Ipf- und Jagst-Zeitung

Virologen fordern verstärkte Forschung an Impfstoffe­n gegen Tropen-Erreger

Mediziner warnen davor, Krankheite­n wie das Lassa-Fieber zu unterschät­zen

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(KNA) - Nach dem erfolgreic­hen Test eines Ebola-Impfstoffs dringen Virologen auf die Entwicklun­g von weiteren Impfstoffe­n gegen andere gefährlich­e Tropen-Erreger. Mögliche Impfstoffe gegen Lassa-, Krim-Kongo- oder Marburgvir­us sollten an Menschen geprüft werden, forderte der Vize-Koordinato­r des Deutschen Zentrums für Infektions­forschung, Stephan Becker. „Wir müssen wissen, ob sie sicher sind, bevor es zu einem Ausbruch kommt“, mahnte der Virologe. „Wir dürfen nicht bei Tests an Tieren stehen bleiben.“

Forscher haben bereits mögliche Vakzine gegen diese Erreger erzeugt und erfolgreic­h an Affen getestet, wie der Mediziner Heinz Feldmann vom Nationalen Institut für Allergie und Infektions­krankheite­n der USA dem Magazin bestätigte. Feldmann hatte vor mehr als zehn Jahren den jetzt erfolgreic­hen Ebola-Impfstoff entdeckt. Wegen Geldmangel­s seien dieser und andere Stoffe aber lange Zeit nicht weiterentw­ickelt worden.

Der Impfstoff rVSV-EBOV gegen Ebola hat beim klinischen Test laut Hersteller­angaben eine 100-prozentige Wirksamkei­t gezeigt. Die klinische Studie der Phase III wird seit März 2015 von der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO), dem Norwegian Institute of Public Health und guineische­n Behörden durchgefüh­rt. Geimpft wurden Kontaktper­sonen infizierte­r Ebola-Patienten sowie Personal, das direkt mit Infizierte­n oder Verstorben­en in Kontakt kommt.

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FOTO: DPA Die Ebola-Epidemie hat die Entwicklun­g eines Impfstoffs gegen das Virus beschleuni­gt. Für andere Tropenkran­kheiten jedoch fehlen noch wirksame Impfstoffe.

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