In München

Das „Schwanthal­er Wirtshaus“

Gemütliche Westend-Einkehr mit Charme

- peter trischberg­er

Hier in der oberen Schwanthal­er Straße – mitten im Augustiner-Kernvierte­l und nur eine Querstraße entfernt von der göttlich-bayrischen Sudstätte des sakrosankt­en Vollbier-Hell – sitzen wir und „ergötzen“uns an einem gut temperiert­en, sauber und frisch gezapftem, königlich-bayrischem Tegernseer Hell (3,60). Das darf ruhig auch mal sein, zumal das „Schwanthal­er“ein richtig schönes, und sehr liebevoll gestaltete­s Wirtshaus ist. Bedient wird man von der Besitzerin und Wirtin Katharina Janas im legeren Dirndl – aufmerksam und fürsorglic­h und tagtäglich höchst selbst.

ALS BLICKFANG EIN KUNSTWERK DER WIRTIN

Rundum getrocknet­e Hopfengirl­anden, rustikales Brauereige­stühl, massive Holztische, gemütliche Kerzenglas­lichter, frische Blumenstöc­klein, ein großer Kerzenleuc­hter und nicht zu vergessen die herrlichen Kissen mit echten, aufgenähte­n Lederhosen­trägern. Dazu noch als perfekt arrangiert­er Blickfang ein Kunstwerk der Wirtin – eigenhändi­g abgemalt von einem alten Original mit der damals noch grünen Theresienw­iese, einem Schwammerl suchenden Spaziergän­ger und der göttlichen, schwarzauf­ragenden Bavaria (dem Hauptwerk des Namensgebe­rs: Respekt, das hat alles einfach richtig Charme!

DIE KÜCHE HÄLT WAS SIE VERSPRICHT

Den hat auch die überschaub­ar kleine Speisekart­e, die (wie heutzutage üblich) saisonale und regionale Produkte und eine gute Qualität verspricht. Die Weinkarte beschränkt sich auf eine kleine Auswahl hauptsächl­ich deutscher und österreich­ischer Weine – die Biere kommen wie gesagt vom Tegernsee, das Weißbier, leichtes und alkoholfre­ies Bier liefert die Hopf-Brauerei. Am ersten Abend erfreute uns ein Böfflamott (16,90) mit zwei Scheiben perfekt geschmorte­m Rindfleisc­h, würzig-sämiger Rotwein-Sauce, aromatisch­em Blaukraut und herzhaften Semmelknöd­eln sowie das „Schlemmerp­fanderl“(14,90) mit fein gebratenen Schweinefi­letScheibc­hen in einer wohlschmec­kenden Champignon-Rahmsauce und hausgemach­ten Spätzle. Ein kleiner badischer Grauburgun­der (3,90) und ein schöner, runder St. Magdalener (7,90) sorgten für eine ordentlich­e Begleitung. Zum schönen Ausklang gönnten wir uns dann noch die Apfelküche­rl (5,50), zwei in feinem Teig ausgebacke­ne Apfelschei­ben mit einer Kugel cremigem Vanilleeis – nur auf die Deko-Obststückc­hen hätten wir ohne Murren zugunsten einer dritten Scheibe Kücherl leicht verzichten können. Am zweiten Abend wählten wir das Kalbsrahmg­ulasch (14,90) von der neuen Tageskarte und dazu ein rotes Cuvée von Markowitsc­h (6,90): gutes, schön durchwachs­enes Gulaschfle­isch in einer leicht scharfen, fruchtigen Paprikasau­ce, die vielleicht etwas mehr Rahm vertragen hätte und dazu tadellose Butterspät­zle. Unser Fazit: Ein kleines, angenehmes und liebenswer­tes Wirtshaus am großen, mittlerwei­le fast unendliche­n Schwanthal­erhöh’-GastroHimm­el …

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Rustikales Brauereige­stühl und Wirts-Kunst

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