Das „Schwanthaler Wirtshaus“
Gemütliche Westend-Einkehr mit Charme
Hier in der oberen Schwanthaler Straße – mitten im Augustiner-Kernviertel und nur eine Querstraße entfernt von der göttlich-bayrischen Sudstätte des sakrosankten Vollbier-Hell – sitzen wir und „ergötzen“uns an einem gut temperierten, sauber und frisch gezapftem, königlich-bayrischem Tegernseer Hell (3,60). Das darf ruhig auch mal sein, zumal das „Schwanthaler“ein richtig schönes, und sehr liebevoll gestaltetes Wirtshaus ist. Bedient wird man von der Besitzerin und Wirtin Katharina Janas im legeren Dirndl – aufmerksam und fürsorglich und tagtäglich höchst selbst.
ALS BLICKFANG EIN KUNSTWERK DER WIRTIN
Rundum getrocknete Hopfengirlanden, rustikales Brauereigestühl, massive Holztische, gemütliche Kerzenglaslichter, frische Blumenstöcklein, ein großer Kerzenleuchter und nicht zu vergessen die herrlichen Kissen mit echten, aufgenähten Lederhosenträgern. Dazu noch als perfekt arrangierter Blickfang ein Kunstwerk der Wirtin – eigenhändig abgemalt von einem alten Original mit der damals noch grünen Theresienwiese, einem Schwammerl suchenden Spaziergänger und der göttlichen, schwarzaufragenden Bavaria (dem Hauptwerk des Namensgebers: Respekt, das hat alles einfach richtig Charme!
DIE KÜCHE HÄLT WAS SIE VERSPRICHT
Den hat auch die überschaubar kleine Speisekarte, die (wie heutzutage üblich) saisonale und regionale Produkte und eine gute Qualität verspricht. Die Weinkarte beschränkt sich auf eine kleine Auswahl hauptsächlich deutscher und österreichischer Weine – die Biere kommen wie gesagt vom Tegernsee, das Weißbier, leichtes und alkoholfreies Bier liefert die Hopf-Brauerei. Am ersten Abend erfreute uns ein Böfflamott (16,90) mit zwei Scheiben perfekt geschmortem Rindfleisch, würzig-sämiger Rotwein-Sauce, aromatischem Blaukraut und herzhaften Semmelknödeln sowie das „Schlemmerpfanderl“(14,90) mit fein gebratenen SchweinefiletScheibchen in einer wohlschmeckenden Champignon-Rahmsauce und hausgemachten Spätzle. Ein kleiner badischer Grauburgunder (3,90) und ein schöner, runder St. Magdalener (7,90) sorgten für eine ordentliche Begleitung. Zum schönen Ausklang gönnten wir uns dann noch die Apfelkücherl (5,50), zwei in feinem Teig ausgebackene Apfelscheiben mit einer Kugel cremigem Vanilleeis – nur auf die Deko-Obststückchen hätten wir ohne Murren zugunsten einer dritten Scheibe Kücherl leicht verzichten können. Am zweiten Abend wählten wir das Kalbsrahmgulasch (14,90) von der neuen Tageskarte und dazu ein rotes Cuvée von Markowitsch (6,90): gutes, schön durchwachsenes Gulaschfleisch in einer leicht scharfen, fruchtigen Paprikasauce, die vielleicht etwas mehr Rahm vertragen hätte und dazu tadellose Butterspätzle. Unser Fazit: Ein kleines, angenehmes und liebenswertes Wirtshaus am großen, mittlerweile fast unendlichen Schwanthalerhöh’-GastroHimmel …