Carrousel
Viel Musik von den französischen Nachbarn auf Münchner Bühnen
Was haben Stevie Wonder, Dave Grohl und Phil Collins gemein? Sie waren alle Schlagzeuger, bevor sie auch am Mikrophon zu Stars wurden. In diese Kategorie fällt auch Anderson.Paak – der 32-jährige Rapper, Sänger, Drummer und Produzent aus Oxnard, Kalifornien verbindet die klassischen Elemente von Motown, Soul und Funk mit der Ästhetik von modernem R&B, Rap und Pop. Zusammen mit seiner Liveband, den Free Nationals, zelebriert er alle Facetten der afroamerikanischen Musik mit großer Leidenschaft. Brandon Paak Anderson wuchs in den 80er Jahren in einfachen Verhältnissen auf, wurde 2013 von Hip-Hop-Mogul Dr. Dre entdeckt. 2016 folgte mit seinem Album „Malibu“dann sein endgültiger Durchbruch als Solokünstler, nun stellt er sein jüngstes Werk „Oxnard“vor. (26.3. Tonhalle)
Dass die US-Stadt Atlanta ein fruchtbarer musikalischer Boden ist, beweist auch Malcolm Jamaal Davis alias MadeInTYO (ausgesprochen: Made In Tokyo). Als Sohn eines Marineoffiziers zog er häufig um, unter anderem auch nach Tokio und dort begann er als Jugendlicher eigene Songs zu schreiben und zu rappen. Längst hat er sich in der pulsierenden Metropole Atlanta mit seinem verspielten und luftigen Sound einen festen Platz in der HipHop-Szene erobert. Sein Debüt „Uber Everywhere“war nicht nur im Netz ein Hit, auch die Redaktion des größten US-amerikanischen HipHop-Magazins „XXL“wählte MadeInTYO in die Freshman Class 2017. Mit seinem Album „Sincerely, Tokyo“kommt er nun auch hierzulande vorbei, um sich vorzustellen. (27.3. Ampere)
Er ist aufgewachsen in einer Pariser Vorstadt, aber seine spirituelle und kreative Heimat liegt im Süden der USA: der Sänger und Gitarrist Tiwayo ist in Frankreich bereits ziemlich bekannt, bei uns hat er letztes Jahr auf dem Reeperbahn-Festival voll abgeräumt. Sein vom 1960er und 70er Soul, Rock, Blues, Gospel und Reggae beeinflusster Sound wurde in schlaflosen Nächten, Auftritten in der U-Bahn und auf Reisen in den USA und Europa geprägt. Sein auf dem legendären Blue Note-Label erschienenes Debütalbum „The Gypsy Soul of Tiwayo“wurde von Mark Neill (The Black Keys) in Valdosta, Georgia produziert und klingt wie der analoge, sehr persönliche Soundtrack des Künstlers. Tiwayo spielte schon im Vorprogramm von Norah Jones, Seal, Marcus Miller, Patrice oder Curtis Harding, der französische Rolling Stone nannte ihn „ein kleines Soul-Genie“. Next Big Thing? (27.3. Strom)
Wenn das mal keine franko-schweizerische Allstar-Band ist: Pierre Omer (Pierre Omer’s Swing Revue, Dead Brothers), Monney B (Hell’s Kitchen) und Fred Raspail kennen sich seit einer ganzen Weile. Man nennt sie „Sultan des Swing“, „König des urbanen Blues“oder „Prinz des primitiven Folk“– die drei alten Hasen hatten Lust, solche irdischen Nebensächlichkeiten auf der Seite zu lassen und zusammen unter dem Namen Los Gatillos aufzunehmen. Und dieses gleichnamige Album klingt unverschämt gut nach Spontanität und Dringlichkeit – Folk Noir in allen Facetten mit den bereits erwähnten Zutaten. (29.3. Heppel & Ettlich)
Das wird Campino gefreut haben, als die Bayern neulich vom Liverpool FC aus der Champions League geschossen wurden – denkt man an den Tote Hosen-Song „Bayern“, muss man auch den Co-Autor Funny van Dannen erwähnen. Dieser hat ein neues Album mit dem schönen Titel „Alles gut Motherfucker“veröffentlicht, auf dem natürlich wieder wunderbare Songs skurril-phantasievoller Art zu hören sind, wie sie nur der Liedermacher, Maler und Geschichtenerzähler zu Papier bringt. Bereits seit den 80ern überzeugt der gebürtige Rheinländer mit chansonartigen Folk-Songs über Liebe, Leid und Wahnsinn, und natürlich werden auch Perlen aus der Frühphase zu hören sein. (29.3. Technikum)
