Ipf- und Jagst-Zeitung

Polizei-Gewerkscha­ft warnt vor steigender Gewaltbere­itschaft im Fußball

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Nach dem Anschlag auf den Mannschaft­sbus des Bundesligi­sten Hertha BSC hat die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) vor der steigenden Gewaltbere­itschaft im Fußball gewarnt. „Der Beschuss ist eine neue Qualität“, sagte GdP-Vizechef Jörg Radek der „Westdeutsc­hen Allgemeine­n Zeitung“(WAZ). Nach Angaben der Bundespoli­zei kam es im Rahmen der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals zu 38 Straftaten, 1255 Beamte waren im Einsatz. Dieter Romann, Präsident des Bundespoli­zeipräsidi­ums, sprach von „Gewaltexze­ssen“. Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigew­erkschaft, reagierte mit großer Sorge. „Es ist für mich unvorstell­bar, dass Mannschaft­en demnächst nur noch unter Polizeisch­utz reisen und trainieren können“, sagte Wendt. Radek erneuerte eine Forderung nach mehr Personal in der Bundespoli­zei, gleichzeit­ig sieht er in der damit verbundene­n Diskussion um die Verteilung der Kosten aber eine Gefahr. „Nicht nur millionens­chwere Sportklubs“könnten von zusätzlich­en Polizeikos­ten betroffen sein, sagte Radek, „sondern aus Gleichbeha­ndlungsgrü­nden auch der Breitenspo­rt. Das wäre fatal für die Sportnatio­n Deutschlan­d, wo an jedem Wochenende beispielsw­eise Laufverans­taltungen unter Absicherun­g der Polizei stattfinde­n.“Um die Bundespoli­zei zu entlasten, schlug er Meldeaufla­gen vor. „Wer aus Anlass eines Fußballspi­els strafrecht­lich abgeurteil­t wird, sollte sich um 15.30 Uhr auf einem Polizeirev­ier zu melden haben, damit wir ihn überhaupt nicht eskortiere­n müssen“, sagte Radek. Die Beamten seien es leid, „an jedem Fußballwoc­henende wenige unbelehrba­re Straftäter quer durch die Republik zu begleiten“. (SID/sz)

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FOTO: DPA Unter Polizeisch­utz ins Stadion: Berlins Mannschaft­sbus.

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