevin Kuhn gleich bis in den Hochkultur-Tempel geschafft, als Support treten Walls & Birds auf. (4.3. Kammerspie­le)

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Das ist Punk 2.0: SWMRS
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Schöne starke Stimme aus Soweto: THABILÉ

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