Neue Wege auf alten Pfaden
Die 30. Volksmusiktage im Fraunhofer blicken wie jedes Jahr wieder über den musikalischen Tellerrand
— Und heuer steht auch gleich ein Jubiläum an – Der Wirt Josef „ Beppi“Bachmaier und der Musiker Richard Kurländer haben die Veranstaltungsreihe vor 30 Jahren entwickelt, die auch dieses Jahr wieder vom 3. Januar bis Mitte März in den Lokalitäten des Fraunhofer stattfindet (Wirtshaus, Kulisse, Theater). Die Volksmusiktage gelten seit jeher als Talentschmiede und bieten einen Querschnitt durch viele Spielarten der Szene. Wir beginnen mit den Tipps für Januar, Februar und März folgen im übernächsten Heft.
„Rauhnachtsagen“stehen gleich zu Beginn auf dem Programm, vorgetragen werden sie am 3. Januar von Karl-heinz Hummel und der Schauspielerin Evelyn Plank, die Nagl Musi
macht die Musik dazu. Weiter geht es tags darauf mit d’housemusi und einem neuen Programm, bei dem „House“neben dem Altbayerischen steht. Zum Tanzfrühschoppen in der Wirtschaft locken am 5. Januar Landlerdelirium & Tanzmeister Magnus Kaindl aufs Parkett, ebenfalls bereits um 11 Uhr übernimmt dann am Dreikönigstag die Kapelle Josef Menzl (6.1.). Ein besonderer Höhepunkt steht mit dem Konzert von Sepp Eibl & Freunde an, einem der bekanntesten Vertreter traditioneller, bayerischer Volkmusik (7.1.). Mit Tuba, Gitarre und zwei Steirischen Harmonikas entdecken Maxjoseph neue Klangfarben am 8. Januar, am nächsten Tag geht es musikalisch in die Großstadtboazn, wo Trinker auf Träumer und Urbayern auf Hipster treffen. Das belgisch-deutsch-niederländische Ensemble Halva erforscht, wie sich traditionelle Klezmermusik mit Einflüssen aus Griechenland, Türkei, Ungarn und klassischer Musik verbindet und hat sich dafür Andrea Pancur eingeladen (10.1.).
Zithergröße Manuel Kuthan, Schlagzeuger Reiner Ewert und Trompeter Heinz Dauhrer nennen sich Manuel Kuthans Glitzerbeisl
und bestechen als Gesamtkunstwerk mit humoristischen Einlagen (11.1.). Die Münchner
Publikumslieblinge von der Hochzeitskapelle feat. Markus und Micha Acher (The Notwist) geben sich u.a. mit Songs von Sun Ra am 12. Januar die Ehre, Violinist Matthias Well und Pianistin Lilian Akopova bieten am 14. Januar dann ein Kontrastprogramm und spielen Ravel und Kreisler. Amalfi Swing sind eine Symbiose aus bayerischer Poesie und den Klängen neapolitanischer Nächte (15.1.), bei Masseltov trifft Klezmer auf Balkan (16.1.) und am 17. Januar beleben mit Stoiber Buam, Ickinger & Andreas Schmid sieben bekannte Volksmusikanten verloren geglaubte oberbayrische Musik. Bei Quetschendatschi steht natürlich die Diatonische neben Harfe und Gitarre im Mittelpunkt, musikalisch wird neben schwäbischer Tradition auch Folklore aus Frankreich und von den Britischen Inseln geboten (18.1.). Natürlich laden auch wieder die Well Buam zum Tanzfrühschoppen am 19. Januar, abends versammelt dann Simone Lautenschlager zum Wirthaussingen. Ganz neu dabei ist heuer
Hong Kong Jockey Club, die den „Monaco Franze“zu den Doors tanzen lassen und auf unterhaltsame Weise die Hits ihrer Jugend von den Ramones bis Specials verwursteln – auch das ist irgendwie „Volksmusik“(21.1.). Eine Reise durch Italien treten am nächsten Tag dann i Can Autori an, dazu passt es, dass die italienische Sängerin und Schauspielerin
Chiara Gelmini diese weiterführt über Frankreich, Spanien und Griechenland bis Norwegen, Schweden und Dänemark (23.1.). Eberl & Vogelmayer präsentieren am 24. Januar ihr Musikkabarett, der Zither Manä tags darauf sein 40. Bühnenjubiläum. Der Niederbayerische Musikantenstammtisch lädt am 26. Januar zum Tanzfrühschoppen und Helmut Eckl zu 25 Jahre Poetenstammtisch ein (27.1.). Richard Kurländer spielt am 28. Januar mit der legendären Fraunhofer Saitenmusik, die Lose Gruppe zelebriert absurd Alltägliches (29.1.) und Aniada a Noar (30.1.) und das Lanzinger Trio (31.1.) beenden dann die erste Runde ...