Süßer die Ohren nie klingeln
Man kommt aus dem Feiern kaum heraus: fünf Jazz-jubiläen müssen dieser Tage begossen worden
— Der erste Teil fand bereits im Oktober statt. Nun wird die Jubiläums-ausgabe vom
Jazzfest München an drei Tagen in der Black Box im Gasteig fortgesetzt (5. – 7.12.). Zum Auftakt macht Sängerin Nina Michelle mit ihrem Programm „Love Confession“Liebesgeständnisse und zeigt darüber hinaus ihre Gemälde. Das Duo Bekmulin Findling und die Bayerisch Jazz Group komplettieren den ersten Tag. Am nächsten Abend wird das hiesige Freie Musikzentrum mit einem Dozentenkonzert gefeiert – die Ausbildungsstätte wird nämlich 40. Dem Lehrer-ensemble folgen Saiten-spezialist Titus Waldenfels mit Band und Gast-sängerin Julia Jäger. Zum Abschluss des Abends treffen Aktivisten der Jazzmusiker Initiative J.I.M. auf Kollegen aus Vilnius. Am Final-tag übersetzt das
Modern String Quartet Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“in Jazz-ästhetik. Danach verstärkt sich das Paar/duo Natalie Elwood/josef Reßle um die Performerin Ruth Geiersberger, und der Jazz-nachwuchs kommt in Form der
Pestalozzi Bigband zu seinem Recht. /// Auch der Klavier-dreier Triosence feiert einen runden Geburtstag und gastiert zum 20. Dienstjubiläum an Nikolaus in der Unterfahrt (6.12.). /// Wenn sie live so spielen wie auf Tonträger, bieten uns Perussionist Michele Rabbia, Posaunist Gianluca Petrella und Gitarrist Eivind Aarset sphärischen Ambient-jazz (Unterfahrt, 7.12.). /// Big Band-nights: am 9.12. dreht die Eight Cylinder Bigband auf und am 16.12. widmet sich die Jazz Big Band Association Klassikern von Herbie Hancock und Pat Metheny (Unterfahrt). /// Im litauischen Trio Sheep Got Waxed kommen schwere Rockgewitter, Electronica und Jazz zusammen (Unterfahrt, 10.12.). /// Und das nächste Jubiläum: vor zehn Jahren taten sich drei der aufregendsten Improvisations-asse des Landes unter dem Namen
Grünen zusammen: Pianist Achim Kaufmann, Bassist Robert Landfermann und Schlagzeuger Christian Lillinger zeigen uns in der Seidlvilla bei „Jazz+“, wie Spontaneität geht (10.12.). /// Wer ein Faible für die Kunst des Stehgreif-musizierens hat, ist auch am 11.12. in der Unterfahrt gut aufgehoben, von wo aus Pianist Alexander von Schlippenbach, Saxofonist Evan Parker und Schlagzeuger Paul Lytton eine „Winterreise“unternehmen. /// Lauter blaue Noten haben Julian & Roman Wasserfuhr kürzlich auf der grünen Insel für die Ewigkeit festgehalten. Die entspannte Aufnahme-atmosphäre des Albums „Relaxin’ In Ireland“versuchen der Trompeter und der Pianist zusammen mit dem Cellisten Jörg Brinkmann in der Unterfahrt zu rekreieren (12.12.). BR Klassik schneidet mit. /// Der Solo-pianist Walter Fischbacher möchte in der Bar Gabanyi die Grenzen zwischen Jazz, Klassik und Funk überwinden (12.12.). /// Süßer die Ohren nie klingeln: mit einer Phonattacke walzt das Panzerballett Weihnachtsklassiker nieder und rekonstruiert sie dann mit sehr eigenwilligen Mitteln (Unterfahrt, 13.12.). /// Deutlich mehr Respekt zeigen da schon die
Echoes of Swing, die zusammen mit der Sängerin Rebecca Kilgore in der Unterfahrt die Adventszeit beschallen (14.12.). /// Im Millerzimmer des Künstlerhauses erzählt uns Sängerin
Stefanie Boltz mit ihrem Trio die „Midwinter Tales“(14.12.). /// Trompeter Florian Brandl hat kürzlich in Musik übersetzt, welchen Eindruck ein längerer Aufenthalt in Dresden bei ihm hinterlassen hat. Mit seinem Quartett ist er in der Unterfahrt zu hören (15.12.). /// Dort spielt der österreichische Klarinettist und Saxofonist Christoph Pepe Auer mit dem Frequenzspektrum des Weißen Rauschens (18.12.). /// Another Anniversary: Weil sich Bassist Johannes Ochsenbauer, Pianist Tizian Jost und Schlagzeuger
Michael Keul musikalisch seit zehn Jahren blendend verstehen, heißt Ihr Motto: „Never Change A Swinging Team“(Unterfahrt, 19.12.).