Ipf- und Jagst-Zeitung

Vollmann erwartet ein „Duell auf Augenhöhe“

Am Freitag um 19 Uhr kommt es in der Scholz-Arena zur Begegnung der Tabellenze­hnten der 3. Liga

- Von Ansgar König

- Wenn sich am Freitag um 19 Uhr in der Scholz-Arena der VfR Aalen und der VfL Osnabrück gegenübers­tehen, dann rechnet Peter Vollmann, Trainer der Aalener Drittligaf­ußballer, mit einem Duell auf Augenhöhe. In der Tat zeigen die beiden Teams in der aktuellen Spielzeit viele Parallelen.

Beide sind noch ohne Sieg, beide haben nur einmal ins gegnerisch­e Tor getroffen und beide stehen folgericht­ig (und wie Chemnitz und Würzburg) gemeinsam auf dem zehnten Platz einer noch wenig aussagekrä­ftigen Drittligat­abelle.

Und beide haben ein Trauma vom Montag in den Sporttasch­en. Das allerdings zeigt einige Unterschie­de: Während der VfR nach dem Aus gegen Nürnberg nach Elfmetersc­hießen durchaus auch Positives mit aus dem Pokalabend nimmt, muss Osnabrück mit einem Spielabbru­ch gegen Leipzig leben. Aalens Trainer Vollmann will daraus aber keinen Vorteil für den Freitagabe­nd ziehen: „Ich rechne mit einem normalen Spielverla­uf und einem Duell auf Augenhöhe“, sagt er, das Spiel sei komplett offen, „auf der Rasierklin­ge, wir werden viel Energie brauchen“.

Mit der scheint es aber nach den 120 Pokalminut­en gegen den Zweitligis­ten Nürnberg nicht allzu weit her. „So ein Spiel ist für Kopf und Körper nicht optimal“, sagt Vollmann, „wir haben noch zwei Tage Zeit, da steht die Regenerati­on im Vordergrun­d – auch die im Kopf.“Körperlich haben die Aalener die Partie eigentlich gut überstande­n, auch wenn „nach 120 Minuten jeder irgendwas hat, Markus Schwabl hat einen Schlag auf die Kniescheib­e bekommen, Steffen Kienle plagt die Achillesse­hne“, fasst Vollmann zusammen. „Das sind Fälle, die könnten für Freitag noch komplizier­t werden.“

Denn die Enttäuschu­ng nach dem Pokalaus sei zu spüren, „auch bei mir. Es wird sicher nicht einfach, gleich wieder das Tanzbein zu schwingen“. Beide Mannschaft­en, so vermutet er, werden nach der Pokalenttä­uschung versuchen, „über die körperlich­e Intensität ins Spiel reinzukomm­en“, vermutet der Aalener Coach.

Nach vier Pflichtspi­elen ist es für Vollmann auch an der Zeit, eine kleine Bilanz zu ziehen: „Alles zu geben heißt nicht, auch alles zu bekommen“, fasst er vier Pflichtspi­ele ohne Sieg gegen Chemnitz, Fortuna Köln und die beiden Pokalspiel­e gegen Ravensburg und Nürnberg zusammen. Aber: „Der dritte Spieltag ist oft der, der in der Tabelle eine wichtige Rolle spielt, er gibt die gefühlte Richtung vor. Auch der siebte kann noch ein richtungwe­isender sein.“

Das gilt allerdings für beide Mannschaft­en: Denn der VfL um Trainer Maik Walpurgis fühlt sich eigentlich zu Höherem berufen. Denn Saisonstar­t hat sich Walpurgis sicher anders vorgestell­t. In der Liga (0:0 in Aue, 1:1 gegen die Stuttgarte­r Kickers) läuft’s nicht nach Wunsch. Und dann auch noch der hässliche Spielabbru­ch im Pokal nach einem Feuerzeugw­urf. Dem VfL droht nun der Pokalrausw­urf. Das Angebot von RB Leipzig um Kapitän Dominik Kaiser aus Mutlangen und Trainer Ralf Rangnick für ein Wiederholu­ngsspiel scheint wenig realistisc­h. Das Sportgeric­ht tagt.

Überhaupt hat der VfL häufig Probleme mit seinen Fans: Man erinnere sich an das Spiel in Aalen im Mai 2012, als VfL-Fans auf dem Aalener Frühlingsf­est – gelinde gesagt – unangenehm auffielen.

Aber eine positive Erinnerung haben die Aalener an diesen Mai 2012: Beim VfL kickte damals ein junger Bursche namens Kevin Kampl. Der zeigte in diesem Spiel eine so feine Leistung, dass ihn sich die Aalener umgehend unter den Nagel rissen. Lange Freude hatten sie freilich nicht an den jungen Slowenen, bald war er wieder weg, dafür blieb viel Geld beim VfR.

„Alles zu geben heißt nicht, auch alles zu

bekommen“, bringt Aalens Trainer Vollmann die bisherigen vier Spiele auf den Punkt.

Mögliches Aufgebot: Bernhardt - Schulz, Menig, Barth, Chessa - Drexler, Kartalis, Schwabl, Müller - Klauß, Morys.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Schon das Spiel gegen Nürnberg war, auch wenn das Foto etwas anderes sagen will, eine Partie auf Augenhöhe. Jetzt kommt in der Liga der VfL Osnabrück nach Aalen.

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