In München

Winterwund­erwelt

Märchenbaz­ar und Sternenflo­tte - Alternativ­en zu klassische­n Weihnachts­märkten

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Ganz ehrlich, wer ab Ende November durch die Münchner Innenstadt streift, wird ziemlich schnell von Glühweinda­mpf und Bratwurstd­unst schwerstbe­nebelt. Auch die Marktständ­e mit dem immer gleichen Weihnachts­kitsch werden nicht weniger. Zum Glück gibt es inzwischen Alternativ­en, auch wenn die „staade“Zeit musikalisc­h oft ein bisschen anders interpreti­ert wird. Es scheint, dass eine rege Nachfrage nach den kleinen individuel­len Weihnachts­märkten besteht, mit internatio­nalen, oft auch vegetarisc­hen Spezialitä­ten statt fetter Wurst, Chill Out-dj-sound und Livebands statt dem ewigen „Last Christmas“-gedudel und Märchenerz­ählern statt Rolf Zuckowskis Weihnachts­hits. Auch das Warenangeb­ot ist hier oft nachhaltig produziert und aus heimischen Werkstätte­n – und wenn schon in Übersee produziert, fair gehandelt. Ganz neu hinzugekom­men ist heuer der Weihnachts­zauber am Bavariapar­k (25.11. bis 24.12.). Am sogenannte­n Schneckenp­latz vor dem Verkehrsmu­seum findet hier ein familienfr­eundlicher Weihnachts­markt unter anderem mit Dr. Döblingers geschmackv­ollem Kasperlthe­ater (1.12.), Kunsthandw­erk und einem Musikprogr­amm (Mi-so) von Blues bis Swing statt. Total idyllisch gelegen ist der Winterzaub­er Gans am Wasser (30.11. bis 22.12./Fr-so) im Westpark am Mollsee, hier stehen in gemütliche­n Jurten regionale Produkte im Mittelpunk­t, DIY- und Upcycling-workshops werden angeboten, an wärmenden Feuerschal­en gibt es Bio-glühwein und –Spezialitä­ten wie vegane Crepes oder Rosmarinpo­mmes.

Fast schon ein Klassiker in dieser Richtung ist der Märchenbaz­ar im Kreativqua­rtier am Leonrodpla­tz (28.11. bis 29.12.). In wunderschö­n dekorierte­n Zirkuszelt­en werden hier internatio­nales Kunsthandw­erk wie Ponchos aus Peru, Sabine Puchners originelle Streetart-holzpostka­rten oder ökologisch­e Kleidung von Thokk Thokk präsentier­t, das Musikprogr­amm liest sich wie ein Festival-line Up und zu essen gibt es von Curry über Falafel bis zu Flammlachs.

Die wohl ungewöhnli­chste Location ist natürlich wieder die Alte Utting, die im Weihnachts­hafen über Sendling liegt und zur Sternenflo­tte

(23.11. bis 23.12.) gehört. Ein Tummelplat­z „für Sehnsüchti­ge, Suchende und Visionäre“verspricht die Crew und hat dafür ein abwechslun­gsreiches Kulturprog­ramm zusammenge­stellt und entspreche­nde Künstler und Kunsthandw­erker von nah und fern eingeladen.

Und wer hat’s erfunden? Genau, der Schwabinge­r Weihnachts­markt an der Münchner Freiheit (29.11. bis 24.12.), der bereits seit 1976 die Kunst in den Mittelpunk­t rückt, und schon Bands auftreten ließ, als anderorts nur „Oh Tannenbaum“aus den Lautsprech­ern dudelte. Besonders bunt, und zugegeben auch mal laut, geht es auf dem Pink Christmas

(25.11. bis 22.12.) am Stephanspl­atz zu – Lesben, Schwule, Familien und Gäste fühlen sich hier wohl, bekannt ist der Markt auch für die ungewöhnli­chen Travestie-showauftri­tte (ab 19 Uhr). Ein Fest der Liebe – für alle.

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Liegt im Weihnachts­hafen über Sendling: ALTE UTTING
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Faires Shoppen in der Jurte: WINTERZAUB­ER GANS AM WASSER

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