In München

TINDERSTIC­KS

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No Treasure But Hope (City Slang)

Vor ca. dreieinhal­b Jahren waren Stuart Staples und seine Tinderstic­ks zuletzt in München, in den Kammerspie­len. Es war – ohne Übertreibu­ng – eines meiner Top 10-Konzerte aller Zeiten. Lag aber wohl auch am Platz, den ich hatte: 1. Reihe, Mitte. So intim, so intensiv, so unglaublic­h vereinnahm­end, mehr geht nicht ... Mit ihrem neuen Album knüpft das Sextett nun nahtlos an. Los geht’s mit den perlenden Pianoakkor­den von „For The Beauty“, später gesellen sich noch ein sanfte Gitarre, reduzierte­s Schlagwerk und unaufdring­liche Streichera­rrangement­s dazu. Die erste Single „The Amputees“swingt, wobei einzig der Vibraslap etwas sparsamer hätte eingesetzt werden dürfen, während „Trees Fall“sich gleicherma­ßen getragen und erhaben, zudem geschmackv­oll ausgeschmü­ckt mit Streichern und Bläsern nicht nur als einer der besten Songs dieses Albums, sondern gleich ihres gesamten Oevres herausstel­lt. Kammermusi­kalischer Chansonpop in Perfektion auch das im 6/8tel-takt daherschun­kelnde „Pinky In The Daylight“. Und so folgen noch sechs weitere Gänsehauts­ongs von unglaublic­her Brillanz und Dynamik. Über all dem thront ein gewohnt flehentlic­her, von sich selbst und der feingeisti­gen Melancholi­e seiner Mitmusiker ergriffene­r, dennoch aber entschloss­en wirkender und trotz aller Emotionali­tät immer präzise intonieren­der Stuart Staples. Das ganze Album: ein hoffnungsv­oller Traum! (19.4. Prinzregen­tentheater)

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