Von Bangkok nach Athen
Ein paar besondere Kochbücher, die schon beim Durchblättern Appetit machen
— Bangkok gilt nicht umsonst als eine kulinarische Hauptstadt und natürlich gibt es unzählige Kochbücher über die thailändische Küche. Der Koch Ben Kindler hat seine Liebe zu dieser in seinem Buch Bangkok – Original Streetfood (AT Verlag) zum Ausdruck gebracht. Nach 12 Jahren in der Sterneküche ist er seit 2010 Chefkoch und Inhaber einer Kochschule in Freiburg und hat sogar eine Zusatzausbildung zum Thaichef absolviert. Seit 20 Jahren reist Kindler nach Bangkok, hier hat er mit „Zine“eine gute Freundin und seinen Guide durch die Märkte und Küchen dieser unglaublichen Stadt kennengelernt. Sie hat mit ihm und dem Fotografen Joss Andres auch an dem wunderbar bebilderten Band gearbeitet. Die Gerichte sind sehr authentisch und spiegeln ohne Schnickschnack die Straßenküche wieder, zu lebendem Streetfood wie „Goong Ten“(„Jumping
Shrimp Salad“) gibt es Alternativen mit aufgetauten Shrimps. Von schnellen Thai-snacks über die berühmte Suppenküche und klassischen Thaicurrys bis hierzulande gänzlich unbekannten Rezepte, wurden alle Gerichte klar und verständlich zu Papier gebracht, damit sie auch (einfach) nachgekocht werden können.
Fast noch umfangreicher, wenn auch etwas weniger spektakulär gestaltet, ist der Band Bangkok (Südwest) von Leela Punyaratabandhu. Sie wurde in Bangkok geboren und wuchs in Thailand auf, lebt in Chicago, und schreibt in ihrem Kochblog „She Simmers“über thailändisches Essen und Restaurants in den USA und Thailand. Dieses preisgekrönte Buch ist eine Ode an ihre Geburtsstadt, 120 authentische Gerichte spiegeln die Vielfalt der thailändischen Küche wieder, hier sind auch modernere Kreationen internationaler Spitzenköche und ganze Menüs versammelt.
Pok Pok (Unimedica) macht der Holzstößel, wenn man Gewürze in einem Tonmörser zerkleinert. Nach diesem Geräusch hat Andy Ricker sein Kochbuch mit 70 Rezepten aus Nordthailand benannt. Von „Yam Samun Phrai“(Kräutersalat nach nordthailändischer Art) über „Plaa Neung Mano“(gedünsteter Fisch mit Limetten und Chilis) bis hin zu „Yam Jin Kai“(nordthailändische Hühnersuppe) zeigt der passionierte Koch, wie man regionale Thai-gerichte aus den Lokalen am Straßenrand
nachkochen kann. Porträts von Köchen runden den recht poppig aufgemachten Band ab. Ricker eröffnete 2005 sein erstes Pok Pok-restaurant in den USA, was ihm die Aufmerksamkeit der New York Times und des Gourmet Magazins sowie zahlreiche Auszeichnungen bescherte, mittlerweile betreibt er zehn Restaurants und Lounges.
Von Asien geht es nach Griechenland und zwar in die Hauptstadt Athen.
Die Autorin und Fotografin Elissavet Patrikiou verfasste mit ihrem ungewöhnlichen Band Athen – Das Kochbuch (Südwest) weit mehr als ein solches – hier taucht man in Kultur und vor allem Subkultur der zur Zeit wohl spannendsten Stadt Europas ein und macht Entdeckungen nicht nur kulinarischer Natur. In den letzten Jahren wurde die antike Metropole erneut zu einem Schmelztiegel für Film, Literatur und Gastronomie und zieht auch viele junge Touristen an. Patrikiou lässt sich auf ihrem kulinarischen Streifzug von Einheimischen die noch unentdeckten Plätze und Lokale fernab von Touristenstandards zeigen. Sie isst mit Street-art-künstlern, Schauspielern, Schriftstellern und lernt auch die Sterneküche der Stadt kennen, Rezepte inklusive. So entstand ein neues Porträt der Millionenstadt, festgehalten in modernen Bildern und über 70 raffinierten Rezepten wie zum Beispiel „Tomatokeftedes“(gebackene Tomatenpuffer), „Dolmades me Arni“(Gefüllte Weinblätter mit Lamm), „Midia al la Katharina“(Muscheln a la Katharina) oder „Lavraki se efimerida“(Wolfsbarsch in Zeitungspapier). Reisen ohne Flieger – im Kopf und am Herd.