Blick in die Region
Musik im OP-Saal gibt es im St.-Elisabeth-Krankenhaus in
Ravensburg nicht. Pressesprecher Winfried Leiprecht nennt den Grund: „Wenn es still ist, kann sich das Personal wesentlich besser konzentrieren.“Bei Untersuchungen wie Kernspintomografien sei es jedoch üblich, den Patienten zur Beruhigung Musik vorzuspielen. Das OP-Personal in den Universitätsund Rehabilitationskliniken Ulm hört ab und an Radio während der Arbeit. Und wer sucht den Sender aus? „Der Operateur natürlich“, erklärt eine Vertreterin des Klinikpersonals. Im Ostalb-Klinikum
in Aalen gab es zwar einen mit Musik arbeitenden Chirurgen, momentan läuft dort keine Musik mehr im OP-Saal. Musik zu finden, die allen an einer OP beteiligten Personen gefällt, sei schwierig, meint Sprecher Ralf Mergenthaler.
Auch in den Sana-Kliniken
Biberach hört das Personal im OP-Saal keine Musik – hier bestehe kein Bedarf, so der
ärztliche Direktor Ulrich Mohl. Hygienische Probleme gebe es nicht, schließlich könne man Musikanlagen genauso wie die im OP befindlichen Computer leicht reinigen. Eventuell könnte durch die Musik aber die Kommunikation zwischen den Ärzten gestört werden. Im Aufwachraum der Patienten laufe jedoch leise Musik zur Beruhigung. Dagegen erlauben die meisten Häuser Musik bei kleineren Operationen, bei denen Patienten nur eine örtliche Betäubung bekommen. So kann man in solchen Fällen in Aalen seinen eigenen MP3-Player mitbringen.
In Ravensburg stellt das Krankenhaus aus hygienischen Gründen Abspielgeräte zur Verfügung. Entweder man bringt eigene Musik mit oder greift auf die Auswahl der Klinik zurück, die aus „älteren Schlagern und Pop“besteht. Schon beim Vorgespräch mit dem Narkosearzt kann über die Musik gesprochen werden. (alas)