ROBBIE WILLIAMS
The Christmas
Present
(Sony)
Ha ha ha, oder besser ho ho ho: Der Robbie der alte Schlawiner wanzt sich mit einem Weihnachtsalbum an. Im dazugehörigen Pressefoto zum Promovideo geriert er sich mit gestrengem, fast schon gebieterischem Blick, in einen seidenen Hausmantel gewandet, die Dame des Hauses völlig Spaß befreit mit einem weißen, oberdrolligen Plüschkneulhündchen auf dem Arm. Es wäre natürlich oberpeinlich, würde man ihn nicht besser kennen, den Robbie, den alten Charmeur, den durchaus der Ironie zugewandten Schwerenöter. Helene Fischer maunzt bei „Santa Baby“mit, bei „Merry X-mas Everybody“swingt es gemeinsam mit Jamie Cullum und zu guter Letzt darf auch noch sein Vater bei „It’s A Wonderful Life“mitmachen. So viel zu „Christmas Past“dem klassischen Coverteil des Albums. Es folgt mit „Christmas Future“der Versuch selbst ein paar Weihnachtsklassiker zu erschaffen, mithin also „Neu-kompositionen“, die in Zukunft dann mal jedes Jahr gefälligst laufen sollen zur besinnlichen Zeit, um dem Robbie (vor allem aber wahrscheinlich Hauptkomponist Guy Chambers) zuverlässig zur kalten Jahreszeit ein paar wärmende Pfund in die Haushaltskasse zu spielen. Hierzu hat er sich zudem Verstärkung in Person von Rod Stewart („Fairytales“) und dem britischen Boxer Tyson Fury („Bad Sharon“) geholt, während sich Rocklegende Bryan Adams erneut zu einer Interpretation von „Christmas (Baby Please Come Home)“mächtig ins Zeug legt. All das ist freilich Kitsch pur, aber an Weihnachten darf das dann auch mal sein ... (Do. 19.12., 23.40 Uhr, PRO 7)