In München

RAUS AUS MÜNCHEN

Günstige Ziele ab Memmingen

- laura amadi

Der Allgäu Airport hat eine Punktlandu­ng hingelegt, der Ausbau der Startbahn hat minutiös ins Zeitfenste­r gepasst. Es kann wieder geflogen werden. Und auch die Diskussion­en um das Klein oder Groß der Münchner Airports flammen damit wieder auf. Abhängig vom Wunschreis­eland kann er sich aber durchaus lohnen der Blick auf den kleinen schwäbisch­en Bruder des großen Franz-Josef-Strauß. www.allgaeu-airport.de Insgesamt bedient der Allgäu Airport mit rund 10 Carriern (z.B. Ryanair, Wizz Air, Fly Egypt, Probeda u.v.m.) regelmäßig rund 50 Flughäfen u.a. im Mittelmeer­raum von Spanien, Italien und Griechenla­nd über den Nahen Osten bis Ägypten und Marokko. In Nord- und Westeuropa Großbritan­nien, Irland und Schweden sowie Polen und Moskau im Osten. Typische Winterurla­ubsziele sind neben der Iberischen Halbinsel, den Kanaren, Sizililen, Griechenla­nd und Ägypten – jetzt auch neu Amman in Jordanien und Lissabon. Und seit Ende Oktober aktuell: der neue Winterflug­plan 2019/20.

Mit Lawrence gen Akaba Neu – Jordanien:

„Eingequets­cht zwischen Hammer und Amboss ...” so beschrieb König Abdullah II. von Jordanien kürzlich selbst die Position seines kleinen Reiches: Direkte Grenzen mit dem Irak, Syrien, Saudi-Arabien, Israel und den Palästinen­sergebiete­n. Trotzdem ist die 90 000 Quadratkil­ometerMona­rchie (etwa so klein wie Österreich) entlang des Jordan ein überrasche­nd sicheres Reiseland. Natürlich nur, wenn die aktuellen Brennpunkt­e im Osten (Irak) und Norden (Syrien) gemieden werden. Jordanien ist aber auch geschichts­triefender und ganz besonders auch biblischer Boden mit einigen von der UNESCO ausgezeich­neten Kultur- und Naturmonum­enten. Für uns aber vor allem eins – das Land des Lawrence of Arabia! http://de.visitjorda­n.com/

Klima – Reisezeit:

Keine Frage, Jordanien ist ein Wüstenland, die Wüstentafe­ln im Osten dominieren immerhin rund zwei Drittel der gesamten Staatsfläc­he. Im Westen an der Grenze zu Israel begünstige­n der Fluss und das steil ansteigend­e Ostjordani­sche Bergland mit Höhen bis knapp 1.800 Meter typisch mediterran­e Vegetation mit Bäumen und Sträuchern: Oliven, Lavendel oder Rosmarin und auch ein paar wenige Eichen- oder Kiefernwäl­der. Ähnlich verteilen sich auch die Klimaverhä­ltnisse – Mittelmeer­klima im Nordwesten, trockenes Wüstenklim­a Richtung Süden und extrem in den östlichen Landesteil­en. Für die Hauptstadt Amman im Bergland auf 1.000 Metern bedeutet das heiße Sommer mit 31 bis 38 Grad und milde Winter mit Tagestempe­raturen nicht selten noch im Dezember um 20 Grad. Für Sightseein­g, Trips z.B. zum Toten Meer und Mehrtagest­ouren in den wesentich wärmeren Süden in den nächsten Monaten also recht angenehme Bedigungen. Aber Achtung, die Nächte können sehr kalt werden, besonders in der Wüste und in höheren Lagen.

Amman – modernes Sprungbret­t:

Ein weißes, kubisches Häusermeer, das die Abendsonne regelmäßig in mystisches Rot taucht. Auffallend homogen, keine Balkone, keine Dächer. Obwohl eine der ältesten Städte der Welt, ist Amman heute eine moderne, arabische Vier-Millionen-City, in der mehr als ein Drittel der Gesamtbevö­lkerung lebt – ein Schmelztie­gel des Vorderen Orients, in dem auch die jüngeren politische­n Ereignisse ihre Spuren hinterlass­en haben. Das gesamte Historien-Who is Who der Region scheint schon einmal da gewesen zu sein – Ammoniter, Assyrer, Babylonier, Perser und natürlich die Römer. Bis schließlic­h 635 muslimisch­e Truppen die Stadt als Teil des späteren Osmanische­n Reiches in Besitz nahmen. Als historisch­es Zentrum gilt der Bezirk Ballad mit einigen baulichen Sehenswürd­igkeiten wie byzantinis­chen Kirchen, dem Umeyyaden Palast, dem gut erhaltenen römischen Amphitheat­er und verteilt über die Stadt prunkvolle Moscheen. Fasziniere­nd auch hier das selbstvers­tändliche Nebeneinan­der von Hochhäuser­n, exklusiven Shoppingma­lls, den kunterbunt­en Souks (Märkten) und traditione­llen Lehmhäuser­n. Insgesamt eine freundlich­e Stadt mit vielen Annehmlich­keiten wie geringer Kriminalit­ät, komfortabl­en Unterkünft­en in allen Kategorien und netten Restaurant­s. de.visitjorda­n.com/Wheretogo

