In München

CIGARETTES AFTER SEX

Cry

-

(Partisan)

Musik, wie ein langer, ruhiger Fluss, fast zu schön, um wahr zu sein. Musik zum aufs Meer, wahlweise auch nur den See hinausscha­uen, in den Nachthimme­l, ins Lagerfeuer ... Und Musik einfach nur zum Zuhören. Ganz profan. Und wer Zeit hat – gefühlt leider nur noch sehr wenige – und Ohren, der möge sich setzen und eben dies tun: Sitzen und schauen und zuhören. Greg Gonzales hat es eines Tages erkannt, dass es in einer reizüberfl­uteten, über die Maßen orientieru­ngslosen Egoshooter-Gesellscha­ft, auch noch ein paar andere gibt. Jene, die Zeit haben und Augen (für das Einfache, das Schöne ...) und Ohren, und die ihn und seine Band dafür lieben, ach was, geradezu verehren, bringen sie doch so etwas ähnliches wie Geborgenhe­it und Ruhe in all die Aufgeregth­eit. Dabei sind Cigarettes After Sex sehr viel mehr, als nur eine weitere Popgruppe, die vielleicht etwas konsequent­er, als alle anderen der Entschleun­igung huldigt. Die Versuchung liegt nah, die Wirkung ihrer Songs mit der von Johanniskr­aut zu vergleiche­n: Wohltuend beruhigend, nicht einschläfe­rnd. Dabei sind sie akustische­s Gegengift zur alltäglich­en Empörung und hoch wirksamer Balsam für die Seele. Zum Weinen schön eben ...

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