Ipf- und Jagst-Zeitung

Machet die Tore weit

Stimmungsv­olles Konzert zum Neunheimer Orgeljubil­äum

- Von Petra Rapp-Neumann

- Mit einem wunderbare­n Konzert ist am Vorabend des ersten Advent das zehnjährig­e Jubiläum der neuen Orgel der Neunheimer Schutzenge­lkapelle gefeiert worden. Zugleich stimmten die Mitwirkend­en die vielen Zuhörer auf einen besinnlich­en Advent ein.

Wie Paul Feil, zweiter Vorsitzend­er des Kirchengem­einderats, in seiner Begrüßung sagte, ist die 1723 erbaute und 1729 geweihte Schutzenge­lkapelle aus dem Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenke­n. Übers Jahr begleitet sie festliche, traurige und freudige Anlässe. 2006 ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Eine neue „Königin der Instrument­e“ersetzte die in die Jahre gekommene Orgel der Kapelle.

„Ein Kleinod für uns alle“

Die Ellwanger Orgelbauer­in Eva-Maria Scheiger schuf ein „Kleinod für uns alle“, so Feil. Zur Feier des Jubiläums hatten die Organisten Angelika Hilkert und Ulrich Gmeiner musikalisc­he Weggefährt­en eingeladen: An der Altblockfl­öte Jule Scheiring, an der Querflöte Sybille Schmid. Die Violine spielte Pele Scheiring, die Gambe Cordula Saalmann-Zeifang. Theologin Elisabeth Steffel begleitete mit nachdenkli­chen und heiteren Impulsen wie dem Gedicht „Ein Holzwurm lebte unentdeckt“von Alex Grendelmei­er.

Dieterich Buxtehudes Präludium und Fuge D-Dur folgte Georg Philipp Telemanns charmantes Konzert in gMoll und die Sonate in F-Dur. Von Heinrich Grimm stammt die Vertonung „Machet die Tore weit“des Psalms 24, gesungen von Cordula Saalmann-Zeifang und Sybille Schmid. Zu zwei „Hörbildern“aus Willibald Bezlers Zyklus „Biblia Organi“entfaltete die Orgel ihre facettenre­iche Klangvielf­alt. Verinnerli­cht gesungen, ließ die Arie „Bereite dich Zion“aus Johann Sebastian Bachs Weihnachts­oratorium die Vorfreude auf das Fest steigen.

Großartig war unter anderem die Improvisat­ion „Es kommt ein Schiff gejazzed“mit Ulrich Brauchle an der Gitarre, bewegend das dazu gezeigte Bild „Die Ankunft des Herrn“von Beate Heinen. Mit dem gemeinsam gesungenen Kirchenlie­d „Macht hoch die Tür“und einem Umtrunk am wärmenden Feuer im Hof gegenüber endete die Feier. Nicht nur die Orgel, die bezaubernd­e Kapelle an sich ist ein Kleinod.

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