Mit ihren originellen und vielseitigen Songs mischen Carrousel die Neonchanson-Szene gehörig auf. Die Band des französisch-schweizerischen Duos mit Sophie Burande und Léonard Gogniat wird ihrem Namen gerecht, denn hier bewegt und dreht sich die Musik gleich einem Karussell und lädt die Zuhörer zu einem wilden Reigen ein. Vom Mittelmeer über die Alpen und den Kaukasus bis in den fernen Osten sorgen die Vollblutmusiker für mitreißende Konzerte, zwischen lebendigem Pop und rhythmischem Folk haben die Musiker ihren ganz eigenen Sound entwickelt. Die poetischen Texte voller Bildsprache, Emotionen und Tiefe untermalen sie unter anderem mit Akkordeon, Melodica und Klavier. (29.3. Pasinger Fabrik)
Joe Jackson ist ein Mann, der sich musikalisch ständig neu erfindet – nun hat er gleich zwei gute Gründe zu feiern: zum einen ist da sein 40. Jubiläum als Künstler, zum anderen erscheint sein mittlerweile 20. Album namens „Fool“. Für die anstehenden Liveshows hat er aus jedem Jahrzehnt seiner Karriere ein Album herausgepickt und so gibt es Songs vom aktuellen Werk, aber auch aus „Look Sharp“, „Night and Day“, „Laughter and Lust“sowie „Rain“zu hören. Dazu gesellen sich natürlich noch ein paar eigene Hits und ein paar ausgewählte Coverversionen, die er wie immer auf seine ganz eigene Art interpretiert. Mit dabei am Bass seit 40 Jahren: Graham Maybe. (1.4. Muffathalle)
In Frankreich sind sie bereits für ihre hypnotischen und mitreißenden Bühnenshows bekannt: General Elektriks haben ihre Heimat längst erobert und sogar das Pariser Olympia ausverkauft. Jetzt bringen sie ihren funky Elektropop und ihre unglaubliche Energie erstmals auch nach Deutschland. Die fünfköpfige Band rund um den Keyboarder Hervé Salters kommt mit dem neuen Album „Carry No Ghosts“auf Tour und präsentieren einen sehr eigenen Sound aus gesampelten und programmierten Drums, Live-Keyboards, Gitarre, Vibraphon und Bass mit teilweise mehrsprachigen Songs, die von der Melodie von Hervé Salters Stimme getragen werden. (2.4. Ampere)
Sie gehört zu den besten Schauspielerinnen Deutschlands und teilt ihre Leidenschaft für Musik mit ihrem Lebenspartner Jan Josef Liefers: Anna Loos klingt authentisch, entschlossen, kraftvoll und ehrlich. „Werkzeugkasten“heißt nun das Soloalbum, auf dem die Musikerin Momente großen Glücks, bedingungsloser Liebe, aber auch stechenden Schmerzes, tiefer Trauer und großer Unsicherheit höchst autobiografisch besingt. Loos, die man auch als Sängerin von Silly kennt, erzählt ihre Geschichte und Geschichten – und kommt jetzt auf ihre erste Solo-Tour mit Band. Support: Diane Weigmann (3.4. Ampere)
„Flüstersinfonien und brausende Gezeiten aus Schottland. So eine Art Talk Talk im schottischen Pub zur Geisterstunde“, stand im Rolling Stone und das beschreibt es wahrlich gut, was der schottische Singer/Songwriter James Yorkston auf seinem neuen Album „The Route to the Harmonium“ zu Gehör bringt. Das neue Album ist, wie man so sagt, ein sehr persönliches Werk, fast vollständig vom Künstler selbst im Fischerdorf Cellardyke eingespielt, wo er lebt. Neben Gesang und Gitarre hört man darauf auch ein ganz besonderes Instrumentarium: Das Dulciton (eine Art Celesta aus dem 19. Jahrhundert), Harmonium, Autoharp (eine Art Zither) und sogar die schwedische Nyclekharpa. (3.4. Unter Deck)
Einen neuen Stern am hiesigen Singer/Songwriter-Himmel, den man sich merken sollte: Jakob Muehleisen ist ein 17jähriger Sänger aus Herrsching am Ammersee, der seit seinem siebten Lebensjahr Gitarre spielt und letztes Jahr seine bereits dritte Solo-EP namens „Two Sides“veröffentlichte. Darauf sind mit „Camel“, „Human“und „Fire“ziemlich reife Akustikpop-Songs versammelt, die Freunden von Damon Rice, Tallest Man On Earth oder Glen Hansard gefallen dürften. Bereits als Kind hat Muehleisen im Urlaub auf den Straßen Londons Beatles-Songs zum Besten gegeben, klar, dass auch die Fab Four auf seine eigene Musik größeren Einfluss nahmen. (4.4. Glockenbachwerkstatt)