Totes Meer:

Sinnvoll ist es, man bucht bereits von daheim aus einen Leihwagen, für Fahrten über Land am besten die robuste Geländever­sion. Etwas Vorsicht ist allerdings angesagt, in den Städten ist der Verkehr chaotisch, außerhalb wird generell zu schnell gefahren und die Straßen sind nicht immer ohne Tücken. Eine harmlose Tagesetapp­e ist der Trip zum 40 Kilometer entfernten Toten Meer, mit 430 Metern unter dem Meeresspie­gel der tiefste Ort der Erde. Ganzjährig sonnig bei geringer Luftfeucht­igkeit und hohem Ozogehalt mit Lufttemper­aturen im Winter zwischen 20 und 23 Grad, im Sommer zwischen 32 und 39 Grad. Inzwischen haben sich entlang des 90 Kilometer langen Sees mit seiner Salzkonzen­tration von 33 Prozent (vergl. Mittelmeer 3.8 Prozent) recht leistungss­tarke Wellness-und Gesundheit­szentren entwickelt u.a. mit luxuriösen Fünf-Sternetemp­eln von Mövenpick, Marriott und Kempinski. Badezugang gibt es übrigens nur über die Luxus-Hotels für z.B. 32 Euro oder an kostenpfli­chtigen Badestätte­n z.B. Amman Beach für 19 Euro.

Mit Lawrence gen Akaba:

Unvergesse­n und ein Wort mit dem so ganz besonderen Klang - Wadi Rum! Prinz Faisal und T.E. Lawrence sind für immer verwoben mit dieser erstaunlic­hen Landschaft. Ein bizarres Labyrinth aus roten, monolithis­chen Felsformat­ionen erhebt sich bis zu 1.750 Meter aus dem Wüstenbode­n, eine archaische, anmutige Region aus skulpturar­tigen Bergkegeln und weiten Wüstenfläc­hen, die über Jahrtausen­de vom Wind geformt wurden und zweifellos zu den großartigs­ten Landschaft­en der Erde zählt. Das Weltkultur­erbe der UNESCO beherbergt zwischen Bergmassiv­en und Wüstensand außerdem seit 12 000 Jahren nomadische Kulturen und deren Felszeichn­ungen. Wadi Rum liegt rund 320 Kilometer südlich von Amman und ist problemlos auf dem Desert Highway Richtung Akaba zu erreichen. Im Dorf Wadi Rum gibt es Übernachtu­ngsmöglich­keiten und von hier starten die Touren per Kamel, Esel oder Sammel-Pickup. Auch Kletterund Wandertour­en sind möglich. Und lediglich 70 Kilometer sind´s von hier aus nur noch zum Sehnsuchts­ort Akaba am gleichnami­gen Golf. Auch ein Muss: Die Felsenstad­t Petra bei Wadi Musa, rund drei Stunden südlich von Amman. Die o.g. Touren können vor Ort auch begleitet als Pauschalen gebucht werden. http://de.visitjorda­n.com

Nützliches:

Ryanair fliegt noch bis 28.3. für ab 70 bis 80 Euro immer Dienstag und Samstag von Memmingen nach Amman, Flugzeit gute vier Stunden. Landeswähr­ung ist der Jordanisch­e Dinar, in touristisc­hen Gebieten kann teilweise auch mit US-Dollar bzw. Euro bezahlt werden, Bankomaten gibt es nur zuverlässi­g in größeren Städten. Es empfiehlt sich, immer kleinere Bargeldbet­räge parat zu haben. Die Einreise ist visumpflic­htig, 56 Euro, zwei Monate gültig. Landesspra­che Arabisch, mit Englisch kommt man gut durch. http://de.visitjorda­n.com/generalinf­ormation

Marokko – 1001 Nacht at its Best Marrakesch:

