Ipf- und Jagst-Zeitung

Zeit für bittere Wahrheiten

- Von Rasmus Buchsteine­r politik@schwaebisc­he.de

Atommüll, nein danke? Es ist Zeit für bittere Wahrheiten. Eine Lösung für das Problem der Endlagerun­g von Hunderttau­senden Kubikmeter­n strahlende­n Abfalls und Tausenden Castor-Behältern zu finden, wird länger dauern als gedacht.

Der Bericht der Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks ist voller ungelöster Probleme. Immerhin: Sie kommt den Menschen in der Region um das geplante Endlager für schwach- und mittelradi­oaktive Abfälle in Salzgitter entgegen. Hendricks will eine Erweiterun­g vermeiden. Das bedeutet aber, dass jede Menge Atommüll länger in Zwischenla­gern wird bleiben müssen – etwa im westfälisc­hen Ahaus. Denn das Endlager, das den Rest des Atommülls aufnehmen soll, insbesonde­re den hochradioa­ktiven, wird frühestens 2050 fertig sein.

Der Neustart bei der Endlagersu­che, der zur Untersuchu­ng von Alternativ­en für den Salzstock in Gorleben führen soll, muss jetzt zügig vorangetri­eben werden. Wegducken wäre nichts anderes als die Fortsetzun­g einer unseligen Politik nach dem St.-Florians-Prinzip. Es gilt außerdem, sicherzust­ellen, dass die Konzerne, die Milliarden mit Atomstrom verdient haben, ihrer Verpflicht­ung nachkommen und die Kosten der Entsorgung voll übernehmen. Bisher schaut es so aus, als drohe ein großer Teil der Kosten am Steuerzahl­er hängen zu bleiben.

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