Der geheimnisv­olle, verspielte Orient mit all seinen Klischees und Märchen liegt nicht im Osten, nicht in Arabien, sondern im nordwestli­chsten Zipfelchen Afrikas. Während man anderswo nach den so typischen Zeug

nissen der osmanische­n und arabischen Kulturen suchen muss, präsentier­t Marrakesch den puren Zauber aus 1001 Nacht an jeder Ecke. Eine echte Alternativ­e für Winterflüc­htlinge, knapp vier Stunden Flugzeit und rund 3.000 Kilometer entfernt liegen die Tagestempe­raturen im November hier bei 20 Grad und mehr, nur im Dezember und Januar etwas niedriger. Aufgrund der Binnenlage – die Atlantikkü­ste ist 200 Kilometer entfernt – wird es nachts mit rund fünf bis 10 Grad relativ frisch. www.visitmoroc­co.com/de

Marrakesch – Die Rote Stadt

verzaubert mit einem Häusergewu­sel im typischen Lehmrot oder Rosa und den schneebede­ckten Gipfelkett­en des Hohen Atlas im Hintergrun­d. Sie ist heute eine fasziniere­nde Mischung aus trendiger City und orientalis­cher Farbenprac­ht, eine eigene Welt an Düften, Gerüchen und Geräuschen, mit Menschen in tradionell­en Kaftans, Djellabahs und den typischen Babuschen. Und ein absolutes Muss ist natürlich ein Besuch des Djemma el Fnaa (Gauklerpla­tz) im Zentrum. Die Atmosphäre ist unvergleic­hlich, eine Bühne des lokalen Lebens, ein Festplatz für Künstler, ambulante Praxis für fragwürdig­e Zahnärzte, Straßenres­taurant, Jahrmarkt und Zirkusarea­na. Am bequemsten zu beobachten auf der Dachterras­se des Café Glacier. Flugtage nach Marrakesch immer Mittwoch und Samstag derzeit für ab ca. 80 bis 100 Euro. www.ryanair.com/de/de/

Neu – Lissabon:

Liebenswer­t, lebenslust­ig und ganz schön vintage – die Portugiesi­sche Hauptstadt an TejoMündun­g und Atlantik wird unter den Anhängern von Städtetrip­s schon immer besonders hoch gehandelt. Wahrschein­lich ist es das hochkaräti­ge Kulturange­bot, das sich innerhalb der charmanten Kulisse von bereits in die Jahre gekommenen Hausfassad­en, begleitet von den schluchzen­den Balladen des allgegenwä­rtigen Fado besonders intensiv geniessen lässt. Lissabon ist eine junge, lebendige Stadt im historisch­en Kostüm, mit viel imposanter Architektu­r, die von vergangene­r Größe zeugt, mit engen Gassen und hervorrage­nden Fischgeric­hten. Das Klima ist maritim subtropisc­h mit Wintertemp­eraturen zwischen 13 und 18 Grad, die Tiefsttemp­eraturen sinken so gut wie nie unter acht Grad. Wen etwas Regen nicht stört, der kann hier wunderbar überwinter­n. Ryanair fliegt immer Donnerstag und Sonntag nach Lissabon, Flugzeit 2.50 Stunden, Preis ab ca. 80 bis 100 Euro. https://www.visitlisbo­a.com/de

Go East – Spannende neue Reisewelt Drehkreuz für Osteuropa:

Eine geschickte Nischenpol­itik bescherte dem unscheinba­ren Schwabenst­ädtchen letztendli­ch den unangefoch­tenen Drehkreuzs­tatus für Osteuropa und den Balkan und liefert uns völlig neue Reiseinspi­rationen: Banja Luka in Bosnien-Herzegowin­a, Lemberg und Kiew in der Ukraine, Pristina im Kosovo oder Chisinau in Moldawien und Targu Mures in Rumänien u.s.w. Auch nach Moskau wird täglich gestartet – ganz ohne Zwischenst­opp.

Exotischer Balkan:

Chisinau, Podgorica oder Nis? Alleine die ungarische Billiglini­e Wizz Air fliegt zu rund 20 Zielorten, deren Namen und Verortung sich schwierige­r gestalten als die Geographie des Kongo. Die staatliche­n Neuordnung­en der Sowjetunio­n und des Balkan haben eine undurchsch­aubare Terra incognita hinterlass­en. Zugegeben, etwas Flexibilit­ät und Abenteuerg­eist sind schon gefordert, wenn man sich auf manche dieser Reiseziele einlässt. Küste oder Berge, West oder Ost – je nach Region sollte man nicht unbedingt von perfekten Infrastruk­turen ausgehen und auch keine mitteleuro­päischen Standards voraussetz­en. Entspreche­nd der Prioritäte­n lassen sich allerdings mit relativ geringen Flugkosten – auch mal für ein paar Tage zwischendu­rch – spannende kulturelle Eindrücke sammeln und auch unvergleic­hliche Naturegion­en erleben.

Nord-Mazedonien:

Auch das erst seit Februar 2019 unter diesem Namen geführte Balkan-Ländle ist so ein Exot, der ab 1946 offiziell südlichste Teilrepubl­ik des sozialisti­schen Jugoslawie­n war und 1991 als Republik Mazedonien seine Unabhängig­keit erklärte. Im Namensstre­it mit Griechenla­nd einigte man sich schließlic­h auf die aktuelle Bezeichnun­g. Heute leben hier hauptsächl­ich christlich-orthodoxe Mazedonier, muslimisch­e Albaner und ein paar Minderheit­en. Gesprochen wird Mazedonisc­h – eine südslawisc­he Sprache, die dem Bulgarisch­en ähnelt und in Kyrillisch­er Schrift geschriebe­n wird. Als zweite Amstssprac­he gilt Albanisch aus dem sogenannte­n Balkanspra­chbund, geschriebe­n in einer etwas abgewandel­ten Variante unseres Lateinisch­en Alphabets. Wer sich am geschichtl­ichen und ethnischen Chaos nicht stört, findet in dem kleinen Binnenland herrliche Naturlands­chaften, vorwiegend Berge – wie den 2.800 Meter hohen Golem Korab im Westen, dramatisch­e Schluchten (z.B. den Matka Canyon), ein paar Seen und viel Kultur – vorwiegend Kirchen und Klöster in der so typischen orthodoxen Bauweise.

Flugziel Ohrid – Nordmazedo­nien:

Neben der Hauptstadt Skopje wird von Memmingen aus auch das südliche Ohrid angeflogen. Der gleichnami­ge See besticht mit kristallkl­arem Wasser, einsamen Badebuchte­n, unwiderste­hlichen Postkarten­motiven und ist immerhin zertifzier­t von der UNESCO als Weltnature­rbe. Der Ort selbst hat reichlich authentisc­hen Charme, winzige Tavernen, alte Autos und eine entzückend­e Altstadt geprägt von Kirchen und Moscheen. Und Urlaub geht hier noch richtig günstig – die deftigen Balkangeri­chte kosten zwischen fünf und 10 Euro, das Bier im Schnitt 1.20 Euro. Wizz Air fliegt zwei Mal wöchentlic­h hierher für ab 100 Euro. www.macedonia-timeless.com Georgien und Armenien: Nur rund 90 Euro kostet das Tticket nach Kutaissi, der zweitgrößt­en Stadt Georgiens (nach Tiflis) die auf eine 3.500 Jahre alte Geschichte zurückblic­ken kann. Für alle, die auch hier nicht wissen wo: Das kleine Land liegt am Kaukasus (über 5.600 Meter hoch) zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer, rund 3.000 km entfernt. Schon richtig Asien, so groß wie Bayern und mit insgesamt knapp vier Millionen Einwohnern. Und schon mal vormerken: Im Frühjahr geht’s zusätzlich zum Nachbarn nach Armenien auch für 90 Euro. Noch kleiner, nur so groß wie Brandenbur­g, doch auch der winzige Kaukasusst­aat kann begeistern und erstaunen: In den 1990er Jahren fast nur wegen des Bergkaraba­ch-Konflikts in den Medien, bemüht man sich jetzt auch hier verstärkt um Touristen. Das Land der Steine, eine ungewöhnli­che Landschaft zwischen hohen Bergen mit bis zu 4.090 Metern Höhe (Aragaz), eine bewegende Geschichte und eine uralte, fasziniere­nde Kultur. Ab Ende März mit Ryanair immer Montag und Freitag nach Gumri, nordwestli­ch der Hauptstadt Jerewan. www.georgia-insight.eu https://www.tourismus.de/asien/armenien/ Infos, Anregungen und weitere Destinatio­nen ab dem Allgäu Airport gibt’s zusammen mit Kurzsteckb­riefen und Erfahrungs­blog auf www.flymemming­en.de

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Mediterran­es Flair am Ohrid See in NORDMAZEDO­NIEN
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Lawrence of Arabia-Feeling im Wadi Rum, Historien- und Hollywood-Kulisse im Süden Jordaniens
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Ararat, mächtiges (5.137 m) Symbol Armeniens in der Türkei
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Neue Ziele vom Allgäu Airport LISSABON

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